Die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften auf der European Conference for Social Work Research
Im Zuge der Stärkung ihrer Forschungsbestrebungen und ihrer Internationalisierung war die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften (FAS) mit Fakultätsangehörigen auf der Jahrestagung der European Social Work Research Association (ESWRA) vertreten. Die ESWRA ist eine europäische Vereinigung der Forscher auf dem Gebiet der Sozialarbeitswissenschaft. Forschungsergebnisse werden auf den jährlich stattfindenden Konferenzen der ESWRA vorgestellt. In diesem Jahr fand die neunte European Conference for Social Work Research (ECSWR) im April in Leuven statt. Die Vorkonferenz und die Hauptkonferenz boten die Gelegenheit, Forschungen zur Sozialen Arbeit zu diskutieren und an Debatten um die Herausforderungen und Chancen des sozialen Wandels teilzuhaben.
Professor Dr. Dieter Kulke, Professor für Soziologie an der FAS der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, stellte in einem Panel Forschungsergebnisse vor, die aus den Erhebungen im Rahmen eines Forschungsprojektes der Sektion Politik Sozialer Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, resultierten. In seinem Vortrag „Perspektives of German and Austrian Students on Policy Practice in Social Work“ zeigte er auf, welche Einstellungen zu Politik und zu einem politischen Auftrag Sozialer Arbeit Studierende der Sozialen Arbeit haben. In den erhobenen Daten von Studierenden der Sozialen Arbeit an über fünfzig Hochschulen zeigte sich, dass die Studierenden weit überwiegend die fachlichen Grundlagen und professionellen Definitionen der Sozialen Arbeit, hin zu einem sozialen Wandel mit einer Stärkung sozialer Gerechtigkeit, teilen. Es können auch für Studierende der Sozialen Arbeit die allgemeinen Theorien zur politischen Partizipation bestätigt werden. Nach den grundlegenden Arbeiten des Civic Voluntarism Models muss man können, man muss wollen und man muss gefragt werden, um sich politisch zu engagieren. Und dies ist bei Studierenden genauso wie bei der Allgemeinbevölkerung. Andererseits werde aber auch deutlich, so Kulke, dass etliche Studierende nicht ausreichend sicher seien, gängige Einstellungen und Vorurteile zu Demokratie und Sozialstaat zu reproduzieren, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß als die AlIgemeinbevölkerung. Politik werde für die Soziale Arbeit, gerade in Zeiten politischer Verunsicherung, auf jeden Fall an Bedeutung zunehmen.
Darüber hinaus wirkte die FAS in der Organisation der ECSWR mit. Als Mitglied der Special Interest Group „Practice Research“ veranstaltete Vera Taube, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät, zusammen mit weiteren internationalen Kollegen der Gruppe eine Vorkonferenz mit dem Focus „Practice Research in Action – Methodologies and Challenges“. Hier nahmen knapp fünfzig Teilnehmer an Workshops und Vorträgen rund um die Umsetzung von Praxisforschung teil, um verschiedene Forschungsprojekte zu diskutieren sowie Chancen und Herausforderungen von Praxisforschung im internationalen Kontext zu diskutieren.