Jubiläum der künftigen THWS: eine fünfzigjährige fränkische Erfolgsgeschichte mit Blick in die Zukunft
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) feierte ihr fünfzigjähriges Bestehen. Begonnen hat sie als Fachhochschule am 1. August 1971 auf Basis des Bayerischen Fachhochschulgesetzes mit 1.566 Studierenden in sieben Studiengängen an zwei Hochschulstandorten in Würzburg und Schweinfurt. Mit einem Festakt beging sie dieses Jubiläum in Würzburg mit zahlreichen Gästen u. a. aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.
Nicole Then, Alumna der FHWS und künftigen THWS, moderierte den Festakt mit musikalischer Untermalung durch ein Quartett der Musikhochschule Würzburg. Nicht nur die „Sendung mit der Maus“ oder das BAföG feiere den fünfzigsten Geburtstag, auch die FHWS könne auf erfolgreiche fünfzig Jahre zurückblicken. Dem Präsidenten Prof. Dr. Robert Grebner gratulierte sie zum zehnjährigen Dienstjubiläum und seinen aktuellen Highlights mit Habeck, Söder, der CAIRO-Eröffnung sowie dem „Upgrade“ der FHWS als THWS.
Der Präsident nahm diesen Gedanken auf: Die FHWS sei bisher eine „Fachhochschule“ gewesen, die als „Hochschule für angewandte Wissenschaften“ auftrat. Als eine Hochschule mit sehr technischer Ausrichtung, einer ausgezeichneten Design-Fakultät und basierend auf drei Vorgängereinrichtungen mit 130 Jahren Ausbildungserfahrungen könne die Hochschule eigentlich schon 180 Jahre ihres Bestehens feiern. Wenn sie am Donnerstag, 27. Oktober, zur zweiten Feier am Standort in Schweinfurt einlade, solle sie schon ihren neuen Namen tragen. Er dankte beiden Städten Würzburg und Schweinfurt für deren kontinuierliche Förderung.
Mit seinen per Videobotschaft gesendeten Grußworten richtete Markus Blume, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Glückwünsche zum fünfzigjährigen Bestehen aus. „Es ist eine fünfzigjährige fränkische Erfolgsgeschichte“, so konstatiert Blume. Und diese Erfolgsgeschichte habe drei Gründe:
- die zupackenden Hände der Präsidenten Prof. Dr. Heribert Weber und Prof. Dr. Robert Grebner
- optimale Standortbedingungen für Hochschule und Studium mit mittlerweile über 40.000 Absolventinnen und Absolventen
- die Hochschule sei nicht stehengeblieben, sondern habe sich vorbildhaft als Transferhochschule aufgestellt, die wissenschaftliche Erkenntnis in die Praxis bringe. Diese Ausrichtung wolle man für alle bayerischen Hochschulen festschreiben.
Zur fünfzigjährigen Erfolgsgeschichte gehören auch über achtzig Stellen aus der Hightech-Agenda und zehn Millionen Euro an Sachmitteln, die direkt der Hochschule zugutekommen und dort in die Zukunftsthemen Digitalisierung, Internationalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik und Nachhaltigkeit fließen. In und mit ihnen entscheide sich die Zukunft. Abschließend wünschte er der FHWS „ad multos annos“ („auf viele Jahre“).
Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, Sandro Kirchner, Alumno der FHWS im Studiengang Elektrotechnik, erinnerte sich an seine Studienzeit – seinerzeit noch vor der umfangreichen Sanierung mit milchigen Fenstern und zugigen Zimmern. Nun sei die Hochschule im neuen Licht erstrahlt und verfüge über ein großes Netzwerk, das elementar sei für die Entwicklung und den Wohlstand in den Unternehmen und in der Region. Seit ihrem Start mit 1.566 Studierenden in sieben Studiengängen habe die FHWS positiv dazu beigetragen, Lebensläufe zu prägen und Karrieren zu ermöglichen. Die Hochschule agiere am Puls der Zeit und sei eine klare Bereicherung für Bayern und darüber hinaus. Anlässlich der großen aktuelle Herausforderungen sei eine „Zeitenwende“ mit Innovationen und Wissenstransfer gefragt. Mit der FHWS könne man die Weiterentwicklung in Unterfranken positiv gestalten.
Judith Jörg, 3. Bürgermeisterin der Stadt Würzburg, sagte, die FHWS ergänze die Bildungsangebote in der Region optimal, ihre Lehre werde im CHE-Ranking positiv hervorgehoben. Es bestehe eine perfekte Symbiose in der Zusammenarbeit von Stadt und Hochschule. Als eine Win-Win-Situation sehe sie auch das soziale Engagement der Hochschule in vielen Organisationen und Institutionen, die Studierenden brächten sich dort bereichernd ein. Auch schlage die Hochschule Brücken in die Welt durch ihren Austausch und ihr einmaliges Angebot der sogenannten TWIN-Studiengänge. Diese Aktivitäten führten zu einer internationalen Sichtbarkeit beider Hochschulstädte.
Jörg erinnerte an den „erbitterten“ Streit um den Bau des neuen Hochschulgebäudes am Sanderheinrichsleitenweg: Die Bürgerinnen und Bürger hätten 2008 in einem Bürgerentscheid klar und basierend auf einem breiten Bündnis an Fürsprechern für den Bau der FHWS votiert.
Nicole Then interviewte die beiden Studierenden Rebecca Burkhardt und Jan Scheffel, die an der Fakultät Gestaltung die vorgestellte interaktive „Zeitreise“ realisiert haben. Im März 2021 habe sie der Dekan Prof. Erich Schöls gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, dieses Projekt umzusetzen. Sie nahmen an und setzten ihre Ideen, angeregt durch Eindrücke bei einer Reise der Studentin, um. Eine „Berufskrankheit“ sei, dass Gestaltende sich viele Inhalte autodidaktisch erarbeiteten: Dies sei auch hier der Fall gewesen. Man habe über das Programmieren eine „Reise in die Zeitreise“ erstellen und diese nun dem „Reisebegleiter“, dem Präsidenten der FHWS, übergeben können.
Abschließend wurde ein Film des ProPere-Teams (professorale Personalgewinnung) mit Video-Grußbotschaften gezeigt, in denen sich Alumni für ihr Studium bedankten und der Hochschule zu ihrem runden Jubiläum gratulierten. Die Gäste wurden nach dem offiziellen Festakt eingeladen zum Netzwerken sowie zu Spiel-, Unterhaltungs- und Wettkampf-Angeboten für Klein und Groß. Für die Studierenden der FHWS stand eine Feier ab 22 Uhr auf dem Programm. Die zweite Feier am Hochschulstandort in Schweinfurt findet am Donnerstag, 27. Oktober, ab 11 Uhr, statt.
Weitere Informationen unter 50 Jahre FHWS