Bei Aktivieren des Elements werden Sie auf die Webseite mit Informationen zum TWIN-Jubiläum weitergeleitet

Vier Hochschulen, ein Themenkreis, ein Ziel: Mehr Zeit und Tiefe für Forschung an bayerischen Hochschulen

Die Scientific community und Unternehmen profitieren von kooperativen Promotionsvorhaben an den Hochschulen

Fundierte, vernetzte, internationale Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) durch Promotionen – dieses Ziel verfolgen vier bayerische HAWs. Unter dem Motto „Vier Hochschulen, ein Themenkreis, ein Ziel“ setzen sich die Präsidialämter und die Professorenschaft der HAW Würzburg-Schweinfurt und Coburg sowie der Technischen Hochschulen Aschaffenburg und Nürnberg für dessen Umsetzung ein.

In einem Pressegespräch erläuterten die Präsidentinnen sowie Präsidenten die Hintergründe der Unterzeichnung ihres gemeinsamen Kooperationsvertrages: Sie unterstreicht die Arbeit des seit 2013 bestehenden „Wissenschaftlichen Kolloquiums elektrische Energietechnik und Elektromobilität“ (WiKE³). Diese Themen sind für Forschung, Industrie und Gesellschaft gleichermaßen von großer Bedeutung. Das Kolloquium vernetzt hierbei die Forschenden und Promovierenden der beteiligten Hochschulen und stellt einen fachlichen Austausch auf dem Stand der Forschung im nordbayerischen Raum sicher. Es setzt sich zusammen aus 15 Professorinnen und Professoren sowie aktuell 32 wissenschaftlichen Mitarbeitenden und bietet herausragenden Absolventinnen und Absolventen optimale Entwicklungs- und kooperative Promotionsmöglichkeiten. Aktuell verzeichnen die beteiligten Hochschulen über 21 laufende kooperative Promotionsverfahren, in denen sie mit zwölf Universitäten kooperieren.

In einem Interview, moderiert von Felix Liedel, Campus Angewandte Forschung an der FHWS, erläuterten die vier Präsidentinnen und Präsidenten ihre Motivation zur Teilnahme an WIKE3. Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, Präsidentin der TH Aschaffenburg, bekräftigte ihr Interesse an einer Kooperation im Bereich Elektromobilität und elektrische Energietechnik mit weiteren Hochschulen: Die Forschungsschwerpunkte profitierten als scientific community von der Kooperation. Prof. Dr. Christiane Fritze, Präsidentin der Hochschule Coburg, sieht die tragende Rolle von WIKE3 für die Forschung in der Region und für die regionale Wirtschaft: Über Zeiträume von drei bis fünf Jahren bis zur Promotion könne vertieft geforscht und entwickelt werden in Zusammenarbeit mit Unternehmen sowie Institutionen.

Die Präsidialämter heben WIKE3 in der Forschung hervor

Prof. Dr. Robert Grebner, Präsident der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, begrüßt die Möglichkeit zur Promotion: Diese bildeten eine entscheidende Säule an High-End-Hochschulen und tragen durch Kooperationen mit in- und ausländischen Universitäten zur Internationalisierung von Hochschulen bei. Der Entwurf des neuen bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes sehe zudem die Möglichkeit einer eigenständigen Promotionsvergabe vor. Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der Technischen Hochschule Nürnberg, wurde gefragt, inwieweit WiKE³ ein Beitrag zur „Technologieoffensive“ sei: Die Hightech Agenda Bayern habe mit ihrem Investitionsschub neue Möglichkeiten an Hochschulen eröffnet: So gäbe es nun mehr Zeit für Forschung, die bisher in Teilen der Freizeit von Professorinnen und Professoren durchgeführt wurde. Neue Forschungsthemen machten nicht an Disziplinsgrenzen halt und könnten durch eine effektive Vernetzung deutlich intensiviert werden – WIKE3 sei hier ein Musterbeispiel.

Promotionen und Forschung: WIKE3

Anschließend gaben Prof. Dr. Ansgar Ackva, Technologietransferzentrum Elektromobilität (TTZ-EMO) an der FHWS, mit Prof. Dr. Armin Dietz, TH Nürnberg, einen Überblick über die Schritte einer Promotion an bayerischen Hochschulen sowie über die Aktivitäten des WIKE3. Bei einer Forschungsanfrage kommt ein umfangreiches Netzwerk zum Tragen: Während die Industrie und öffentliche Fördergeldgeber das für die Finanzierung in den aktuellen Forschungsfeldern sorgen, werden Doktorandinnen und Doktoranden an der eigenen Hochschule angestellt und könnten deren Angebote wie u.a. Labore, Hard- und Software oder Verwaltung etc. nutzen. Zu einem fachlichen Austausch sowie kritischen Reflexionen lade WIKE3 während der Forschungsperiode zweimal pro Jahr ein. Hier ginge es auch darum, die sogenannten „weißen Flecken“ an noch nicht erforschten Themen zu finden. Darüber hinaus sieht das kooperative Promotionsrecht in Bayern vor, dass eine Universitätsprofessorin bzw. ein Universitätsprofessor beteiligt wird: Die Suche sei hier vor allem erfolgreich bei schon bestehenden Kontakten zu Universitäten.

Mit einer Themenübersicht über seit 2013 realisierte Projekte und zwei aktuellen Beispielen von Kooperationen mit Unternehmen seien, so Dietz, die Hochschulen bis in die Bundesliga aufgestiegen: Die Hochschulen hätten beispielsweise beim Projekt „E-Antriebe im Mittelstand SME-Drive“ in Zusammenarbeit mit zwei Universitäten eine Förderskizze über 25 Millionen Euro des Bundes bzw. des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für sich gewinnen können.

Die Rolle von WIKE3 bei Promovierenden

Welche Rolle WIKE³ bei der Vernetzung von Hochschulen und der Fortbildung von Promovierenden spielt, zeigten Lisa Roth und Dr. Isabell Wirth, beide tätig am Institut Energie- und Hochspannungstechnik (IEHT) der FHWS, auf. Die jungen Wissenschaftlerinnen beschäftigen sich beide mit der Langlebigkeit von Kabeln, die es z.B. ermöglichen, Energie zuverlässig von Nord- nach Süddeutschland zu leiten. Wichtig sei ein gutes Grundverständnis der Prozesse in den Isolationsmaterialien, an denen man arbeite, sowie ein fachlich fundierter Austausch im Netzwerk. Auch könne man während der Promotionsphase bei WIKE3-Konferenzen eine Außenschau einnehmen über die eigene Arbeit, um nicht den Überblick zu verlieren. Das Wissen könne man aufbereiten, eine Resonanz auf das eigene Tun erhalten und das Referieren vor Fachpublikum üben.

Main Post: Hochschulen kooperieren: Doktorarbeiten für die Energie der Zukunft