Studierende der THWS, c Jonas Kron

FHWS-Studierende führten eine regionale Umfrage durch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Der Wandel der Arbeit, Familiengründung, Pflege von Angehörigen spiegelt sich bei Arbeitgebern und –nehmern wider

Das „Bündnis Familie und Arbeit in der Region Würzburg“, das sich u.a. mit Themen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf befasst, hat in Kooperation mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt eine achtseitige Broschüre zusammengestellt mit dem Titel „Familienbewusste Arbeitswelt in der Region Würzburg“. Elf Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften haben unter der Leitung von Professor Dr. Steffen Hillebrecht eine Umfrage mit dem Fokus auf die Arbeitsgeber- und Arbeitnehmerperspektive durchgeführt, die Ergebnisse der Steuerungsgruppe des Bündnisses vorgestellt und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.

Befragt wurden zehn Arbeitgeber in Form von Telefon-Interviews sowie 131 Arbeitnehmer auf Basis einer Online-Umfrage. Da keine Definition des Begriffes „Familienfreundlichkeit“ vorliege, übernahmen die Studierenden die fünf Kategorien „flexible Arbeitszeiten und -organisation“, „Elternzeit und -forderung“, „Kinderbetreuung“, „Angebote bei häuslicher Betreuung von nahen Angehörigen“ und „Familienservice/ Informations- und Betreuungsangebote“ des „Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit 2016“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Arbeitnehmer räumen der Familienfreundlichkeit im Unternehmen einen hohen Stellenwert ein. Das Thema Pflege werde aufgrund der Demografie und des gesellschaftlichen Wandels künftig deutlich an Bedeutung gewinnen. Gewünscht werden noch flexiblere Arbeitszeitmodelle, Informationen über die im jeweiligen Unternehmen bereitgehaltenen Angebote sowie eine Ferienbetreuung für die Kinder. Auch für die Arbeitgeber spielt die Familienfreundlichkeit eine große Rolle. Um als Unternehmen attraktiv zu sein, seien die Angebote einer flexiblen Arbeitszeit wichtig wie auch die Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Die Ausgaben, die für diese Maßnahmen investiert werden, lägen – je nach Größe des Unternehmens – zwischen 8.000 und 60.000 Euro.

Die Studierenden Lisa Meier und Matthias Waigand empfahlen den Mitgliedern der Steuerungsgruppe zum Abschluss u.a. im Rahmen der flexiblen Arbeitszeit, Home-Office-Arbeit zu ermöglichen. Wichtig sei für Väter und Mütter in Elternzeit, über Entwicklungen im Betrieb auf dem Laufenden gehalten zu werden, um den Wiedereinstieg optimal gestalten zu können. Kooperationen des Unternehmens mit Kinderbetreuungsangeboten erleichtere Eltern den Berufsalltag. Die Ernennung eines Familienbeauftragten oder festen Ansprechpartners bereite ein konstruktives Miteinander im Unternehmen.

Das Bündnis Familie und Arbeit in der Region Würzburg möchte einen Beitrag zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten und stellt Personalverantwortlichen in Unternehmen die Broschüre „Familienbewusste Arbeitswelt in der Region Würzburg“ zur Verfügung. Zum einen, so das Bündnis, seien wesentliche Informationen zusammengefasst und mit dem Hinweis auf weiterführende Informationen versehen. Wichtig sei darüber hinaus, Unternehmen über Informations- und Beratungsmöglichkeiten durch Fachstellen aus der Region in Kenntnis zu setzen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen suchten Lösungen, die im Kontakt und Gespräch mit örtlichen Fachstellen, ausgehend vom konkreten Bedarf, gefunden werden könnten.

Weitere Informationen unter Bündnis Familie und Arbeit Würzburg