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RoboCup@Work: FHWS-Team landet auf Platz 4

02.07.2021 | thws.de, Pressemeldung, FE
Schweinfurter Nachwuchs-Robotiker entwickeln Lösungen für die smarte Fabrik von morgen

Sich selbstständig durch einen Parcours bewegen, eine Schraube sehen, aufheben und an einem zweiten Tisch wieder ablegen – für Menschen eine relativ leichte Aufgabe, für einen Mobilroboter mit Greifarm immer noch eine Herausforderung. Um die angewandte Forschung auf diesem Gebiet weiterzubringen, nahmen im Juni weltweit zehn Teams beim diesjährigen RoboCup@Work-Wettbewerb teil. Das Team „SWOT“ - die Abkürzung vereint SW für Schweinfurt mit robOT - der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) erreichte den vierten Platz.

Pandemiebedingt war der Wettbewerb 2020 ausgefallen und konnte auch in diesem Jahr nur virtuell stattfinden. Dadurch hatten die Teams mehr Zeit als üblich, um sich auf den mehrtägigen Wettbewerb vorzubereiten. Probleme in letzter Minute bleiben dennoch nicht aus: Team „SWOT“ kämpfte wenige Momente vor Beginn des ersten Durchgangs mit einer nicht-funktionierenden Verbindung zwischen Kamera und Roboter – die mobile Plattform konnte also zeitweise nichts sehen. „Das ist schon eine Herausforderung, innerhalb kürzester Zeit ein erfolgreiches Troubleshooting durchzuziehen“, erläutert Laboringenieur Martin Löser, der das Team unterstützte. „Sowas kann es immer geben – cool bleiben und nach Lösungen suchen – da lernt man was fürs echte Leben!“

Gerade noch rechtzeitig startete der Mobilroboter des Schweinfurter Teams seinen ersten, wenn auch nicht ganz fehlerfreien Lauf. Während der folgenden fünf Tage verbrachte das „SWOT“-Team sehr viel Zeit im Mobilrobotik-Labor am Schweinfurter Karl-Geiger-Campus, begutachtete die Läufe der Konkurrenz und versuchte selbst, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Am Ende reichte es für den vierten Platz. „Für die allererste Teilnahme ist das ein hervorragendes Ergebnis“, lobt Prof. Dr. Tobias Kaupp, der das Team SWOT ins Leben rief. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Teams auf dem Siegertreppchen schon seit vielen Jahren etabliert sind“. Er ergänzt: „Die Atmosphäre bei einem solchen Wettbewerb spornt enorm an, so etwas ist unglaublich wertvoll für die praktische Ausbildung.“

Was den Wettbewerb für die Industrie so interessant macht: Problemstellungen wie selbstständiges Fahren in einer dynamischen Umgebung, das Erkennen und Aufgreifen unterschiedlicher Gegenstände und deren zielgenauer Weitertransport sind immer noch nicht vollständig gelöst. „Die Industrieroboter, die bisher im Einsatz sind, führen meist nur eine vorgegebene Bewegung an ein und derselben Stelle aus“, erklärt Prof. Kaupp. „Das zu programmieren ist nicht so schwer.“ Nur wenn für komplexere Szenarien Lösungen gefunden werden, kann die intelligente Fabrik von morgen Wirklichkeit werden.

Für die Studierenden bietet der Wettbewerb die Gelegenheit, ihr theoretisches Wissen in der Praxis umzusetzen. „Bei Problemen nicht gleich aufzugeben und anders an die Sache heranzugehen, das war beim RoboCup besonders wichtig“, lautet die Bilanz von Teamleiter Lucas Reinhart, wissenschaftlicher Mitarbeiter am CERI (Center Robotics). Für die vier beteiligten Studenten des projektorientierten Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik hat sich das auch bewahrheitet. „Die letzten Wochen waren ziemlich arbeitsintensiv“, sagt Masterstudent Daniel Blümm mit einem Lächeln. Aber beim nächsten Wettbewerb in 2022 wollen sie natürlich wieder mitmachen – und hoffen auf einen der vordersten Plätze.

Zum diesjährigen RoboCup@Work-Wettbewerb traten zehn Teams aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Griechenland, Singapur und Iran an. Innerhalb von fünf Tagen fanden mehrere Durchläufe mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad statt. Es gab Punkte für gelöste Teilaufgaben sowie Minuspunkte für Fehler wie Kollisionen. Die ersten drei Plätze belegten Teams der Hochschulen aus Nürnberg und der Region Bonn-Rhein-Sieg sowie der Magdeburger Universität.

Die Liga RoboCup@Work ist Teil des seit 1997 bestehenden RoboCup-Soccer-Wettkampfs, bei dem Roboter autonom gegeneinander Fußball spielen. Nachdem die Beliebtheit des Fußball-Wettbewerbs weltweit zunahm, wurde das Wettkampf-Prinzip auch auf andere Bereiche ausgeweitet: Inzwischen gibt es neben der Industrierobotik auch Ligen für humaniode und Haushaltsroboter sowie für das Rettungswesen.

Weitere Informationen unter:

RoboCup 2021

RoboCup

• FHWS Robotik

Kontakt: Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Fakultät Elektrotechnik

Prof. Dr. Tobias Kaupp

Ignaz-Schön-Straße 11

97421 Schweinfurt

09721 940-8597

tobias.kaupp[at]fhws.de