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„Young Change“ an der FHWS: Wie sich die „Generation Z“ in den Arbeitsmarkt der Zukunft integriert

Lieber StoryMAKING als StoryTELLING: Fünfzig Studierende erläutern ihre Lebens- und Leistungsvisionen

Eine Rückkehr zur Tradition und eine Trennung von Arbeit und Privatleben – diese Werte verkörpern viele der um die Jahrtausendwende geborenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen der „Generation Z“. Wie integrieren sie sich in den Arbeitsmarkt der Zukunft, welche Tätigkeiten und Soft Skills sind ihnen wichtig, wie werden sie die Arbeitsprozesse prägen? Diese Frage hat Professor Dr. Arnd Gottschalk, Fakultät Wirtschaftswissenschaften im Schwerpunkt Organisationsentwicklung untersucht: Fünfzig Studierende an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt präsentierten sechs Projekte zur Aufgabe „Young change – wie ein digitales Change-Management mit der Generation Z gelingt“. Zum Change Management, den Veränderungen in Unternehmen und Organisation, hielt darüber hinaus der Informations- und Kommunikationsmanager Joël Dunand einen Vortrag vor den Studierenden.

Die junge Generation, so Gottschalk, besinne sich wieder auf Werte und soziale Kompetenzen wie Kreativität, Nachhaltigkeit und Kollaboration. Sie differenziere deutlich mehr zwischen Arbeit und Privatleben, fordere eine klare und strukturierte Führung, schätze flache Hierarchien, die sich durch einen kooperativ-partizipativen Führungsstil auszeichneten. Zudem hat die Generation klare Vorstellungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Frage stelle sich nun, wie Unternehmen ihre Organisationsstrukturen und die Art der Mitarbeiterführung anpassen sollten, um die Generation Z auf dem Start in die Arbeitswelt erreichen zu können.

Junge Menschen zwischen Ratlosigkeit und Ausprobieren

Auch der Referent Joël Dunand unterstreicht diese Thesen: „Feste Abgrenzungen sowie klare Strukturen werden wieder gewollt. Den Laptop nach der Arbeit mit nach Hause zu nehmen, ist hier nicht drin.“ Digitale wie reale Kontakte werden zunehmend vermischt, die Grenzen aufgelöst: „Es gibt keine Abgrenzung mehr zwischen virtuell und real, sondern der Austausch mit Anhängern der selben Medien findet ununterbrochen statt.“ Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach freier Entfaltung in der Tätigkeit und einer gleichzeitig sicheren Zukunft werden sie den Wohlstand ihrer Elterngeneration vermutlich nicht generell erreichen. Die Generation Z befände sich in einem Zustand zwischen Ratlosigkeit und einem experimentellen Ausprobieren, welche Wege individuell passen und weiterverfolgt werden könnten.

Wie sieht die „Generation Z“ sich selbst?

Die fünfzig Studierenden des Schwerpunktes definieren sich selbst als sehr technologiebezogen, sie sind mit neuen Technologien und Tools in der Digitalisierung wie selbstverständlich großgeworden. Ihren Wert schöpfen sie aus den Tätigkeiten, die sie angehen wollen. Hierbei agieren sie sinnorientiert: Sie benötigen sowohl logische Erklärungen, als auch inspirierende Zukunftsvisionen. Geschätzt wird hierbei ein gewisser Grad an Freiheit und Selbstbestimmung, sie möchten integriert werden und wünschen sich eine Vertrauensbasis.

Im Unternehmen bzw. in den Organisationen, in denen sie tätig werden möchten, setzen sie auf ein regelmäßiges Feedback – der Nicht-Erhalt eines Echos werde oft als indirekte, nicht artikulierte Kritik gewertet. Nach Möglichkeit wünschen sie sich Räume, in denen sie sich entwickeln können, begleitet von einem stärkenorientierten Führungsstil mit klaren Regeln, Strukturen und Zielen, der ihnen ein Gefühl von Sicherheit, Ordnung und Struktur, aber auch Raum für eigene Kreativität gibt und sie gleichzeitig als Individuum wertschätzt.

Wo sehen die jungen Menschen einen elementaren Wandel?

Die jungen Erwachsenen erleben einen elementaren Wandel von der Generation Y zu ihrer Generation in mehreren Aspekten: So z.B. in puncto Erreichbarkeit: Sie selbst sind heutzutage fast immer und überall zu erreichen. Dies gilt jedoch weniger für die Anforderungen durch die Arbeitswelt: Hier wünschen sie sich eine Work-Life-Separation, in der sie selbst gern verfügen können, wann, wo und wie sie tätig werden. Projekte, die mit Veränderungen verbunden sind, sehen viele von ihnen als „spannende Abenteuer“ bzw. „willkommene Abwechslung“. Entscheidend seien Taten, nicht Worte: Das StoryMAKING zählt, nicht das StoryTELLING.

Kontakt: Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Prof. Dr. Arnd Gottschalk

arnd.gottschalk[at]fhws.de

0931-3511-8184