Studierende der THWS an Bohrmaschine, c Stefan Bausewein

LAB 13: Studierende und Professoren zeigten Architekturvisionen sowie „Cocoon Stoff-Bau-Stoff“

12.07.2018 | thws.de, Pressemeldung, FAB
Studentische Arbeiten widmeten sich der Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Architektur und Stadtplanung

Im Rahmen eines Architektur-Wochenendes zeigte der Studiengang Architektur der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule Würzburg-Schweinfurt auf der Landesgartenschau Exponate von Studierenden und Absolventen. Im und vor dem Gebäude des LAB 13 setzten sich die jungen, angehenden Architekten mit zeitgenössischen Themen forschend und konzeptionell auseinander. Die Arbeiten widmeten sich den Themen der Revitalisierung von Bestandsgebäuden, der alternativen Energiegewinnung und Energienutzung, der Digitalisierung der baulichen Planung, der Vernetzung und Verdichtung von Natur- und Stadträumen sowie dem Thema „Zukunft Wohnen“.

Ausgewählt wurden Studienprojekte, die in der Region verortet sind. Auf diese Weise erhalten die Besucher einen besseren Zugang zu den Themen, da sie bereits einen Bezug dazu haben.

So zeigte die Bachelorarbeit „Plateau +“ verschiedene Ansätze, wie das Parkplateau am Alten Hafen in Würzburg als Ausweichstandort für die entfallenden Posthallen aktiviert werden kann, um der Kulturmeile am Main einen nördlichen Abschluss zu geben. Im Weiteren wurden eine Vision für das Gelände des Bahnbetriebswerkes, das Konzept einer „Wohnturbine“ im Stadtteil Heuchelhof und die Nutzung der Strömungskraft des Mains zur Energiegewinnung präsentiert. Veranschaulicht wurden die Ideen und Entwürfe multimedial in Modellen, Grafiken, Fotos, Erläuterungen sowie in Filmsequenzen. Darüber hinaus standen Studierende wie Professoren für Gespräche zur Verfügung.

Studierende präsentierten im Zuge kontinuierlich steigender Miet- und Kaufpreise für Wohnungen und Häuser Muster für ein verdichtetes Wohnen im innerstädtischen Raum, in denen Hausmodule immer wieder neu und anders, jeweils den Bedürfnissen entsprechend, zusammengesetzt werden können und dennoch mit überraschenden Raumkonzepten aufwarten.

Ergänzend zu den traditionellen Darstellungstechniken, Plänen und Modellen konnten die Besucher im „virtuellen“ Raum studentische Entwürfe dreidimensional erleben. Mittels einer 3D-Brille fingen die Besucher Blicke der virtuellen Welt ein oder erlebten das Gebäude wie im 3D-Kino mit Hilfe der 3D-Powerwall. Des Weiteren wurden aktuelle Techniken der Bestandsaufnahme vermittelt, indem es den Besuchern ermöglicht wurde, durch die mit 3D-Scannern erfassten dreidimensionalen Punktwolken des Innenhofes der Kartause in Estenfeld zu gehen. Diese modernen Techniken, die in den letzten Jahren Eingang in die geometrische Erfassung von Gebäuden gefunden haben, wurden in Filmen erläutert, die von Studierenden erstellt wurden.

Des Weiteren entwickelten die Architektur-Studierenden mit Ihren Professoren mit dem Projekt „Cocoon-Stoff-Bau-Stoff“ ein ästhetisches Konzept zum Thema High-Tech versus Natur, das im Rahmen eines Wahlpflichtfaches im Studiengang Architektur entstanden ist: Eine temporäre low-budget Raumhülle aus hauchdünner, transparenter und recycelbarer Folie spannt mit nur geringem Materialaufwand einen großen, überdachten Raum auf. Eine durch die Firma Opvious gesponserte und in das Dach integrierte Photovoltaik-Anlage sammelt tagesüber Sonnenenergie, die das Objekt bei Nacht energieautark in ein anderes Licht taucht.

Entsprechend der Ausführungen des Studiengangs wird durch die Realisierung der Installation das moderne Dilemma der Dialektik „High-Tech versus Natur“ als Einklang oder als Widerspruch offenbar. Das Projekt ist ein Grenzgänger zwischen Realismus und Utopie, zwischen realer Architektur und Kunst.“