Gelungener Auftakt des Planspiels zur Klimaanpassung „MainKassandra“ im Landratsamt Haßberge
Klimastudien in der fiktiven Region „MainKassandra“ - der Klimawandel hält auch in der Region Unterfranken Einzug. Wie der Klimabericht der Universität Würzburg verlautet, projizieren regionale Modelle bis zum Ende des 21. Jahrhunderts erhöhte Erwärmungsraten um zwei bis vier Grad. Regionale Ansätze und Projekte zu Klimaschutz und Klimaanpassung gibt es vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Auch die unterfränkische Wirtschaft muss sich anpassen, damit sich die Region weiterhin als Industrie- und Innovationsregion behaupten kann.
Im vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt MainKlimaPLUS werden daher die drei Bildungskomponenten Regionalstudie, Teaservideo und das Planspiel MainKassandra entwickelt, um hiesige Wirtschaftsakteurinnen und -akteure bei ihren Anpassungsvorhaben zu begleiten. Die Hauptkomponente, das Planspiel „MainKassandra“, wurde nun erfolgreich im Landkreis Haßberge mit zwölf Teilnehmenden des Landratsamts Haßberge aus vielfältigen Funktionsbereichen wie Leitung Bau, Klimaschutzmanagement, Personalrat, Regionalentwicklung etc. durchgeführt.
Bei dem Planspiel „MainKassandra“ geht es darum, entsprechend den zugeordneten Funktionen im Team so zu entscheiden und zu handeln, dass sich die fiktiven Unternehmen resilienter gegenüber dem konkreten Klimaereignis sowie zukünftigen Geschehnissen erweisen und keine wirtschaftlichen Schäden auftreten. Da der Klimawandel eine Gemeinschaftsaufgabe ist, gilt es, die Strategien im Unternehmen so zusammenzustellen, dass sich die fiktive Region „MainKassandra“ trotz der klimatischen Veränderungen positiv entwickelt.
Nach den Begrüßungsworten des Geschäftsleiters Marcus Fröhlich (Landratsamt Haßberge) tauchten die Teilnehmenden in ihre neuen fiktiven Rollen ein und trafen in Diskussionen Entscheidungen für ihre jeweiligen Unternehmen. Als Spielmaterialien kamen Rollen- und Unternehmenskarten, ein Quiz, Kassandrataler als Währung und Würfel mit verschiedenen Funktionen zum Einsatz. Auch digitale Spielelemente wurden integriert auf Basis eines umfangreichen Katalogs mit siebzig Klimaanpassungsmaßnahmen in die Strategieentwicklung der Gruppen.
Eine wichtige Komponente des Planspiels ist die abschließende Diskussion über den „nicht alltäglichen“ methodischen Ansatz eines Planspiels, um Akteurinnen und Akteure hinsichtlich der Klimaanpassung zu motivieren und zu sensibilisieren. Zudem sollten die Teilnehmenden eine Einschätzung darüber treffen, inwiefern sie die neuen Erkenntnisse nun in ihren Arbeitsalltag einbringen könnten.
„Für den zweiten Release insgesamt ein voller Erfolg!“, stellt die Projektmitarbeiterin Sophie Fischer zufrieden fest. Mit ihren studentischen Hilfskräften Lena Lauc, Vanessa Faulstich und Marius Fischer entwickelt sie unter der Projektleitung von Professor Dr. Jan Schmitt die drei Bildungskomponenten im Projekt. „Wir hatten mit kleineren Unwägbarkeiten zu tun wie der Funktionalität von Links oder zeitlichen Verzögerungen. Das ist aber ganz typisch für prototypische Durchläufe und im Sinne von Lessons Learned auch gewünscht“, führt Sophie Fischer weiter aus. Sie freut sich über die positive Resonanz im Landratsamt und innerhalb ihres Projektteams.
Das Planspiel „MainKassandra“ wird in den nächsten Monaten weiterentwickelt und getestet, so dass es im Frühjahr pünktlich zum Projektende über die FHWS und andere Bildungsanbieter kostenlos für politische und wirtschaftliche Mitglieder sowie Bildungsträger bereitgestellt wird.
Weitere Informationen unter MainKlimaPlus
Kontakte: Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Institut Digital Engineering (IDEE)
Jan Schmitt
Sophie Fischer