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Kooperative Kunststoffkreisläufe

Wertvolle Ressourcen gemeinsam nutzbar machen – der Verbund von Wissenschaft und Praxis zeigt, wie es geht

Kunststoffe zu sammeln, zu recyceln, sie in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen – dies hat sich auch Unterfranken auf die Fahnen geschrieben. Auf Initiative der Region Mainfranken GmbH und Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) wurde das Projekt „Kooperative Kunststoffkreisläufe" konzipiert und geht nun mit Partnerinnen und Partnern aus der Industrie und Wissenschaft an den Start. Ziel soll sein, die Menge an nicht verwertetem oder verwendetem Kunststoff zu reduzieren. In Kooperation mit der Industrie werden im Zuge eines Pilotprojekts Kreisläufe in der Region geschlossen und neue Möglichkeiten der Rohstoffnutzung aufgedeckt. Wissenschaftliche Partner des Projekts sind:

  • Fraunhofer ISC
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
  • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Region Mainfranken GmbH
  • SKZ – Das Kunststoffzentrum
  • Zentrum für Angewandte Energieforschung Bayern

Die FHWS beteiligt sich mit dem Institut für angewandte Logistik (Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt) sowie mit dem Studiengang Kunststoff- und Elastomertechnik (Prof. Dr. Volker Herrmann und Prof. Dr. Ansgar Jaeger) an dem interdisziplinären Projekt.

Zum Hintergrund

Im Rahmen der von der Region Mainfranken GmbH veranstalteten Nachhaltigkeitssymposien 2019 („Von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft“) und 2021 („Durch regionale Kooperation zur Nachhaltigkeit – Umgang mit knappen Ressourcen“) steht auch der Umgang mit Kunststoffen im Fokus - sowohl die Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen aus Produktion und durch Verpackungen in Recycling-Produkte, als auch die Rückführung des angefallenen Materials an Herstellende, die aufwändig und nicht immer möglich ist.

Das mit Wirkung vom 3. Juli 2021 in Kraft getretene Verpackungsgesetz gibt die rechtlichen Rahmenbedingungen vor, die die verpflichtende Rücknahme von Verpackungsmaterial beinhalten. Das Projekt „Kooperative Kunststoffkreisläufe" geht über Verpackungsmaterial sogar hinaus und will auch zurückgeführte Produkte mit Kunststoffanteilen einbeziehen. Als einen ersten Schritt soll im Februar über Fragebögen eine Bestandsaufnahme über die Kunststoffe in der Region erfolgen. Hierzu wurden Firmen bereits kontaktiert.

„Interessierte Unternehmen, die sich an der Bestandsaufnahme beteiligen wollen, sind hier herzlich willkommen“, so Prof. Müller-Steinfahrt. Durch die Umstellung auf eine regionale zirkuläre Wirtschaftsweise im Bereich Kunststoff, so die Projekt-Teilnehmenden, bestehe die Möglichkeit, die thermische Verwertung von Kunststoffen zu reduzieren und die Rückführung in den Kreislauf zu erhöhen (oder zu ermöglichen). Das Potenzial für eine erfolgreiche Umsetzung sei durch die heterogene Unternehmenslandschaft gegeben, so Emanuel Friehs von der Region Mainfranken GmbH. „Wir bekommen bereits viele Anfragen zu dem Vorhaben, was das Interesse der Unternehmen widerspiegelt!“ so Friehs weiter.

Ziel ist es, sowohl die im Produktionsprozess anfallenden Kunststoffabfälle, als auch anfallende Kunststoffverpackungen wie beispielsweise Folien und Blister, wiederzuverwerten bzw. in mögliche Produktionsprozesse zu überführen – sprich Kreisläufe von Kunststoffmaterialen regional zu schließen. Bei einer Beteiligung am Pilotprojekt profitieren Beteiligte davon, dass die Kosten des Unternehmens für die Entsorgung von Kunststoffabfällen reduziert werden könnten. Die beteiligten regionalen Unternehmen tragen dazu bei, wertvolle Rohstoffe wiederzuverwenden. Da die Gesellschaft der Verwendung von Plastik zunehmend kritisch gegenübersteht, profitieren die Unternehmen außerdem von einer positiven Außenwahrnehmung.

Zum Projektablauf

  • 18.11.2021: Projektauftakt
  • 14.1.2022: Treffen der beteiligten Forschungspartner
  • 18.2.2022: Auswertung des Fragebogens
  • 11.3.2022: Workshop mit Vertretern aus Forschung und Industrie (in FHWS)
  • April 2022: Aufgabenverteilung und Skizzierung eines Use-Cases

Interessierte können sich bis zum 14. Februar 2022 an der Umfrage beteiligen.

Kontakte: Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt

ulrich.mueller-steinfahrt[at]fhws.de

0172 2735030

Region Mainfranken GmbH

Emanuel Friehs

friehs[at]mainfranken.org

0931-45265213