Gute Gaben für das Gehirn: Weihnachtsvorlesung mit dem Gedächtnis-Weltrekordhalter Fabian Saal
Der Dekan der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik, Professor Dr. Peter Braun, lud Studierende wie Dozierende und Professoren ein zur Weihnachtsvorlesung. Der Titel: „Unverschämt leicht lernen“. Auf den ersten Blick mag das Thema nicht wirklich weihnachtlich klingen, doch alle Teilnehmer erhielten im wahrsten Sinne „gute Gaben“ - für das Gehirn vom Gedächtnis-Weltrekordhalter, approbierten Arzt und Molekularbiologen Fabian Saal.
Angefangen hatte bei ihm alles in der Oberstufe, als er ein Gedicht auswendig lernen sollte: Während seine Schwester sich recht schnell die Verse einprägen konnte, tat er sich schwer mit den Reimen. Fabian Saal wollte nicht klein beigeben und kaufte sich ein Buch zum Gedächtnistraining, fand schnell Gefallen an den kreativen Lernmethoden. Spaß statt Stress mit Eselsbrücken, Bildern und Gedächtnis-Palästen ließen ihn spielend und kontinuierlich immer leichter Zahlenreihen, Formeln und Fakten lernen. Möglichkeiten der sogenannten Mnemo-, der Routentechnik oder Loci-Methode könnten wie „legale Spickzettel“ eingesetzt werden.
Anders als bei „Savants“, Menschen, die über außergewöhnliche Insel-Begabungen verfügten, erlerne man verschiedene Techniken und müsse sie trainieren. So z.B. könne man sich die lateinische Vokabel „cubare“ für „liegen“ merken, indem man sich den kreativen Weg über eine kleine Geschichte einpräge, in der eine Kuh auf einer Bahre liege. Um Handynummern auswendig zu lernen, könne man jeder Zahl ein Bild zuordnen wie der „0“ ein „Ei“, der „2“ ein „Schwan“ oder der „5“ die „Hand“ und sich zur Nummernfolge eine Story überlegen.
Hätte er diese Methoden und Möglichkeiten schon in der Schule und zu Beginn des Studiums gekannt und anwenden können, wäre ihm so manche lange Lernnacht erspart geblieben. Er empfahl den Studierenden, diese Lernmethoden selbst einmal auszuprobieren – im Januar stehen die nächsten Prüfungen an mit viel prüfungsrelevantem Stoff.