Symposium „Taking Sides“ an der Fakultät Gestaltung im Zuge der International Teaching Week
Stellung beziehen – „Taking Sides“: Hierzu forderte das internationale Symposium der Fakultät Gestaltung auf. 130 Teilnehmende besuchten die zweitägige Veranstaltung. Sie wurde angeboten an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt im Rahmen der International Teaching Week. Der Fokus richtete sich auf Positionen und Perspektiven von Kunst und Design sowie darauf, wie sich diese zwischen Autonomie und Einmischung verhalten. Das Programm bot vier thematische Panels sowie zwei Podiumsdiskussionen Zu Gast waren in diesem Zusammenhang 13 international renommierte Vortragende aus Boston, London, Amsterdam, Wien, Berlin, Essen, Köln, Saarbrücken, Leipzig und Offenbach.
Strukturen und Produktionsbedingen
Im Anschluss an die Begrüßung des Dekans Prof. Erich Schöls hielt Prof. Dr. Gerhard Schweppenhäuser (FHWS) einen einleitenden Vortrag zum Thema „Einverständnis – Wohlbefinden – Unterscheidungsvermögen. Die Künste im politischen `Bildraum`”. Es folgten vier Panels: Das erste widmete sich den Strukturen und Produktionsbedingungen ästhetischer Praktiken und ging der Frage nach, auf welche technischen, historischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen sich Kunst und Gestaltung stützen. Die Vorträge von Gesa Foken und Annika Grabold fokussierten sich auf „Wissen aus unzergliederter Arbeit. Zum produktionsspezifischen Kritikvermögen von Gestaltung und Kunst“, sowie auf das Statement „Ich seh’ kein Außen – Kritik an der Genie-Ideologie im neoliberalen Ideal der Selbstverwirklichung“. Im Anschluss erfolgte ein erstes Podiumsgespräch mit allen Vortragenden und Teilnehmenden zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Design, Kunst und Fotografie.
Die politische Dimension des Designs
Die Vorträge des zweiten Panels drehten sich um politische Dimensionen der Gestaltung und um die Frage, inwieweit Design in konkrete Lebensrealitäten eingreift. Die Vorträge von Felix Kosok, Christian Bauer sowie Nomeda und Gediminas Urbonas widmeten sich einem „unerhörten Spektakel – Politiken des Style im Design“ und der Aussicht, was politisches Design leisten könne.
Potenziale des Fotografischen
Das dritte Panel setzte auf die Fotografie als zentralen Schnittpunkt künstlerisch-freier und gestalterisch-angewandter Perspektiven. Nachgegangen wurde den Möglichkeiten, Zeugnis abzulegen und sich ggf. einzumischen. Die Vorträge von Sophia Greiff, Edmund Clark und Francis Oghuma diskutierten das „recherchebasierte Fotobuch im Spannungsfeld von Fotojournalismus und künstlerischer Praxis“ ebenso wie die Option, das „Unsichtbare zu fotografieren als Gegenbild-Strategie“ oder die „Fotografie als Mittel zur Herstellung von Sichtbarkeit“ einzusetzen.
Aktivismus in der Kunst
Die drei Vorträge des vierten Panels „Aktivismus in der Kunst“ von Selma Selman, Ruth Sonderegger und Marina Naprushkina bewegten sich rund um Möglichkeiten und Grenzen zeitgenössischer Kunst und ihrer Chance, sich in gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen aufzustellen. Erörtert wurde auch, wie hilfreich die Begriffe „Kunst“ und „Autonomie“ seien, wenn es um Eingriffe in das Sinnliche ginge. Die Argumente wurden in der anschließenden Podiumsdiskussion „Einmischung versus Autonomie vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen“ vertieft.
Die Veranstaltung „Taking Sides“ entstand in Kooperation mit der Fakultät Gestaltung an der FHWS, der Deutsche Gesellschaft für Ästhetik e.V., Dinamo Typefaces und der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen. Weitere Informationen unter Taking Sides