Biodesign: Zwei FHWS-Masterstudentinnen laden ein zur Ausstellung „HIRI meets Alkymi Materialbar"
Zwei Masterstudentinnen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt luden ein zur Biodesign-Ausstellungseröffnung „HIRI meets Alkymi Materialbar". „Alkymi Materialbar“ ist eine Wanderausstellung, die von Anastasia Meid und Magdalena Skala von der Fakultät Gestaltung konzipiert und umgesetzt wurde: In Kooperationen mit dem Würzburger „Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung“ (HIRI), der „Freien Universität Bozen“, der „KEA Copenhagen School of Design and Technology“ sowie der „Waag Society Amsterdam“ ist das Ziel, eine umweltfreundliche Färbung von Textilien mit einem potentiellen medizinischen Einsatz zu finden.
Mitarbeiter des HIRI unterstützten die beiden Designerinnen bei der Erforschung der pigmentproduzierenden Bakterien Janthinobacterium lividum (einem Bodenbakterium mit violetter Färbung) und Arthrobacter agilis (einem Bakterium aus dem Seewasser mit orange-rötlicher Färbung). Mit ihrer „Alkymi Materialbar“ möchten die beiden Gestalterinnen organische wachsende Materialien wissenschaftlich und interdisziplinär erforschen, um sie für verschiedene Einsatzmöglichkeiten zu testen. Hierzu gehören neben Bakterien, Pilzen und Algen u.a. auch Reststoffe wie Eierschalen oder Knochen. Das Bakterium Arthrobacter agilis verfügt beispielsweise neben der Fähigkeit orange-rote Pigmente, sogenannte Carotinoide, zu produzieren, außerdem über anti-oxidative (Zellschutz) und UV-absorbierende Eigenschaften (Lichtschutz).
Ihre gemeinsame Masterarbeit, so hoben es HIRI-Direktor Professor Dr. Jörg Vogel sowie Professor Dr. Gerhard Schweppenhäuser von der FHWS hervor, überschreite die traditionellen Grenzen des Designs, indem über verschiedene Kooperationen, beispielsweise mit Biolog*innen und Laboratorien, ein neues Tätigkeitsfeld des Biodesigns beschritten werde. Die Designerinnen suchten ganz neue Wege und einen außergewöhnlichen Lösungsansatz „auf die wachsende Dringlichkeit, angesichts der Klimakrise umweltfreundlicher zu produzieren und zu leben“.
Anastasia Meid und Magdalena Skala: „Die bakteriellen Farbstoffe erweisen sich vor allem in der Textilindustrie als großes Potential. Verschiedene Stoffe wie Baumwolle, Seide und Polyester erzielen hierbei gute Farbresultate.“ Die natürliche Färbemethode sei sicherlich teurer als herkömmliche Färbeverfahren. Doch gingen synthetische Farbstoffe mit einer wesentlichen Umweltbelastung einher, weshalb sich pigmentproduzierende Bakterien – trotz höherer Investition – als vielversprechende Alternative erwiesen.
Die Ausstellung ist bis zum Dienstag, 3. März, geöffnet im Foyer des Gebäudes D15 auf dem Campus des Uniklinikums, Josef-Schneider-Straße 2.
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