Studentenwerk Würzburg eröffnet Studentenwohnheim mit 108 Wohneinheiten in Schweinfurt
Der Hochschulstandort Schweinfurt zählt aktuell 2.900 Studierende an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, unter ihnen 860 internationale junge Akademiker - Tendenz zunehmend. Das Studentenwerk Würzburg hat nun auf dem Konversionsareal Ledward Barracs die 1937 erstellten Mannschaftsgebäude saniert und 108 Wohneinheiten geschaffen im neuen Studentenwohnheim in der Niederwerrner Straße 96. Das Gebäude wurde in drei Bauabschnitten von 2017 bis 2019 auf die Bedürfnisse der Studierenden angepasst und modernisiert für 6,7 Millionen Euro; für die Studierenden beläuft sich die Monatsmiete auf 190 Euro sowie 120 Euro Betriebskosten. 44 Einzelappartements, 64 Einzelzimmer in Wohngemeinschaften sowie eine Hausmeisterwohnung werden fast ausschließlich von internationalen Studierenden bewohnt. In einem zweiten Gebäude sollen weitere einhundert Studentenunterkünfte am Ledward-Campus bereitgestellt werden.
Im Rahmen einer Einweihungsfeier erläuterte Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentenwerkes Würzburg, den Gästen die Sanierungsmaßnahme. Man werde als Studentenwerk neben den Sozial- und Rechtsangeboten auch für Freizeit- und Kulturangebote vor Ort sorgen und sei gespannt auf die verschiedenen Kulturen, die integrativ in Schweinfurt zusammenkämen. Bernd Sibler, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, betonte, die historischen Flächen werden nun optimal genutzt und mit akademischen Leben erfüllt, dies gebe Schweinfurt einen städtebaulich wertigen Aspekt.
Für Professor Dr. Robert Grebner, Präsident der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, ist das neue Angebot mit Standort auf dem Ledward-Areal auch wegen seiner Nähe zum Stammcampus der FHWS in der Ignaz-Schön-Straße ideal. Als im Januar 2013 bekannt gegeben wurde, dass der Abzug der amerikanischen Streitkräfte bevorstünde, entstand die Vision des FHWS i-Campus, deutlich mehr Studierenden am Hochschulstandort Schweinfurt Studien- sowie Wohnplätze bereitzustellen, diese für den internationalen Arbeitseinsatz zu befähigen sowie dem Industriestandort Fachpersonal bereitzustellen. Gerade auch Studierende aus dem Ausland habe die FHWS mit dem Konzept der parallel angebotenen deutsch- und englischsprachigen TWIN-Studiengänge gewinnen können, für die nun mehr Gebäude zum Wohnen und Studieren notwendig werden. Diese seien ebenfalls Voraussetzung für das neue Angebot des 2020 beginnenden vierten TWIN-Studiengangs Robotik, der bereits sehr nachgefragt sei.
Sebastian Remelé, Schweinfurts Oberbürgermeister, blickte zurück in die Stadtgeschichte, als ein „Mikrokosmos“ mit 12.000 Amerikanern Schweinfurt verließ. Dieser seinerzeitige Aderlass habe sich im Verlauf sehr positiv entwickeln können und Schweinfurt zu einer „Turbo-Konversionsstadt“ werden lassen. Seinen Dank richtete er an den FHWS-Präsidenten, der mit seinem visionären Denken und Handeln Schweinfurt nicht nur zu einer Stadt mit Studierenden, sondern zunehmend zu einer Studierendenstadt habe voranbringen können. Professorin Dr. Andrea Klug, Vizepräsidentin des Deutschen Studentenwerkes Berlin, lobte Minister Sibler als „Lobbyisten“ des Studentenwerkes, der es durch sein Engagement ermögliche, ein Studium unabhängig vom Geldbeutel der Eltern aufzunehmen. Mit der Studentenwerksinitiative „Kopf braucht Dach“ wolle man hinweisen auf den Tatbestand, dass das Angebot an Studienplätzen um 48 Prozent gestiegen sei, das der Wohnheimplätze lediglich um 9,4 Prozent. Pfarrerin Eva Loos vom evangelisch-lutherischen Dekanat zeigte sich erfreut über die „faszinierende Atmosphäre an der Hochschule“ mit ihren vielen Studierenden.