Auszeichnung: CERI-Team präsentiert robusteste Lösung für Automationsproblem
Ein Studierendenteam des Centers für Robotik (CERI) der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt hat bei der „Robotik Challenge“ des Innovationsforums Leitungssatz den Preis für die robusteste Lösung gewonnen. Dabei setzten sich die Schweinfurter Studierenden gegen sieben weitere Teams aus Industrie und Forschung durch, die ihre Lösungen auf dem Innovationsforum Leitungssatz in der Arena2036 in Stuttgart zeigten.
Der Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um die Montage in der Automobilherstellung weiter zu automatisieren. Unter dem Begriff „Leitungssatz“ versteht man alle Kabel, die anfangs in eine noch nackte Karosserie eingebaut werden und die zusammen bis zu zwei Zentner wiegen können. Mittels dieser Verkabelung werden essenzielle Funktionen im Auto gesteuert, vom Bremssystem bis zur Lenkung. Je mehr Assistenzsysteme im Einsatz sind, beispielsweise Einparkhilfe oder Spur-Assistent, desto mehr Kabel werden verbaut, um alle dafür nötigen Sensoren unterzubringen und gleichzeitig für Redundanz und damit Sicherheit zu sorgen.
Bisher werden diese Kabel mit den dazugehörigen Steckern noch weitgehend von Hand montiert. Eine knifflige Aufgabe, da die Kabel zum Teil mehrere Meter lang sind und ohne Knicke eingebaut werden müssen. Branchentreffen wie das Innovationsforum Leitungssatz dienen Unternehmen, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen als Basis, um sich auszutauschen, Normen zu entwickeln und Innovationen in die Anwendung zu bringen.
Qualitätssicherung und Machine Vision
Zu den Aufgaben bei der „Robotik Challenge“ gehörten das Identifizieren, Lokalisieren und Einstecken eines Steckers im Arbeitsraum. Außerdem mussten drei Kabel erkannt und in die dafür vorgesehenen Kabel-Slots des Steckers gesteckt werden. Für die Bearbeitung ihrer Lösung hatten die Teams drei Monate Zeit. „Eine große Herausforderung war dabei vor allem die Handhabung der Kabel, deren Ausrichtung aufgrund ihrer Flexibilität jedes Mal anders ist“, erläutert CERI-Leiter Prof. Dr. Tobias Kaupp. „Unterstützt durch unseren Machine-Vision-Experten Prof. Dr. Volker Willert haben die Studierenden eine clevere Lösung entwickelt, wie man mit Bildverarbeitung die Verdrehung und Verkippung der gegriffenen Kabel berechnen und diese mit Hilfe des Roboters beim Einstecken ausgleichen kann“, sagt Kaupp. „Zusätzlich haben wir einige Kontrollmechanismen zur Qualitätssicherung integriert, damit der Roboter auch im Fehlerfall zuverlässig weiterarbeitet“, fügt Masterand Tom Leyh hinzu, der beim Projekt für die Bildverarbeitung zuständig war. Für diese Weitsicht verlieh die Jury den Schweinfurtern den Preis für die robusteste Lösung.
Neben dem Preis für Robustheit gab es weitere Preise in den Kategorien Technologie, Innovation und Wirtschaftlichkeit, die an die Firmen Cellios Automation, Micropsi Industries und ArtiMinds Robotics gingen. Alle drei arbeiten auf dem Gebiet der Automatisierung von biegeschlaffen Teilen mit robotergestützten Lösungen. „Wir sind besonders stolz darauf, dass wir mit unserer von Studierenden entwickelten Lösung mit den Experten der Branche mithalten können. Das zeigt die Qualität unseres Robotik-Studiengangs und wie stark sich die Robotik insgesamt in Schweinfurt entwickelt“, betont der Teamleader, Doktorand Philipp Kranz.
Mehr zum Branchentreffen und Wettbewerb: https://www.leitungssatz-hub.de/
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