Zielvereinbarungen 2019 – 2022 mit 32 Präsidenten: „Bayerns Hochschulen definieren ihre Zukunft“
Bayerns Hochschulen haben ihre Entwicklungsziele bis 2022 festgeschrieben. In einem feierlichen Rahmen unterzeichneten Wissenschaftsminister Bernd Sibler und 32 Präsidenten der staatlichen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Technische Hochschulen und Kunsthochschulen in München ihre individuellen Zielvereinbarungen. „Unsere Hochschulen definieren damit ihre Zukunft – für den Freistaat als Wissenschaftsstandort und die gesamte Hochschulfamilie ein wegweisender Schritt!“, erklärte Sibler.
Vorausgegangen war ein strategischer Prozess, in dem jede Einrichtung die im „Innovationsbündnis 4.0“ definierten Handlungsfelder für sich in konkrete Ziele umgesetzt hatte. Dazu gehört z.B., die erforderlichen Studienplätze vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Studierendenzahl sicherzustellen, sowie wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung zu sichern oder sich national wie international noch besser zu vernetzen und weitere Kooperationen anzustoßen.
Darüber hinaus konnten die Hochschulen eigene strategische Schwerpunktsetzungen vornehmen. Als verbindlichen Schwerpunkt für alle 32 Hochschulen hatte Wissenschaftsminister Sibler festgeschrieben, mehr Professorenstellen mit Frauen zu besetzen. Die Zielvereinbarungen seien, so Sibler, Ausweis des guten partnerschaftlichen Verhältnisses zwischen Freistaat und weitgehend autonomen Hochschulen. Bayern schließt in regelmäßigem Turnus Zielvereinbarungen mit den 32 staatlichen Hochschulen ab. Mit der aktuellen Unterzeichnung tritt die vierte Generation dieser Vereinbarungen formal in Kraft; die ersten Zielvereinbarungen wurden im Jahr 2006 unterzeichnet. Sie haben sich inzwischen als wirkungsvolle Instrumente der Hochschulplanung und Hochschulsteuerung erwiesen, um die Leistungsfähigkeit und das hohe Niveau der bayerischen Hochschullandschaft zu sichern bzw. weiter auszubauen.
Der Präsident der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Professor Dr. Robert Grebner, erläuterte zentrale Vorhaben der mit München getroffenen Zielvereinbarung: „Im Rahmen der Internationalisierung der FHWS streben wir die Globalisierung unserer Angebote an. Im Bereich der Studienprogramme wollen wir noch attraktiver vor allem für deutschsprachige, aber auch für englischsprachige Studierende werden, indem unsere Studiengänge idealerweise auf verschiedenen Kontinenten der Welt angeboten werden. Der Studiengang Robotik / Robotics soll bspw. im nächsten Jahr in Schweinfurt und in Shenzhen in China starten. Das soll die FHWS auch für Professorinnen und Professoren interessanter machen und hier die rar gestreuten Bewerbungen aus weiteren Entfernungen nach Würzburg und Schweinfurt bringen. Auch beim Wissenstransfer, bei dem eng mit Wirtschaftsbetrieben zusammengearbeitet wird, soll es globaler zugehen und z. B. mit Partneruniversitäten im Ausland Transfer für Firmen organisiert werden, die im fränkischen Raum angesiedelt sind oder auch Niederlassungen im Ausland haben oder anstreben.“
Für die Erreichung der vereinbarten Ziele stehen den 17 staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Mittel von über 17 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Die Vorsitzende des Verbands der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Präsidentin der Hochschule Neu-Ulm, Professorin Dr. Uta M. Feser, bedankte sich für die Unterstützung bei der Profilierung der Hochschulen sowie die nun geschaffene Planungssicherheit. „Die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben ihre Stärke im Forschungs- und Wissenstransfer mit ihrem Erfolg im Bund-Länder-Wettbewerb ‚Innovative Hochschule‘ bereits klar unter Beweis gestellt – das haben wir aus eigenen Ressourcen geschafft“, betonte Feser.