IREM-Mitarbeiter als Einsatzkraft mit dem Kontingent im Hochwassereinsatz
Das andauernde Unwetter mit Starkregen und Hagel führte in vielen Regionen Deutschlands zu einer außergewöhnlichen Hochwasserlage mit Überschwemmungen und Verwüstungen. Hilfsorganisationen waren im Einsatz gegen überschwemmte Keller, überflutete Straßen und steigende Flusspegel. Die Hochwasserlage wurde zunehmend auch zur Betreuungslage.
Tim Loose, ein Mitarbeiter des Instituts für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement (IREM) der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, wurde daher aufgrund seiner Führungsqualifikationen im Katastrophenschutz und Sanitätsdienst als Einsatzkraft für das Kontingent Oberfranken alarmiert. Er befand sich im Einsatz in Rheinland-Pfalz, da er sich ehrenamtlich bei den Maltesern einbringt.
Statement von Tim Loose im Rahmen des Einsatzes: „Aktuell rückt das Kontingent Oberfranken zur Ablösung der Einheiten aus Unterfranken in das Katastrophengebiet aus. Zur personellen Unterstützung begleite ich die Malteser-Kollegen aus Waischenfeld mit ihren Schnelleinsatzgruppen.“
Ein Kontingent wird meist pro Regierungsbezirk vorgehalten und von den Hilfsorganisationen (u.a. Arbeiter-Samariter-Bund, Bayerisches Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser Hilfsdienst) mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden besetzt. Bei größeren regionalen oder überregionalen Schadenslagen helfen die Kontingente z.B. bei der Betreuung, Verpflegung und sanitätsdienstlichen Absicherung sowie Transport direkt vor Ort.
Der Leiter des Instituts für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement (IREM), Prof. Dr. Peter Bradl, betont in diesem Kontext die hohe Relevanz von praxisnaher Forschung: „Die aktuelle Hochwasser-Lage zeigt deutlich, wie wichtig es ist, bereits proaktiv Konzepte für Schadenslagen zu entwickeln. Mit IREM sind wir hier in den vielfältigsten Projekten eingebunden. Ein Projektpartner hat uns erst am Wochenende geschrieben, wie bedeutend ein angedachtes Projekt ist, um Erkenntnisse zu erwirken, wie Systeme in Schadenslagen gestaltet werden können.“
Prof. Dr. Peter Bradl diskutiert vor dem aktuellen Hintergrund in einem Interview mit ZEIT ONLINE die spezifischen Herausforderungen des Katastrophenschutzes bei Hochwasserlagen.
Interview Katastrophenschutz bei Hochwasser – Interview mit Prof. Dr. Peter Bradl für ZEIT ONLINE
Vor dem Hintergrund der aktuellen Hochwasserlagen aufgrund von Unwetter und Starkregenereignissen in vielen Regionen Deutschlands diskutiert der Leiter des Instituts für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement (IREM), Prof. Dr. Peter Bradl, in einem Interview mit ZEIT ONLINE die spezifischen Herausforderungen des Katastrophenschutzes bei Hochwasser.
Prof. Dr. Bradl sieht das System in Deutschland im internationalen Vergleich als sehr gut an und verweist auf erfolgreiche Anstrengungen der letzten Jahre. Man sei bundesweit zwar gut vorbereitet, um auf variierende Katastrophenlagen zu reagieren, die aktuellen Überschwemmungen seien jedoch „außergewöhnlich in ihrem Ausmaß“. Besonders bei Starkregen als Auslöser von Hochwasserlagen sei eine erhöhte Komplexität und Unvorhersehbarkeit gegeben, die Einsätze und Prognosen bedeutend erschweren würden.
Die Katastropheneinsätze seien hochdynamisch und sowohl für ehrenamtliche, wie auch hauptamtliche Einsatz- und Rettungskräfte mit hohen Risiken und vielseitigen Belastungen verbunden. Prof. Dr. Bradl betont die Notwendigkeit einer klugen Einsatzkoordination und Vorhaltung ausreichender Ressourcen, um schnell auf verändernde Lagen und die Entstehung weiterer Katastrophenherde reagieren zu können.
Der gesamte Artikel ist online abrufbar unter Katastrophenschutz bei Hochwasser: "So ein Einsatz geht an die Substanz"
Kontakt: Institut für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement (IREM)
Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Prof. Dr. Peter Bradl
Südwestpark 37-41
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