Studierende der THWS auf einer Wiese, c Jonas Kron

Kreative Schlaflosigkeit: Die FHWS lud ein zum Hackathon mit dem Thema “Smart City Würzburg”

18.06.2018 | thws.de, Pressemeldung, FIW
An der 5th Night of Innovation beteiligten sich rund fünfzig Studierende und Bürger sowie Unternehmer

Der Begriff „Smart City“, der seit den 2000er Jahren von Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Stadtplanung und -marketing genutzt wird, umfasst digitale Technologien, die Städte umweltverträglicher, effizienter, fortschrittlicher, sozialer, attraktiver gestalten sollen. Die Hochschule Würzburg-Schweinfurt, die Stadt Würzburg sowie das Zentrum für digitale Innovationen (ZDI) luden Studierende sowie Unternehmen und Bürger ein zu einem 24-stündigen Hackathon zum Thema „Smart City Würzburg“ (eine Software- und Hardwareentwicklungs-Veranstaltung). Zu Gast war darüber hinaus der Vizepräsident der Nanjing Tech University sowie Professor am King Mongkut’s Institute of Technology Ladkrabang Dr. Jochen Amrehn mit Studenten.

Vorab hatten Interessierte über einige Wochen die Möglichkeit, online eigene Ideen einzustellen bzw. vorgeschlagene Konzepte zu befürworten oder zu ergänzen. So wurden u.a. Altersarmut, Food Sharing, Sprachdienste für Bürger, Mobilität und Verkehrsfluss, ein fahrender Supermarkt, digital urban gardening oder smarte Ampeln in die Ideenliste aufgenommen, von denen einige im Zuge des Hackathons realisiert wurden.

Zum Ideenwettbewerb hatten sich sechs Teams mit je sieben Studierenden, interessierte Bürgern und Unternehmensvertreter zusammengefunden, um über 24 Stunden Konzepte und Prototypen zu entwickeln. Die Gruppen wurden von sogenannten Scrum-Mastern betreut und unterstützt. Zur Begrüßung hießen der Dekan der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik, Professor Dr. Peter Braun, sowie der Vorstand der Würzburg AG, Klaus Walther, alle Beteiligten willkommen und wünschten ihnen eine intensive, kreative Schlaflosigkeit. Der Coach Tobias Greisinger vom ZDI stellte einführend die Methode des Design Thinking vor und führte anschießend durch den Prozess der kreativen Ideenfindung. Sein Plädoyer für die Veranstaltung: Die Ideen sollten machbar, finanzierbar, wünschbar sei und immer menschenzentriert ausgerichtet sein.

Anschließend starteten die Teammitglieder ihre Arbeit an den Konzepten einer Smart City Würzburg. Nach 24 Stunden präsentierten die sechs Gruppen innerhalb von fünf Minuten ihre Ideen und ihre Prototypen, weitere fünf Minuten konnten Fragen gestellt werden. Das erste Team stellte seine Crowdsourcing-App „WueHelp“ vor, mit dessen Prototyp Jobvergaben ermöglicht werden wie z.B. das Gassigehen mit dem Hund. Team 2 stellte die Situation vor, in der am Samstag abends die Frage im Raume stünde, wo man etwas Essen gehen könne – ihre Lösung: die „dine smarter“-App, mit der Reservierungen und Bezahlungen möglich seien, eine Übersicht und Bewertung der Mahlzeiten realisierbar sei, die Rechnung in der Gruppe aufgeteilt werden könne.

Das dritte Team hatte den Prototypen eines Bürgerinformationssystems entwickelt, um über das e-Rathaus Gänge ins Amt zu verkürzen, Termine zu vereinbaren, über „Alexa“ Fragen gestellt werden oder Hinweise ans Rathaus gemailt werden könnten z.B. über kaputte Gegenstände in der Stadt. Team 4 widmete seine schlaflose Nacht einem intelligenten Verkehrssystem u.a. mit Stauabbau-Optionen, einer durchdachten Ampel-Synchronisation, bei dem über GPS und mobile Smartphones verschiedenen Verkehrsteilnehmern unterschiedliche Vor- und Durchfahrt zu gewähren.

Das fünfte Team beschäftigte sich mit einem Müllentsorgungssystem sowie smarten Mülltonnen. Man könne zu einer Routenoptimierung der Müllfahrzeuge beitragen, wenn Abfalltonnen nur halbvoll seien und die Füllstände gemeinschaftlich abgestimmt werden könnten, der Preis könne pro Abholung statt für die Bereitstellung abgestimmt werden. Auch ferngesteuerte Mülltonnen könne man sich in weiterer Zukunft vorstellen. Die sechste Gruppe stellte ihre Idee des regionalen Geldes bzw. eine connected citizen app vor: Jobannahmen oder die Ausführung von Ehrenämtern könnten mit Bonuspunkten belohnt werden, die dann bei Einkäufen angerechnet werden könnten.

Zum Abschluss vergab die Jury der Stadt Würzburg drei Preise an die Siegerteams: Team 5 erlangte den 3. Platz, Team 3 den zweiten, Team 4 wurde als Gewinner geehrt.