Studierende gaben im Bereich Personalmanagement Handlungsempfehlungen an drei Projektfallgeber
Die Studierenden des Schwerpunkts Personalmanagement der Fakultät Wirtschaftswissenschaften luden unter der Leitung der Professorin Dr. Christine Wegerich vierzig Projektfallgeber sowie Gäste zur Abschlussveranstaltung in die Lokalitäten der Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist ein. Die 24 Wirtschaftswissenschaften-Studierenden an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt präsentierten in drei Teams ihre Projektergebnisse.
Gearbeitet wird mit der sogenannten agilen Scrum-Methode: Scrum (Gedränge, engl.) wird als ein Modell im Projekt- und Produktmanagement eingesetzt, um Fortschritte wie Hindernisse eines Projektes regelmäßig und für alle sichtbar festzuhalten (Transparenz); um regelmäßig Projektergebnisse und Funktionalitäten abzuliefern und zu bewerten (Überprüfung) und um Anforderungen an das Produkt, Pläne und Vorgehen nicht unwiderruflich festzulegen, sondern sie kontinuierlich und detailliert anzupassen (Anpassung). Ziel ist es, den Studierenden eine wissenschaftliche, interdisziplinäre Handlungsfähigkeit durch ein projektorientiertes Vorgehen zu vermitteln. Sie beschäftigen sich mit aktuellen Fragestellungen der Wirtschaft und erarbeiten im Team mit konkreten Zeit- und Zielvorgaben Handlungsempfehlungen für die jeweiligen Kooperationspartner und Projektfallgeber.
Professorin Dr. Christine Wegerich begrüßte die Anwesenden, erläuterte den Gästen die einheitliche Vorgehensweise und die 20-minütigen Präsentationen der Teams sowie die Möglichkeit im Anschluss an die Ergebnisdarstellungen, sich mit den Studierenden auf dem „Marktplatz“ an den Infoboards auszutauschen und zu vernetzen.
Team 1 (mit Mareike Ehrlich, Natascha Grüber, Anna Hartung, Naike Hinkel, Melanie Jurmala, Sophia Rollmann, Karina Schleicher und Alexandra Wagner) erhielt vom Projektfallgeber die Aufgabe, eine „Analyse der Mitarbeiterzufriedenheit und Entwicklung von Handlungsempfehlung bei der Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist" zu erstellen. Das Team führte eine Mitarbeiterbefragung sowie -interviews durch: Es wurde das theoretische Modell „Zwei-Faktoren-Theorie“ von Frederick Herzberg angewendet. Laut Herzberg gibt es Faktoren, die zur Zufriedenheit führen; dazu zählen vor allem die Leistung und Anerkennung durch das Unternehmen; zu den Faktoren, die zur Unzufriedenheit führen können, wurde u.a. die Unternehmenspolitik und die Beziehung zu Kollegen genannt. Als Handlungsempfehlungen gaben Naike Hinkel und Sophia Rollmann folgende Aspekte an: die Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements, ein Führungscoaching, ein betriebliches Vorschlagwesen, ein Ferienprogramm für Mitarbeiterkinder sowie die Option für Feedback-Möglichkeiten als „good book“ / “bad book“.
Das zweite Team (mit Julia Chardon, Laura Endres, Dominik Fleischmann, Viktoria Funk, Julian Haller, Armin Kunad, Anastasia Perunov und Annabella Pscherer) erhielt vom Projektfallgeber, einer der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die Aufgabe, Möglichkeiten einer „Optimierung des Onboarding-Prozesses im Rahmen des Mitarbeitenden-Life-Cycles" zu konzipieren. Das Team stellte zuerst die Phasen des Onboardings eines neuen Mitarbeiters, nämlich Orientierung, Integration, Lern- sowie Akzeptanzphase, dar. Sie befragten Studierende wie Mitarbeiter des Projektfallgebers danach, wie sie angesprochen und informiert werden möchten, nahmen Anregungen weiterer Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen sowie aus Best-Practice-Beispielen auf und entwickelten daraus Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse werden nun durch den Projektfallgeber genutzt, um das Onboarding zu optimieren.
Das dritte Team (mit Ann-Kathrin Wehrfritz, Marc Kühweg, Michaela Kolb, Celina Braun, Marvin Fiedler, Justin Graw, Marie Lechner und Sara Ludwig) wurde vom KINA Institute for New Anthropology beauftragt mit einer „Entwicklung von Instrumenten zur Gestaltung der derzeitigen Transformation im Personalmanagement". Das Team erläuterte den Begriff des „Universellen Prozesses“ aus der Anthropologie als „Leitmotiv für alle Lebens-, Wachstums-, Beziehungs- und Kommunikationsprozesse und als solches eine essentielle Methode sowohl für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung, als auch für jeden gesellschaftlichen, kulturellen oder evolutionären Wandel“ (Dr. Christina Kessler). Als Ergebnisse von Befragungen in Unternehmen und Organisationen stellten Marc Kühweg und Michaela Kolb folgendes Fazit vor: Im Bereich der Unternehmenskultur werde die Werteorientierung zunehmend wichtiger, Unternehmen sähen die Transformation (den dauerhaften fundamentalen Wandel) als zukunftsweisend an, die „Kreativität“ der Mitarbeiter werde entsprechend gefördert. Unternehmen arbeiteten bereits vorwiegend mit Methoden der Ressourcenschonung. Knapp die Hälfte der Befragten wende bei Herausforderungen standardisierte Prozesse an.
Im Anschluss an die Präsentationen hatten Studierende, Projektgeber sowie Gäste am Marktplatz an den Infoständen der drei Teams die Möglichkeit zum Austausch, zu vertieften Gesprächen und zur Vernetzung.