MINT-Schnuppertage für Mädchen: FHWS sucht Germany’s next Top-Ingenieurin
Großes Interesse an Präsenzveranstaltungen bei den Schülerinnen in der Region Mainfranken
Rund 100 Mädchen haben bei den diesjährigen MINT-Schnuppertagen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) teilgenommen. Denn Erfahrungen mit Technik und Naturwissenschaften lassen sich am besten live erleben – darum fanden die Schnuppertage unter Beachtung der Corona-Maßnahmen hauptsächlich in Präsenz an der FHWS und bei der Firma Schaeffler Technologies AG & Co. KG in Schweinfurt statt.
An zwei Tagen in den Herbstferien, 3. und 4. November, konnten Schülerinnen der 8. bis 12. Jahrgangsstufen in über 30 verschiedenen Workshops ihre Talente ausprobieren und in technische Gebiete eintauchen. Ziel dieses Info-Angebots mit vielen praktischen Anwendungen ist es, das mögliche Berufswahlspektrum für Mädchen in Richtung Technik zu erweitern. Für Mädchen, die nicht vor Ort sein konnten, aber trotzdem mitmachen wollten, wurden am 4. November Online-Workshops angeboten, die über eine Videokonferenz besucht werden konnten.
Mädchen probieren ihre praktischen Fähigkeiten aus
Am ersten Tag bei der Firma Schaeffler konnten 70 Mädchen in der neu errichteten Ausbildungswerkstatt löten, schweißen, schrauben und feilen. Die jungen Mädchen wurden von den Auszubildenden im Bereich Mechatronik und Industriemechanik beim Bauen eines blinkenden Herzens, eines elektrischen Teelichts und eines praktischen Taschenhalters betreut.
Am zweiten Tag kamen sogar rund 90 Mädchen in die Hochschule nach Schweinfurt. Dort nahmen sie in den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau an unterschiedlichen Workshops teil. Unter Anleitung von Professorinnen und Professoren und mit Unterstützung von Studentinnen und Studenten konnten die Mädchen mit Hilfe des dreidimensionalen Konstruierens einen Kerzenständer oder eine kleine Solaranlage erstellen oder auf Leiterplatten einen elektronischen Würfel zusammenlöten. Mit unterschiedlichen Elektronikbauteilen bauten die Mädchen außerdem einen Schrankwächter, der mit Hilfe von Lichtsensorik Alarm schlägt, sobald der Schrank geöffnet wird. Ihre Exponate sowie eine Teilnahmebestätigung konnten die Mädchen mit nach Hause nehmen.
Um das Projekt erfolgreich umzusetzen, kooperiert die FHWS mit der Schaeffler Technologies AG & Co. KG, der Stadt Schweinfurt und den Landkreisen Schweinfurt, Haßberge, Main-Spessart, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie mit der Bundesagentur für Arbeit Schweinfurt, der Wissenswerkstatt Schweinfurt, dem VDI und der Region Mainfranken GmbH.
Hintergrund:
Zurzeit sind 18 Prozent aller erwerbstätigen Ingenieure in Deutschland weiblich. In Bayern liegt der Anteil sogar nur bei 16,4 Prozent. Obwohl an der FHWS die Studierendenzahl nach Geschlecht insgesamt fast ausgeglichen ist (rund 44 Prozent weiblich) sind nur 23 Prozent weibliche Studierende in den MINT-Fächern vertreten. Trotzdem lässt sich hier eine positive Tendenz erkennen: In den über 20 Jahren seit Beginn der Schnuppertage hat sich der Anteil der MINT-Studentinnen an der FHWS mehr als verdoppelt. Die FHWS bietet zahlreiche technische Studiengänge – seit Oktober 2020 den Bachelor in Robotik und seit Oktober 2021 den Bachelor in Wasserstofftechnik – und möchte den Frauenanteil im MINT-Bereich deutlich erhöhen. Eine wichtige Maßnahme ist das Schulmarketing, damit junge Schülerinnen für Technik und technische Bildungsmöglichkeiten sensibilisiert werden. Infos zu MINT-Berufen und -Studiengängen gibt es auf der Schnuppertage-Website unter http://schnuppertage.fhws.de