Studierende der THWS, c Jonas Kron

Studierende entwickelten interdisziplinär Ideen zur Verbesserung der Lebenssituation von Senioren

25.05.2018 | thws.de, Pressemeldung, FAS, FIW
Angehende Wirtschaftsinformatiker und Sozialarbeiter konzipierten anwendungsorientierte Produkte und Services

Zwei gesellschaftliche Trends sind aktuell unübersehbar: Zum einen steigt in Deutschland die Zahl der Senioren überproportional an. Zum anderen werden digitale Tools für Kommunikation und die Organisation des Alltags genutzt. „Doch verschiedene Studien zeigen, dass der digitale Fortschritt oft an den Senioren vorbeigeht“, so Professor Dr. Ulrich Gartzke. Daher kamen unter Leitung der Professoren Michael Müßig, Nicholas Müller und Ulrich Gartzke an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt 19 Studierende des Kurses „Management digitaler Innovationen“ (6. Semester der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik) und 13 Studierende des Praxisprojektes „Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Soziale Arbeit“ (4. Semester des Studiengangs Soziale Arbeit) zusammen, um gemeinsam Produkt- und Serviceideen zur Verbesserung der Lebenssituation von Senioren zu entwickeln.

Zunächst wurden von den Studierenden der Sozialen Arbeit zwei realitätsnahe Herausforderungen im Leben von Senioren, das „Erhalten der Selbständigkeit“ sowie die „Vermeidung von Einsamkeit“ vorgestellt, um eine fundierte bedarfsorientierte Basis für die Entwicklung der Innovationen zu haben. In den gemischten Arbeitsgruppen führten die Studierenden der (Wirtschafts-)Informatik in den Prozess des „Design Thinkings“ ein, machten die angehenden Sozialarbeiter mit den Methoden vertraut und moderierten durch den Prozess. Für die Studierenden der Sozialen Arbeit zeigte sich eine, so Gartzke, neue, dynamische Arbeitsweise mit Fokus auf das Kundeninteresse.

Bereits beim anschließenden Brainstorming wurden die Vorteile der interdisziplinären Teams offenkundig: Wie die Teilnehmer in der abschließenden Feedbackrunde bestätigten, wurden Ideen entwickelt, auf die Studierende aus einem Fachbereich kaum allein gekommen wären. Aus den Ideen wurden gemeinsam Prototypen für die definierten Problemlagen entwickelt. Professor Müller hatte im Rahmen des „Instant Aging“ (schnellen Alterns) einen Alterssimulationsanzug mitgebracht, so dass die Teilnehmer sich in die Lage von Senioren versetzen und ausprobieren konnten, ob technisch Lösungen auch hinreichend benutzerfreundlich für die Zielgruppe sind.

Die Studierenden, so die Professoren, seien von der positiven Stimmung in den Gruppen angetan und zufrieden gewesen mit dem außergewöhnlichen Veranstaltungskonzept. Bei einer erneuten Durchführung würden sie gerne länger an den Fragestellungen zusammenarbeiten und Interviews mit der Zielgruppe führen wollen.

Professor Müßig war von den realitätsnahen Ergebnissen der Arbeitsgruppen und der fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit sehr angetan: „Wir haben die Veranstaltung in dieser Form zum ersten Mal durchgeführt und freuen uns über die Akzeptanz des Veranstaltungskonzepts. Die Anregungen der Studierenden nehmen wir gerne auf.“