Einladung zur 9. Menschenrechtswoche 2022 an der FHWS Würzburg vom 5. bis 9. Dezember und online
„Wir bauen zu viele Mauern und zu wenige Brücken“, stellte Isaac Newton fest. Der Brückenbau ist auch das Thema der „9. Menschenrechtswoche“, zu der die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt einlädt. Die Veranstaltung wird von Montag bis Freitag, 5. bis 9. Dezember, angeboten mit 19 deutsch- und englischsprachigen Beiträgen, eine Podiumsdiskussion sowie zwei Filmbeiträgen. Die Veranstaltung finden in der FHWS, Münzstraße 12, im EDEKA-Hörsaal, statt.
Zu den Highlights der 9. Menschenrechtswoche
- Der Eröffnungsvortrag am Montag, 5. Dezember, wird sich auf den Ukraine-Konflikt beziehen: Eingeladen ist Prof. Dr. Olga Shparaga mit einem Vortrag „Über Solidarität zwischen Revolution und Krieg – Perspektiven aus der belarussischen Opposition“ (Olga Shparaga: Die Sichtbare, Beiträge von Olga Shparaga sowie Dr. Olga Shparaga: Revolution und Umbruch).
- Am Montagabend wird der Dokumentarfilm „American Factory“ gezeigt über Auswirkungen des Wirtschaftssystems am Beispiel eines Autowerkes in Ohio.
- Am Freitag, 9. Dezember, wird Dr. Riccardo Altieri vom Johanna-Stahl-Zentrum Würzburg einen Vortrag mit dem Titel „Sin City? Jüdisches Leben und Antisemitismus in Würzburg“ halten.
Hintergrund der Veranstaltung bildet die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948. Die Professorinnen und Professoren der Fakultäten Angewandte Sozialwissenschaften sowie Wirtschaftsingenieurwesen, Gäste und engagierte Studierende tragen zur Gestaltung der Menschenrechtswoche bei.
Zum Programm:
Montag, 5. Dezember
10.00 - 11.30 Rassismuskritik in der Praxis, Stefan Lutz-Simon - Jugendbildungsstätte Unterfranken
13.15 – 15.00 Eröffnung Dekanin Prof. Dr. Dagmar Unz und Vertretung der Fachschaft; anschließend: Über Solidarität zwischen Revolution und Krieg - Perspektiven aus der belarussischen Opposition, Prof. Dr. Olga Shparaga
15.15 – 16.45 Fleeing (across) the border: War, EU migration regime and Human Rights Petra Daňková (FHWS), Marta Pietrusińska, Elżbieta Mirga-Wójtowicz (both Centre of Migration Research, University of Warsaw)
17.30 – 19.00 Menschenrechte als Leitplanken für die Friedensarbeit. Das Beispiel der Suche nach Verschwundenen in Kolumbien Stefan Ofteringer, Misereor.
19.00 – 21.30 Film "American Factory" über Auswirkungen des Wirtschaftssystems am Beispiel eines Autowerkes in Ohio mit anschließender Diskussion zum Thema "Problems of effective employee´s representation from a human rights perspective“, Prof. Dr. Annette Niederfranke, ILO Deutschland, Prof. Dr. Parviz Farmanara.
