Studierende der THWS, c Jonas Kron

Europa, USA, Australien: Weitere internationale und regionale Ergebnisse der Musiktherapie im Wintersemester

06.03.2018 | Pressemeldung, FAS
Interkulturelles Lernen, Musiktherapie für Angehörige und internationale Forschungsnetzwerke

Im Wintersemester 2017/2018 sind in der Lehre und Forschung der Musiktherapie an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) viele internationale outgoing- und incoming- Aktivitäten sowie regionale Projektdurchführungen und –einwerbungen durchgeführt und erreicht worden:

• BMBF-Projektgruppe - EU-Antrag-FH an Universität Genf und Universität Pompeu-Fabra-Barcelona im November und erfolgreicher Abschluss des BMBF-Projektes im Januar

• Durchführung der Jahresaktivität „Demenz und Kultur“ von halma e.V., gefördert von der Alzheimer-Gesellschaft Würzburg, Unterfranken an der FHWS im Dezember

• Einwerbung des Zweijahresprojektes „Musiktherapie zur Prävention psychischer Beeinträchtigungen bei Geschwistern krebskranker Kinder“ beim Gesundheitsamt Würzburg und der bayerischen Gesundheitsregionplus Würzburg in Kooperation mit der Kinderonkologie Uniklinikum Würzburg sowie der Elterninitiative tumor- und leukämiekranker Kinder in Würzburg e.V. im Dezember mit einer ersten Projektdurchführung im Januar

• Erasmus-incoming-Lehre der Uni Jyväskylä, Finnland und der ARU Cambridge sowie ein Gastvortrag der Montclair Uni New Jersey im Vertiefungsmodul Musiktherapie in der Sozialen Arbeit des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit im Dezember und Januar

• internationale Lehrbeauftragte des Masterstudiengangs Musiktherapie aus den USA, Großbritannien, Finnland und Norwegen in der Lehre im Dezember und Januar

• erster Erfolg zur Förderung von Early Career Researcher der DAAD-Universität Australien des Melbourne-Würzburg-Dementia Songwriting Projekts der FHWS und der Uni Melbourne mit Start des PhD (Doctor of Philosophy) von Jasmin Eickholt an der Uni Melbourne

• Teilnahme von Studierenden des Masterstudiengangs Musiktherapie der FHWS an der „3rd Nordic Music Therapy Student Conference“ beim Erasmus-Partner Uni Jyväskylä, Finnland im Februar

In der Erasmus-Incoming Lehre von Dr. Helen Loth vom Erasmus-Partner Anglia-Ruskin-University Cambridge aus Großbritannien wurden entsprechend den besonderen Interessen der Studierenden des Vertiefungsmoduls im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit die Themen der Eltern-Kind-Arbeit der Musiktherapie für Kinder mit Schwerstmehrfachbehinderung sowie interkulturelle Musiktherapie behandelt. Zu letzterem wurden auch erste Übungen zur indonesischen Gamelan-Musik von Helen Loth mit den Studierenden durchgeführt, die sie für Sonderschulen in Indonesien entwickelt und eingesetzt hat.

In der Jahresaktion der FHWS im Projekt „Demenz und Kultur“ (eine Kooperation von halma e.V. Würzburg unter Beteiligung der FHWS, der Alzheimer-Gesellschaft, der Hochschule für Musik Würzburg, dem Mozartfest Würzburg, der Caritas, dem Kulturspeicher Würzburg, dem Mainfranken Theater Würzburg und der Stadtbücherei Würzburg) wurde im Dezember 2017 eine umfangreiche Zusammenarbeit von Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit, des Masterstudiengangs Musiktherapie sowie von Absolventen beider Studiengänge eingebracht. Ein Schlüssel für die Aktivierung und Orientierung der Menschen mit Demenz war die Milieugestaltung eines weihnachtlichen Raumes mit Tannenbaum, Weihnachtsschmuck, Weihnachtsgerüchen, vertrauten Weihnachtsmotivkarten, Kaffee, Kuchen und vertrauten Weihnachtsliedern. Neu entwickelt und mit Erfolg eingesetzt wurden von den Bachelor-Studierenden Angelika Flagner und Katharina Pfab eine mit Klängen illustrierte eigene Weihnachtsgeschichte sowie von der Absolventin des Masterstudiengangs, Lehrbeauftragten und der Forschungsprojektmitarbeiterin Tabea Thurn geleiteten Weiterbildung zum Einsatz von Musik für die pflegenden Angehörigen.

Im Januar konnten sowohl der Abschluss des Projektes beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (EU-Antrag-FH), als auch der internationalen Lehre des dritten Fachsemesters des Masterstudiengans Musiktherapie gefeiert werden. Jasmin Eickholt und Laura Blauth reichten zusammen mit Professor Dr. Thomas Wosch den EU-Antrag eines Konsortiums von insgesamt 13 europäischen und deutschen Partnern der FHWS fristgemäß ein. Im Master Musiktherapie lehrten im Januar u.a. Professorin Dr. Barbara Wheeler aus den USA zur qualitativen musiktherapeutischen Forschung und Professorin Dr. Helen Odell-Miller aus Cambridge zu britischen Modellen der „music therapy in dementia care“ sowie der Supervision der Anwendungspraktika der Studierenden.

Im Februar 2018 trafen sich über vierzig Studierende aus verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen Musiktherapie, vorwiegend aus Schweden, Norwegen und Dänemark, auf der dritten Nordic Music Therapy Student Conference an der Erasmus-Partneruni Jyväskylä, um über globale Perspektiven der Musiktherapie, auch im Hinblick auf die eigene Therapeuten-Identität, zu diskutieren. Von der FHWS beteiligten sich die Masterstudierenden Louisa Gries und Marlene Wisböck. Neben Workshops zu musiktherapeutischen Methoden u.a. mit Einbeziehung technischer Hilfsmittel und Informatik (z.B. vibroakustische Therapie, musiktherapeutisches Assessment) und aktuellen Forschungsprojekten der Uni Jyväskylä (z.B. Schlaganfall-Rehabilitation, Herzfrequenz-Variabilität) wurden Vorträge von Musiktherapeuten wie Professor Dr. Jos de Backer (Belgien) und Professorin Dr. Amy Clements-Cortes (Kanada) gehalten sowie Präsentationen zu Fallbeispielen, Arbeitsfeldern und Forschungsarbeiten von Studierenden und Berufsanfängern der Musiktherapie. Diese Konferenz, so Professor Wosch, sei sehr „gelungen, voller Inspiration, Austausch auf Augenhöhe, Vernetzung und natürlich Musik“.