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Komplexe Probleme lösen – mit Know-how, Fantasie und KI

12.02.2025 | Pressemeldung, FKV
THWS-Studierende der Geovisualisierung konzipieren Lösungen für Lagerlogistik der Würzburger Firma Flexus AG

Was haben Geovisualisierung, Lagerlogistik und künstliche Intelligenz (KI) miteinander zu tun? Eine ganze Menge – wie Studierende des Bachelorstudiengangs Geovisualisierung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in ihrem jüngsten Semesterprojekt gemeinsam mit Kooperationspartner Flexus AG aus Würzburg eindrucksvoll bewiesen haben. Zugleich machte das Projekt deutlich, welch vielfältige Karriereperspektiven und Berufsfelder ein Studium der Geovisualisierung eröffnet.

Das Thema, das THWS-Dozent Stefan Sauer, Fakultät Kunststofftechnik und Vermessung, den Studierenden des siebten Semesters gestellt hatte, klang kompliziert: „Entwicklung einer datenbankbasierten Echtzeitsimulation einer universellen Hochregallager-Szene mit automatischem Pathfinding in Unity 3D in Kooperation mit der Firma Flexus AG“. Konkret sollten die 16 Studierenden ein Lager bestehend aus Hochregal-, Kisten- und Zwischenlager planen und simulieren, das automatisch gemäß einer Datenbank befüllt wird. In diesem Szenario sollen selbstfahrende Gabelstapler und autonom fahrende Transportroboter möglichst zeitsparend, effizient und fehlerfrei Jobs wie Transportieren oder Ausliefern abarbeiten.

Zu berücksichtigen waren Gewicht und Größe der Waren ebenso wie Tragkraft und Geschwindigkeit der Fahrzeuge; Zusammenstöße mit kreuzenden Reinigungsrobotern und umherlaufenden Menschen müssen dabei vermieden werden.

Die Flexus AG stellte den Studierenden dafür ein reales Lagerszenario zur Verfügung. Das Logistikunternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden entwirft und optimiert die Lagerprozesse von Kunden in den unterschiedlichsten Branchen. Geschäftsführer Stefan Popp und sein Team waren vor dem Startschuss im Herbst fest davon überzeugt, dass die Aufgabenstellung zu komplex ist: „Die Anforderungen waren hoch, die Zeit extrem kurz, und die Studierenden keine Informatiker“, bringt Daniel Schönlein, Business Unit Manager Transport Logistics, die damaligen Zweifel auf den Punkt. Bei der Endpräsentation zeigten sich die Mitarbeitenden nachhaltig beeindruckt und verliehen Preise an die drei besten Arbeiten.

In Kleingruppen nahmen die Studierenden die Herausforderung an: Während einige die Aufgaben arbeitsteilig in Programmierung und 3D-Modellierung aufteilten, erarbeiteten andere die erforderlichen EDV- und Grafikschritte gemeinsam. Ausdrücklich erwünscht war, sich beim Skripten die Hilfe einer KI zu holen. „Statt ChatGPT in der Lehre zu verteufeln, sollten wir uns diese Technologie aneignen“, betonte Stefan Sauer. Zudem hatte die Hochschulleitung der THWS bereits allen Studierenden und Mitarbeitenden die neueste Version von ChatGPT kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Die Ergebnisse waren trotz gleicher Ausgangslage erstaunlich individuell,“ so Stefan Sauer. Einige Teams legten großen Wert auf die grafische Modellierung und detaillierte Animationen – zu sehen sind etwa die Aufnahme von Waren auf dem Stapler, sich lebensnah bewegende Menschen oder sogar die Innenansicht aus einem fahrenden Stapler. Andere lösten das Problem von Kollisionen durch eine Fahrzeug-Hierarchie im Code, die Fahrwege mittels Koordinatenberechnung und Distanzmessung optimiert. Ein anderes Team entwarf ein benutzerfreundliches Oberflächendesign, angelehnt an die Corporate Identity von Flexus.

Geschäftsführer Stefan Popp lobte die Ergebnisse, den kundenorientierten Blick und die ansprechende Präsentation: „Im Berufsleben zählt nicht nur die Lösung, sondern dass man sie Kundinnen und Kunden auch gut präsentieren und verkaufen kann.“ Im Anschluss bot er mehreren Studierenden Werkstudentenverträge an.

Das Gewinnerteam Barbara Hahn, Selina Lochmann und Pauline Adam wurde bestimmt von Stefan Sauer, Stefan Popp, Daniel Schönlein und Johannes Karpf (SAP Consultant AGV/AMR, Flexus AG). Die sehr umfassende Lösung des Siegerteams hatte unter anderem die Hierarchie der Fahrzeuge entwickelt, die Kollisionen zwischen den Fahrzeugen verhindert.

Gewonnen hat nach Ansicht Stefan Sauers nicht nur das Siegerteam, sondern der gesamte Kurs. „Ich habe gelernt, dass auch scheinbar unlösbare Aufgaben lösbar sind“, resümierte eine Studentin. Einer ihrer Kommilitonen zeigte sich beeindruckt ob der rasanten Entwicklung von KI in der Geovisualisierung: „ChatGPT, Copilot und Co. sind für mich künftig Inspiration und Anstoß, weiter und größer zu denken.“

Anja Legge

 

Kontakt:
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Studienbereich Geovisualisierung

Stefan Sauer

Röntgenring 8

97070 Würzburg

stefan.sauer[at]thws.de

 

Pressekontakt:   
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Angela Kreipl

Münzstraße

97070 Würzburg

angela.kreipl[at]thws.de

0931 3511-8354