Dienstag, 6. Dezember
8.15 – 9.45 Gewalt und Zwang in Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderung, Prof. Dr. jur. Dagmar Brosey, TH Köln: Gewaltschutzbericht NRW Prof. Dr. Tanja Henking, LLM., Malte Klemmt, Prof. Dr. Peter Brieger, Hochschule Würzburg & kbo München: Freiheitsentziehende Maßnahmen in Einrichtungen in Bayern
10.00 – 11.30 Wissenschaft meets Menschenrechte: Vorstellung von Bachelor- und Masterarbeiten der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften mit menschenrechtlichen Bezügen, Luisa Schulte-Overberg, Eva Greber und Janina Franzen
13.30 – 15.00 Intergenerationale Ungleichheiten, Klima(UN)gerechtigkeit und Kinderrechte, Prof. Dr. Barbara Schramkowski, Duale Hochschule Villingen-Schwennigen
17.00 – 18.30 Film “Fly so far” über Menschenrechtsverletzungen an Frauen in El Salvador, Amnesty
Mittwoch, 7. Dezember
8.15 – 9.45 Was ist ein lebenswertes Leben?, Dr. Barbara Schmitz, Universität Basel
10.00 – 11.30 Ubuntu and Community Development, Dr. Kefilwe Johanna Ditlhake, Universität Johannesburg
11.45 – 13.15 Humanistische Hospizarbeit - ganz praktisch, Sabine Sebayang, Humanistischer Verband Berlin-Brandenburg
13.30 – 15.00 Klassismus und Intersektionalität in der Jugendhilfe, Francis Seeck, Humboldt-Universität Berlin
17.00 - 18.30 Die katholische Kirche und die Menschenrechte. Eine aktuelle Problemanzeige, Burkhard Hose, Katholische Hochschulgemeinde Würzburg
18.45 – 20.15 Ta`ziz Partnerschaft - gewaltfreie Schule in Ägypten und im Irak! Holger Hegekötter, Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie BIPP Bremen.
Donnerstag, 8. Dezember
10.00- 11.30 Lebensrealitäten von Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in Deutschland und Relevanz eines intersektionalen Feminismus, Delal Atmaca, DaMigra
11.5 – 13.15 Joaquin: Ein Leben gegen die Todesstrafe, Joaquin Martinez mit St. Egidio
13.30 – 15.00 Do no harm – but how? Challenges of international LGBTI advocacy and project work, Sarah Kohrt, Hirschfeld-Eddy-Stiftung
15.15 - 16.45 Using culture to remain human dignity, Dr. Sruti Bala (Indien), Nata Vainilovych (Ukraine)
17.00 – 18.30 „Friedrich Spee und die Hexenprozesse“, Prof. Dr. Theresia Wintergerst, FHWS
Freitag, 9. Dezember
10.00 - 11.30 Green Social Work, Prof. Dr. Andrea Schmelz, Hochschule Coburg
11.45 – 13.15 Sin City? Jüdisches Leben und Antisemitismus in Würzburg, Dr. Riccardo Altieri, Johanna-Stahl-Zentrum Würzburg
Zur begleitenden Ausstellung
Montag bis Freitag: Ausstellung in der Münzstr. 12 (Ebene 0): „`Asoziale` und `Berufsverbrecher` im Nationalsozialismus - ausgegrenzt, inhaftiert, vernichtet“
Zum Hintergrund der Menschenrechtswoche an der FHWS
Als Themenwoche der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften (FAS) findet seit 2014 jährlich Anfang Dezember die Menschenrechtswoche statt: Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen, auch in Folge der erschreckenden Ereignisse des 2. Weltkrieges, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Damit wurde eine Charta geschaffen, in der grundlegende Rechte für alle Menschen festgelegt wurden, in dem wachen Bewusstsein, was Menschen einander antun können. Weltweit berufen sich Institutionen auf die vor über siebzig Jahren niedergeschriebenen Grundsätze.
Die Menschenrechtswoche der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften will sensibilisieren und ermuntern:
• sich bewusst in den Wertvorstellungen und Entscheidungen an menschenrechtsbezogenen Aspekten zu orientieren,
• sich mit Aufgaben, Fragen und Dilemmata, die sich aus dem bewussten Bekenntnis der Sozialen Arbeit zur Menschenrechtsprofession ergeben, auseinanderzusetzen,
• Handlungen wie auch die Berufsgeschichte kritisch zu hinterfragen, um Missachtung und Verletzung von Menschenrechten auch im professionellen Handeln aufzudecken und zu verhindern.
Weitere Informationen zur 9. Menschenrechtswoche sowie zum Programm und den Vortragenden
Kontakte: Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Ralph-Christian Amthor
Prof. Dr. Oliver Bertsche
Prof. Dr. Theresia Wintergerst