Blick in die Zukunft mit Robotern von heute
Die Arbeitswelt von morgen und der Einsatz von sogenannten „Cobots“, Robotern, die mit Menschen zusammenarbeiten, das waren die Hauptthemen der Messe „COBOTS4YOU“, die Ende Oktober in Würzburg stattfand. Prof. Dr. Jean Meyer, Studiengangleiter Robotik an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), hielt die Auftakt-Keynote. Die Mitarbeitenden und Doktoranden am Center für Robotik (CERI) der THWS präsentierten verschiedene Roboter am Ausstellungsstand im Vogel Convention Center und gaben Vorträge zum Stand der Forschung.
Mit der großen Frage nach der Zukunft der Robotik stimmte Prof. Dr. Meyer das Messepublikum auf den Tag ein: Wie wird das alltägliche Leben mit Robotern in 20 oder 30 Jahren aussehen? Prof. Dr. Meyer verglich den aktuellen Stand von Robotik und KI mit der Nutzung von Computern in den 80er-Jahren – demnach waren Computer vor rund 40 Jahren noch hauptsächlich Spezialisten vorbehalten, während sie heutzutage ein selbstverständlicher Teil des Alltags sind. „Zukünftige Roboter werden intelligent sein und uns Menschen in allen Bereichen des täglichen Lebens begleiten“, erläuterte Prof. Dr. Meyer. Außerdem seien Roboter ein wesentlicher Faktor, um dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel zu begegnen.
Kooperation auf Augenhöhe
Wie das ganz konkret aussehen kann, beleuchteten Felix Endres und Philipp Kranz, Doktoranden am CERI bei ihrem Vortrag „Cobots in der Praxis – Anwendungsbeispiele und Lessons Learned“. Beim ersten Anwendungsbeispiel in der Montage arbeiten Mensch und Roboter mit Hilfe eines Assistenzsystems zusammen – Kooperation auf Augenhöhe sei hier das Stichwort. Eine Herausforderung sei allerdings, dass sich der Roboter an den Menschen anpassen müsse. Ein weiteres Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Einsatz von Robotern in der Demontage, beispielsweise beim Recycling von Elektroschrott. Aktuell sei hier der Mensch noch deutlich schneller als ein Roboter, erklärten die Doktoranden.
Ein weiterer Einsatzbereich für Roboter ist die sogenannte Smart Factory. Hier sollen mobile Roboter selbstständig Waren aus den Regalen holen und quer durch ein Lagerhaus transportieren oder innerhalb einer Produktionskette Produktbestandteile von einer Montagestation zur nächsten transportieren.
Das Fazit der Nachwuchsforscher: Kollaborative Roboter müssen „intelligenter“ werden, um sich in der Zusammenarbeit mit dem Menschen besser anpassen zu können. Allerdings sei der Einsatz von Cobots auch ohne direkten menschlichen Kontakt sinnvoll: Hier brauche es keine Schutzzäune, außerdem sei die Programmierung einfacher.
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