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Die kamerabasierte Objekterkennung an der FHWS wird gefördert von der Warema-Renkhoff-Stiftung

04.05.2020 | thws.de, Pressemeldung, FWI
Forschungsprojekt im Rahmen der Rückverfolgbarkeit und Qualitätsprüfung von Logistik-Prozessen

Das ERP-Labor (Enterprise-Resource-Planning – Geschäftsressourcenplanung) der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen wird mit 20.000 Euro gefördert. Dies entschied der Stiftungsrat der Warema-Renkhoff-Stiftung. Die Fördersumme wird an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) eingesetzt im Rahmen des Aufbaus eines Laborbeispiels, das auf die Initiierung von Bestandsbuchungen und auf die Erkennung von Qualitätsmängel im Behältermanagement durch kamerabasierte Objekterkennung abzielt. Egal, ob Kleinladungsträger oder Paletten: Ein effektives Behältermanagement stellt sicher, dass der Materialfluss nicht auf Grund fehlender Behälter ins Stocken gerät. Mit Hilfe des Laborbeispiels sollen vor allem die technologischen Voraussetzungen, die Integration in Planungssysteme – Hauptfokus des ERP-Labors – und die daraus resultierenden Potenziale untersucht werden.

Das Laborprojekt dient zum einen dem Einsatz in der Lehre und zum anderen als Testumgebung zum Sammeln von Erfahrungen für die Praxis in diesem Bereich. „Die Potenziale einer kamerabasierten Objekterkennung im Behältermanagement sind unbestritten, die Einrichtung und Integration in ein Planungssystem aber sehr kompliziert. Entsprechend ist es notwendig, in diesem Bereich zu forschen und Erfahrungen zu sammeln“, so Lars Eberhardt, FHWS-Projektmitarbeiter und Initiator der Forschungsidee. Professor Dr. Alexander Dobhan, Leiter des ERP-Labors, ergänzt: „Die Unterstützung durch die Warema-Renkhoff-Stiftung hilft uns dabei enorm, um entsprechendes Personal dafür abzustellen und Ausstattung zu beschaffen. Das unterstützt zukunftsweisende Technologieforschung, die den lokalen Mittelständlern dabei hilft, zu den Gewinnern der Digitalisierung zu gehören und den Standort Schweinfurt attraktiv zu gestalten“.

Die Idee wurde im Rahmen eines Workshops bei der Firma Sprintbox, Behältermanagement in Grettstadt, geboren. Bei der Diskussion zum Thema Traceability (Rückverfolgbarkeit) und Qualitätsprüfung rückte die kamerabasierte Objekterkennung in den Fokus und wurde aufgegriffen.

Dazu Heiko Raab, Geschäftsführer des Unternehmens: „Durch die hohe Varianz unserer Behälter bei gleichzeitig insgesamt hoher Stückzahl ist Prozesstransparenz und Nachvollziehbarkeit für uns enorm wichtig. Traditionelle Lösungen sind hier in hohem Maße ineffizient und zugleich sehr fehleranfällig Entsprechend setzen wir große Hoffnungen in das Thema Objekterkennung.“ Die Erfahrungen aus dem Laborbeispiel sollen in ein gemeinsames Forschungsprojekt münden. Dazu Raab weiter: „Wir hoffen sehr, dass es uns gelingt, aufbauend auf den Erkenntnissen des Laborbeispiels eine entsprechende Umgebung im Rahmen eines Forschungsprojekts am Standort Grettstadt zu schaffen.“

Ziele des ERP-Labors an der FHWS

Das ERP-Labor der FHWS wurde 2013 von Professor Dr. Friedrich von Loeffelholz mit dem Ziel gegründet, die IT-gestützten Geschäftsprozesse eines Unternehmens in einer Laborumgebung für die Studierenden anschaulich zu gestalten und neue Entwicklungen im ERP-Bereich zu untersuchen. Diesen Ansatz führt seit 2017 der Laborleiter Professor Dr. Alexander Dobhan fort. Aktuelle Forschungsarbeiten beziehen sich auf die Einbindung und Bedeutung von ERP-Systemen zur Nutzung von produktionsnahen Sensordaten sowie auf die Anwendung und der Nutzen von Künstlicher Intelligenz im ERP-Bereich. Weitere Schwerpunkte des Labors liegen in der Erforschung der Usability von ERP-Systemen, dem ERP-Training und der Untersuchung von strategischen Entscheidungen beim Aufbau von Industrie-4.0-Architekuren in der Industrie. In der Lehre zeichnet sich das Labor durch studierendenzentrierte Lehrveranstaltungen mit einem hohen Digitalisierungsgrad und großer Systemvielfältigkeit aus.