Startschuss für neues Technologietransferzentrum im Landkreis Main-Spessart: Produktion soll digital und nachhaltig werden
Nun ist es schriftlich: Das neue Technologietransferzentrum (TTZ) in Marktheidenfeld kann starten. Am Montag haben zwölf regionale Unternehmen und Institutionen sowie die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) für den Freistaat Bayern die Fördervereinbarung unterschrieben. Damit verpflichten sich die Stifter, für die kommenden fünf Jahre jährlich 175.000 Euro für die Stiftungsprofessur zur Verfügung zu stellen, damit das TTZ seine Arbeit aufnehmen kann. Die Hochschule finanziert nach Ablauf der fünf Jahre die Professur weiter und stemmt auch die Verwaltungsinfrastruktur. Die zukünftige Stiftungsprofessorin bzw. der Stiftungsprofessor wird außerdem von der Hälfte der Lehrverpflichtung entlastet, um diese Zeit für Forschung und letztendlich Wissenstransfer in die regionale Wirtschaft zu nutzen.
TTZ als Wettbewerbsvorteil für die Region
Staatsminister Markus Blume, in dessen Beisein die Fördervereinbarung unterschrieben wurde, beziffert die Unterstützung des Freistaats durch die Transferoffensive Hightech Transfer Bayern auf acht Millionen Euro: „Das TTZ Marktheidenfeld ist bereits die fünfte Transfereinrichtung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt – unserem fränkischen TTZ-Meister. Hier am Main kommen nun 3D-Druck und KI zusammen: Additive Fertigung ist ein echtes Plus und bringt unserer Industrie einen enormen Wettbewerbsvorteil.“ Für THWS-Präsident Prof. Dr. Robert Grebner ist das Marktheidenfelder TTZ eines von insgesamt drei neuen Technologietransferzentren, die aktuell in der Region Mainfranken gestartet werden: „Für die THWS sind die neuen TTZ der perfekte Schulterschluss mit der regionalen Wirtschaft. Unser Auftrag, anwendungsorientierte Forschung zu betreiben, kann damit optimal erfüllt werden. Die gewonnenen Erfahrungen fließen natürlich in die Lehre mit ein und sorgen für sehr gut ausgebildete Fachkräfte – wovon wiederum die regionalen Unternehmen profitieren.“
Die inhaltliche Ausrichtung des Transferzentrums Marktheidenfeld lautet „nachhaltige digitale und additive Produktion“. Was sich dahinter verbirgt, erläutert Prof. Dr. Andreas Schiffler, der an der THWS bereits eine Forschungsprofessur für Produktion und Datentechnik im Maschinenbau sowie für additive Fertigung innehat: „Kunden fordern mehr Nachhaltigkeit ein, damit hängen für die Unternehmen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit immer stärker zusammen. Um dem gerecht zu werden, müssen Firmen das gesamte Lebenszyklusmanagement – vom Entwurf bis zum Recycling – in der Produktion neu denken. Der Schlüssel dafür ist die Digitalisierung der Produktion im Übergang zu intelligenten Produktionssystemen.“ Konkret bedeutet das, alle Produktionsstufen digital abzubilden und durchzuspielen, um von vornherein Qualitätsmängel ausschließen zu können und insgesamt weniger Energie und Ressourcen zu verbrauchen. Die additive Fertigung ist dabei eine Technologie, die für kleinere Stückzahlen einen wesentlichen wirtschaftlichen und nachhaltigen Beitrag liefern kann.
Folgende Unternehmen und Institutionen sind als Stifter am TTZ in Marktheidenfeld beteiligt:
- FERTIG Motors GmbH
- Hilite Germany GmbH
- IHK Würzburg-Schweinfurt
- Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
- Landkreis Main-Spessart
- Raiffeisenbank Main-Spessart eG
- Schneider Electric Automation GmbH
- Sparkassenstiftung für den Landkreis Main-Spessart
- Speedpart GmbH rechnergestützter Prototypenbau
- Stadt Marktheidenfeld
- WAREMA Renkhoff SE
- WENZEL Group GmbH & Co.KG
Über Technologietransferzentren
Mit dem Technologietransferzentrum für Elektromobilität in Bad Neustadt verfügt die THWS bereits seit 2012 über ein sehr erfolgreiches TTZ. Die aktuelle TTZ-Gründungswelle wird sich über das gesamte Jahr 2023 erstrecken. Im Frühjahr startete ein TTZ in Haßfurt, dem Zentrum für Wellrohrtechnik in Deutschland, das eng mit der Fakultät Kunststoff- und Vermessungstechnik an der THWS zusammenarbeiten wird. Hinzu kommen noch ein TTZ in Kitzingen (Schwerpunkt: Robotik und Künstliche Intelligenz) sowie in Bad Kissingen (Schwerpunkt: Laboranalytik und Medizintechnik). Insgesamt wird der Freistaat über das Programm „Hightech Transfer Bayern“, die Anwendungsstrategie der Hightech Agenda Bayern, 15 neue TTZ einrichten, die jeweils mit regionalen Hochschulen verbunden sind. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 100 Millionen Euro.
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