Team Indien gewinnt Innolab-Wettbewerb der Welthungerhilfe
Innovative Lösungen gegen den Hunger in der Welt finden: Das war das Ziel des Wettbewerbs Innolab2023, den die Deutsche Welthungerhilfe e. V. (WHH) ausgerufen hat. Das Start-up-Lab Werk:Raum der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) unterstützte als sogenannter Tech-Partner zwei Teams der Welthungerhilfe aus Indien und aus Uganda. Beim bundesweiten Endausscheid gewann das Team Indien mit seinem Projekt „NILBYE.“ den ersten Platz.
Über mehrere Wochen hinweg arbeitete das Start-up-Lab mit den Teams der Welthungerhilfe an kreativen und innovativen Lösungen. Vom 23. bis zum 25. Oktober waren die Welthungerhilfe-Mitarbeitenden aus Uganda und Indien schließlich vor Ort im Start-up-Lab Werk:Raum in Schweinfurt zu Gast, um mit Unterstützung durch Studierende an den Prototypen zu bauen, das Konzept weiter auszuarbeiten und den Pitch vorzubereiten. Das große „Shark Tank“-Finale folgte am 27. Oktober in Bonn.
Für das Start-up-Lab Werk:Raum ist die Arbeit damit noch nicht vorbei, erklärt THWS-Innovationsmanagerin Katharina Pfeuffer: „Wir werden an beiden Projekten in Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe weiterarbeiten und die Ideen verfeinern.“ Nun werde das Konzept weiterausgearbeitet, der Bau von Prototypen stehe an sowie Proof of Concept und die Erstellung eines Businessplans.
„Wir vom Team Werk:Raum haben parallel zwei fantastische Teams der WHH aus Indien und Uganda unterstützt“, ergänzt Prof. Dr. Volker Bräutigam. „Neben der Idee von NILBYE wurde außerdem für die Problemstellung aus Uganda eine mobile Applikation für die Abwicklung von Kunden und Serviceanbietern inklusive einer Zahlfunktion entwickelt. Diese App CRAFTHUB ist prototypisch einsetzbar – es werden derzeit Partner- und Finanzierungsmodelle zum Marktstart diskutiert.“
Über das Gewinner-Konzept
NILBYE. will Millionen von indischen Farmern dabei helfen, ihre Felder zu schützen und im Einklang mit der Natur zu leben. Viele Farmer sind gezwungen, ihre Landwirtschaft aufzugeben, weil Wildtiere, insbesondere sogenannte Nilgais, eine Antilopenart, ihre Ernte fressen. Daher sind viele Familienangehörige gezwungen, den ganzen Tag auf dem Feld zu stehen und die Tiere mit lauten Geräuschen zu vertreiben. NILBYE. möchte dieses Problem lösen und setzt dabei auf einen Prototyp, dessen Komponenten bekannte Technologien sind. Eine eigens programmierte künstliche Intelligenz steuert die Zusammenarbeit dieser Komponenten, um individuell auf verschiedene Tierarten zu reagieren. NILBYE. sorgt für eine natürliche Abwehr der Tiere, um die Felder zu schützen, und liefert außerdem Daten, um die landwirtschaftliche Industrie zu stärken. Neben künstlicher Intelligenz setzt das Projekt auf solargestützte Energieversorgung. Über eine Kamera wird die Tierart identifiziert und entsprechend ihrer Art verjagt. So können beispielsweise Nilgais durch einen lauten Tigerschrei abgeschreckt werden. Für jede Tierart werden unterschiedliche Töne eingesetzt, so dass kein Gewöhnungseffekt bei den Tieren eintreten kann. Weiterhin wirken Licht- und Ultraschalleffekte für alle Tierarten abschreckend. Das gesamte System arbeitet unabhängig und autark von Strom und menschlicher Kontrolle.
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