Jahrestagung ESWRA in Edinburgh: Die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften beteiligte sich

16.05.2018 | thws.de, Pressemeldung, FAS
Soziale Arbeit im Wandel: Herausforderungen für die Forschung in Sozialarbeit in einer sich wandelnden lokalen und globalen Welt

Im Zuge der Stärkung ihrer Forschungsbestrebungen und ihrer Internationalisierung war die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften mit Fakultätsangehörigen auf der Jahrestagung der European Social Work Research Association (ESWRA, Europäische Forschungsgruppe für Sozialforschung) vertreten. Die ESWRA ist eine europäische Vereinigung der Forscher auf dem Gebiet der Sozialarbeitswissenschaft. Forschungsergebnisse werden auf den jährlich stattfindenden Konferenzen der ESWRA vorgestellt. In diesem Jahr fand die achte Konferenz im April in Edinburgh statt, die mit 650 Teilnehmern aus ganz Europa die bisher größte war. Die Vorkonferenz und die Hauptkonferenz boten Gelegenheit, Forschungen zur Sozialen Arbeit zu diskutieren und an Debatten um die Herausforderungen und Chancen des sozialen Wandels teilzuhaben.

Die Würzburger Fakultät war zweifach präsent: Organisatorisch eingebunden in die Vorkonferenz-Aktivitäten der ESWRA war Vera Taube, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät, die als Mitglied der Special Interest Group „Practice Research“ zusammen mit weiteren internationalen Kollegen der Gruppe Workshops und Vorträge zum Thema „Service User Involvement in Practice Research“ veranstaltete. Im Rahmen der Vorkonferenz mit knapp siebzig Teilnehmern wurden neben nationalen Diskursen zur Adressatenbeteiligung verschiedene Forschungsprojekte mit diesem Fokus vorgestellt und diskutiert.

Professor Dr. Dieter Kulke, Professor für Soziologie an der FHWS-Fakultät, stellte in einem Panel Forschungsergebnisse vor, die aus den Erhebungen im Rahmen der Masterarbeit von Johanne Schmidt resultierten. In seinem Vortrag „Attitudes towards politics and a political mandate of social work among social workers in Germany“ (Einstellungen zur Politik und ein politisches Mandat der Sozialarbeit bei Sozialarbeitern in Deutschland) zeigte er auf, welche Einstellungen zur Politik und zu einem politischen Auftrag Fachkräfte in der Sozialen Arbeit haben. In den turbulenten Zeiten, in denen sich Deutschland und andere demokratisch regierte Länder gerade befänden, so Kulkez, werde es auch für die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession und die professionellen Sozialarbeitenden immer wichtiger, einen ‚klaren Kompass‘ hinsichtlich politischer Einstellungen und Haltungen zu haben und zu wissen, wie über politische Soziale Arbeit und politische Praxis auf die Lebenswelten der Adressaten positiv Einfluss genommen werden könne.

Die ESWRA-Konferenz fand in einem gebührenden Rahmen statt, so Kulke weiter: Der Abendempfang am ersten Konferenztag wurde in der altehrwürdigen Bibliothek der University of Edinburgh gegeben – an dem Ort, an dem schon der schottische Philosoph, Ökonom und Historiker David Hume und der schottische Moralphilosoph und Aufklärer Adam Smith wirkten.