Duales Studium: Erfahrungsaustausch über das Verbundstudium und Studium mit vertiefter Praxis
45 Unternehmensvertreter sowie Interessierte trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch auf Einladung von Professor Dr. Rudolf Fiedler und Professor Dr. Ralf Christel, Beauftragte für das duale Studienangebot an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. In Bayern wird das praxisintegrierende „Studium mit vertiefter Praxis“ mit einem hohen Anteil von Praxiszeiten im Unternehmen angeboten sowie das ausbildungsintegrierende „Verbundstudium“, das inklusive Berufsausbildung ca. viereinhalb Jahre in Anspruch nimmt und zusätzlich zu einem Hochschulabschluss einen Berufsabschluss beinhaltet.
Fiedler stellte einleitend die kontinuierlich steigenden Zahlen vor: Im Sommersemester 2006 hatten bayernweit 650 Studierende das duale Angebot wahrgenommen, gut zwölf Jahre später im Wintersemester 2018/2019 waren es bereits 7.682. An der FHWS, an der aktuell sieben Verbundstudien sowie 16 Studiengänge mit vertiefter Praxis bereitgestellt werden, immatrikulierten sich im Wintersemester 2014/15 231 Stuzubis, im Wintersemester 2018/19 bereits 308.
Anschließend zeigten Nicole Ehrhardt, Managerin Human Resources, Uponor GmbH, und die beiden Studenten bzw. Auszubildenden Christoph Siegel und Tobias Lehmann in einem Erfahrungsbericht die Optionen des Verbundstudiums auf unter dem Titel „Studium und Ausbildung in einem. Die Effizienzformel für Einsteiger“. Während Nicole Ehrhardt die Vorteile für das Unternehmen hervorhob – eine bessere Personalgewinnung und –bindung, weniger Qualifizierungs- und Weiterbildungskosten, kein Verlust von Abiturienten nach der Ausbildung aufgrund der Aufnahme eine Studiums, die alternativen bzw. zusätzlichen Aufstiegsperspektiven für Mitarbeiter sowie der Kontakt zu Hochschulen im Sektor Technologie- und Wissenstransfer -, erläuterten die beiden Studenten ihre Motivation, ein duales Studium aufzunehmen: Sie erlangen beim Abschluss eine Doppelqualifikation mit einem Wissensvorsprung durch die vorgelagerte kaufmännische Ausbildung. Nach jedem Semester können sie Studieninhalte praktisch anwenden und ggf. auch kritisch hinterfragen. Für den Berufseinstieg sei das duale Studium ideal, man habe zudem eine hohe Chance, nach dem Studium ins Unternehmen übernommen zu werden. Optimal sei, dass sie eine regelmäßige Ausbildungsvergütung bekämen, auch während der Studienphasen, sie könnten sich hundertprozentig auf Ausbildung und Studium konzentrieren.
Tugce Ucak, ehemalige Studentin im Studium mit vertiefter Praxis und jetzt Mitarbeiterin der MEKRA Lang GmbH & Co. KG, informierte über ihre positiven Erfahrungen mit diesem dualen Studienmodell. Sie konnte bereits während des Studiums anspruchsvolle Aufgaben und Projekte übernehmen und die verschiedenen Unternehmensbereiche kennenlernen. Dadurch war es ihr auch möglich, die an der Hochschule gelehrte Theorie mit der Praxis im Unternehmen zu verknüpfen. Ucak wurde direkt nach Abschluss des Studiums als Controllerin eingestellt.
Weitere Informationen unter duales Studienangebot, FHWS international (Juan Pablo Juárez Castro), Wegweiser duales Studium und hochschule dual