Umfrageergebnisse anschaulich darstellen: Studierende zur Wohnsituation in Würzburg befragt
Die Umfrage ist fertig, die Ergebnisse umfassen viele Datensätze mit räumlichen Koordinaten. Wie sich solche Daten erfassen und anschaulich darstellen lassen, haben Studierende des 4. Semesters Geovisualisierung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt anhand eines konkreten Anwendungsbeispiels gelernt: Die Online-Umfrage, die gemeinsam mit Prof. Dr. Jan Wilkening entwickelt wurde, enthielt Fragen zur Wohnsituation von jungen Menschen und Studierenden in Würzburg. 356 Personen wurden in wenigen Tagen erreicht, von denen der Großteil in Würzburg wohnt. Mit mehreren Interviewfragen entstand ein Gesamtbild,
- wo und wie die Befragten derzeit wohnen
- ob sie planen, umzuziehen
- wie sie die Lebensqualität bewerten und
- welche (öffentlichen) Verkehrsmittel sie an ihrem Wohnort einsetzen.
Die Studierenden nutzten die Webanwendung ArcGIS Survey123 von Esri, die ihnen auf der Grundlage von cloudbasierten Webdiensten Entwurf, Freigabe, anonyme Erfassung und Analyse ihrer Umfrage-Ergebnisse ermöglicht. Die Ergebnisse können anschließend für die weitere Analyse in Excel exportiert werden. Da eine räumliche Koordinate wie der Wohnstandort erfasst werden kann, lassen sich Ergebnisse leicht in einer Karte betrachten. Diese Standorte können dann nach einer gewissen Eigenschaft (wie dem bevorzugten Verkehrsmittel) farblich dargestellt werden.
Neben der Visualisierung der Standorte mit verschiedenen Hintergrundkarten (OpenStreetMap, Satellitenbilder, topografische Karten) lassen sich Resultate filtern und in Diagrammen oder Wortwolken visualisieren. Sie sind u.a. auch für Citizen Science-Projekte der Bürgerinnen- und Bürgerforschung einsetzbar. Die Studierenden lernen durch diese Praxis die Geovisualisierung mit Open Data, Cloud- und Server-Diensten sowie konfigurierbaren Clients kennen.
Zufriedenheit Studierender mit Würzburger Wohnsituation
Die Ergebnisse der 356 beantworteten Interviews lassen auf eine überwiegend positive Wohnsituation schließen. Deutlich über die Hälfte der befragten Personen bis 25 Jahre äußerten keinen Wunsch nach einem Umzug. Die favorisierten Viertel in Würzburg sind die Stadtteile Sanderau, Altstadt sowie Frauenland; weniger gern würden junge Menschen an den Heuchelhof, ins Dürrbachtal oder in die Lindleinsmühle ziehen. 87 Prozent der Befragten wohnen zur Miete und zahlen für durchschnittlich 20 Quadratmeter Wohnfläche pro Monat 350 Euro Kaltmiete. Gewohnt wird
- zu 47 Prozent in einer WG,
- zu 19 Prozent in einer Partnerschaft ohne Kind,
- zu 17 Prozent allein,
- zu 9 Prozent mit der Familie,
- zu 8 Prozent im Wohnheim und
- zu 3 Prozent in einer Partnerschaft mit Kind(ern).
Für den Weg zur Arbeit bzw. zur Hochschule, für den die Befragten durchschnittlich 36 Minuten benötigen, wird die Verbindung über öffentliche Verkehrsmittel mehrheitlich als sehr gut angegeben. Jungen Menschen stehen hier Schülerkarten sowie Semestertickets zur Verfügung. Die meisten Wege werden zu Fuß erledigt, das Fahrrad steht an zweiter Stelle, gefolgt von der Nutzung der Straßenbahn. Das Auto nimmt die Position 4 ein, der Bus die fünfte. Die obige Karte zeigt allerdings, dass die Verkehrsmittelwahl stark vom Wohnort abhängt.
Kontakt: Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Studiengang Geovisualisierung
Prof. Dr. Jan Wilkening
Röntgenring 8
97070 Würzburg
0931-3511-8229