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Der Wandel und das lebenslange Lernen standen im Fokus der Digitalkompetenz-Tagung an der FHWS

05.03.2020 | thws.de, Pressemeldung
Antwort auf komplexe, unwägbare, sich wandelnde Welt mit Digitalisierung der Arbeit, Kompetenzen sowie Nachhaltigkeit

Die Lebens- und Arbeitsbereiche verschmelzen zunehmend, das Thema Digitalisierung ist überall angekommen. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind gefordert, die Lern- und Arbeitswelten in den Prozess der digitalen Transformation zu überführen und Menschen wie Mitarbeiter mitzunehmen. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sowie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) haben mit einer in ihrer Art einmaligen „Digitalkompetenz-Tagung“ diesen Prozess angestoßen.

Am Hochschulstandort in Schweinfurt gingen dreihundert Anmeldungen ein. Das Programm bot sechzig Vorträge und Workshops, darunter neun Beiträge von Lehrenden und Forschenden der FHWS. Interessiert an den Informationen aus Theorie und Praxis, an Diskussionen und der Vernetzung zeigten sich Vertreterinnen und Vertreter u.a. aus (Hoch-)Schulen, Industrieunternehmen, Dienstleistungsunternehmen, Organisationen, der Verwaltung, Politik und Ministerien. Drei übergreifende Themen, so Professor Dr. Winfried Wilke, Tagungsorganisator und Senatsvorsitzender an der FHWS, seien dabei zentral:

  • die Digitalisierung der Arbeit mit der Frage: Wohin entwickeln sich Mensch und Technologie? 
  • die Kompetenzen mit der Frage: Was brauchen Mitarbeiter und Führungskräfte für den digitalen Wandel? sowie
  • die Nachhaltigkeit mit der Frage: Wie kann die Bildung für die digitale Transformation gestaltet werden?

Im Eröffnungsvortrag „Der digitalen Transformation mit Mut begegnen“ zeigte Angelique Renkhoff-Mücke, Co-Vorsitzende des Digitalrates der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und Vorstandsvorsitzende der WAREMA Renkhoff SE, auf, wie man die Digitalisierung als Chance für Unternehmen und Beschäftigte aufgreifen kann. Mit einer Fehlerkultur, Flexibilität und Agilität könne man Kunden ganz neu begegnen. Sie schloss ihren Beitrag mit einem Zitat von Charles Darwin: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste. Es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.“

Dr. Holger Schmidt von der Technischen Universität Darmstadt nahm die Tagungsteilnehmer mit ins „Deutschland 4.0: Wie die digitale Transformation gelingt". Deutschland habe in der analogen Welt eine hervorragende Position einnehmen können – in der digitalen Welt jedoch nicht. Das Wissen allein reiche nicht, es sei eine generelle Bereitschaft zum Lernen gefragt. Auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten zeigte der Netz-Ökonom auf, wie Deutschland beispielsweise durch Risiko-Kapital, finanzielle Investitionen in Digitalisierung oder Ausgaben für Plattformen von Forschung und Entwicklung den globalen Anschluss schaffen könne.

Die Professorin Dr. Sabine Pfeiffer der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, ging der Frage nach, wer die Digitalisierung „mache“: Nerds aus dem Silicon Valley oder Start-Ups aus Berliner Hinterhöfen? Werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Arbeit verdrängt? In ihrem Vortrag „Doing Industrie 4.0 – wer macht eigentlich die digitale Transformation?" zeigte sie u.a. auf, dass weniger der Content „King“ sei, sondern vor allem der Context: Die Auswertung zahlreicher Daten allein führe nicht immer zu einer logischen Bildung von Zusammenhängen, sondern könne zu dramatischen Fehlentscheidungen beitragen. Bei den zunehmend komplexen, unwägbaren und sich wandelnden Herausforderungen sei vor allem das Lernen ganz wichtig. Zudem dürfe man nicht außer Acht lassen, dass es neben dem Digitalen auch weiterhin stoffliche Produkte geben werde.

Neben den Vorträgen wurden Workshops, interaktive Technologie-Diskurse, Laborbesuche, Postersessions und sogenannte Pecha Kuchas angeboten (Bildvorträge mit wenig Text). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Professorinnen und Professoren der FHWS boten Beiträge u.a. zum Lehrkonzept „c-factory“, zur „Ethik in der Digitalisierung“, zum „Aufbau digitaler Schlüsselkompetenzen mit Hilfe zentraler didaktischer analoger Erfolgsfaktoren“ oder zur „praktischen Industrie 4.0 Ausbildung - nicht nur für Wirtschaftsingenieure - mit dem I4.0-Starterkits“ an.

FHWS-Präsident Professor Dr. Robert Grebner fasste das Ziel der Digitalkompetenz-Tagung zusammen: „Erst, wenn es gelingt, alle Institutionen in schulischer, beruflicher und akademischer Aus-und Weiterbildung mit den neuen Kompetenzen für die Lehre auszustatten, kann der Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig gesichert werden.“

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