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Digitale Transformation: Fünfzig Studierende besuchen das 15. Forum Organisationsentwicklung

Aufgezeigt wird in Praxisbeispielen, wie Firmen Prozesse anpassen, die sich durch digitale Technologien verändern

Maximaler Kundennutzen durch die digitale Transformation – diesen Ansatz haben fünfzig Studierende mit sechs Kooperationspartnern aus der Wirtschaft im Wintersemester 2022/23 im Studienschwerpunkt Organisationsentwicklung verfolgt. Betreut wurden sie durch die beiden Professoren Dr. Arnd Gottschalk und Dr. Harald Bolsinger an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

Die digitale Transformation bezieht sich auf den Prozess, durch den Unternehmen ihre Geschäftsmodelle, Prozesse und Aktivitäten an die Veränderungen anpassen, die durch die Verbreitung von digitalen Technologien verursacht werden. Dies kann die Nutzung von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Cloud-Computing, Big Data-Analyse und weiteren Technologien umfassen. Die Organisationsentwicklung spielt bei der Umsetzung einer digitalen Transformation eine Rolle: In Unternehmen und Institutionen kann beispielsweise eine Abteilung für digitale Innovationen gegründet werden, die sich mit der Konzeption von neuen Geschäftsmodellen und dem Einsatz von Technologien beschäftigt oder der Einrichtung einer Abteilung für digitale Kundenbetreuung, die sich auf die Verbesserung der digitalen Erfahrungen der Kundschaft konzentriert.

Zu Beginn der Veranstaltung wies Prof. Dr. Arnd Gottschalk auf die Aktualität und Verstetigung des Themas Organisationsentwicklung (OE) hin: So habe er bereits zum 15. Forum Organisationsentwicklung einladen können, das im achten Jahr in Folge kontinuierlich stattfände. Mit fünfzig Studierenden habe sich OE zu einem begehrten Studienschwerpunkt innerhalb der Fakultät Wirtschaftswissenschaften entwickelt dank eines interaktiven und praxisorientierten Lehrkonzeptes. Um die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis zu fördern, biete er die Lehrveranstaltungen als Kooperation zusammen mit der Gesellschaft für Organisation (gfo e.V.) an, in der er die Regionalgruppe Unterfranken und die Community of Practice Changemanagement ehrenamtlich leite.

Anschließend gab Simon Reim (Studierender des Schwerpunktes OE) einen Rückblick auf das Wintersemester 2022/23: Eines der zentralen Lernziele sei die Entwicklung der Selbstorganisation, bzw. des selbstorganisierten, praxisnahen Arbeitens. Dementsprechend arbeiteten die Studierenden zusätzlich zu den sechs Praxisprojekten an weiteren zehn Querschnittsthemen, die jeweils einen spezifischen Mehrwert zur Weiterentwicklung des Schwerpunktes zum Ziel haben. Zusätzlich wurde der Studienschwerpunkt Organisationsentwicklung im Verlauf des Semesters durch fundierte Gastvorträge ergänzt und bereichert. Mit dem Unternehmensberater Norbert Kohlscheen aus Hamburg wurde das Thema „EFQM als Instrumentarium zur Organisationsdiagnose“ vertieft und durch einen Gastvortrag von Dr. Rüdiger Krüger, Leiter vhs Reckenberg-Ems, praxisnah ergänzt. Dr. Adam Gehrke, Leiter Financial Institutions bei Marsh McLennan, gab einen Input zum Thema Wertemanagement. Petra Werthmann, Coach für betriebliches Gesundheitsmanagement und Organisationsentwicklung, schilderte den Studierenden Möglichkeiten des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Leonie Kaufhold, Capgemini Invent sowie Tine Fuchs, beide Alumni des Schwerpunktes, schilderten ihren beruflichen Weg nach dem Studienabschluss im Rahmen eines von den Studierenden selbstorganisierten Networking-Events im Dezember 2022.

In seinem Vortrag „Die Digitalisierung macht den Prozess – Der Prozess macht die Digitalisierung“ erläuterte Dr. Rainer Feldbrügge, freier Berater und Buchautor, die Erfolgsfaktoren eines fundierten Prozessverständnisses, der Führung sowie der Fehlerkultur als Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche digitale Transformation auf.

Dörte Schulte-Derne, Geschäftsführerin und Vorstand Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, zeigte den Weg der digitalen Transformation der WVV auf, der aufgrund der hohen Vielfalt der Geschäftsfelder eine besondere Herausforderung darstelle. Aus ihrer Sicht sei es erfolgskritisch, sowohl die eigene Digitalstrategie konsequent und zügig zu verfolgen, als auch flexibel mit kurzfristigen Herausforderungen und Krisen umgehen zu können. Das könne nur mit einer gut entwickelten Organisation und den darin agierenden Menschen gelingen. Schulte-Derne, die selbst zum Thema digitale Transformation promoviert, stellte die Wichtigkeit des Fachgebiets Organisationsentwicklung und Changemanagement als zentrale Schlüsselqualifikationen für ein erfolgreiches Handeln im Beruf heraus.

Rückblickend auf das praxisnahe Semester präsentierten die studentischen Teams zum Abschluss der Veranstaltung ihre Projektergebnisse: Für Leoni-Deutschland stand die externe Betrachtung des Onboarding-Prozesses im Fokus. Mit dem Zentrum digitale Lehre der THWS wurde am Thema kompetenzorientiertes Prüfen mit ePortfolios in Mahara gearbeitet. Die Pentadoc AG gab zwei Themen zur Bearbeitung an die Studierenden: erstens die Entwicklung eines Konzeptes zur Organisationsberatung und zweitens die Entwicklung und Umsetzung eines methodischen Ansatzes zur Integration von realen Kund*innenfeedbacks in die Anforderungserhebung. Mit der Metaverse School GmbH aus München, einem langjährigen Kooperationspartner des Studienschwerpunktes OE, und Prof. Gottschalk entwickelten die Studierenden einen Coaching Prozess für das Lehren im Metaverse sowie einen Onboardingleitfaden. Die Handwerkskammer Ulm ließ durch die Studierenden ein Online-Tool für die Beratung zur beruflichen Weiterbildung entwickeln.

Zum Ausklang des Events bot sich für alle Teilnehmenden die Möglichkeit zum Networking. Prof. Arnd Gottschalk dankte allen Praxispartnerinnen und -partnern, Vortragenden und Interessierten des Schwerpunktes Organisationsentwicklung für die sehr gute Zusammenarbeit im Wintersemester 2022/23.