Bergwerk 2023.1 – Ausstellung der Fakultät Gestaltung zum Ende des Wintersemesters
Neues, Innovatives und Ästhetisches vom Berg – die Fakultät Gestaltung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) empfing die Öffentlichkeit zur Ausstellung „Bergwerk“ mit Bachelor-, Master- und Projektarbeiten. Auf mehreren Ebenen des Gebäudes am Sanderheinrichsleitenweg wurden kreative Arbeiten aus den Bereichen Typografie, Grafik-Design, Gestaltung im Raum, Bewegtbild, Illustration, Text, Fotografie und Digitale Medien präsentiert. Diese beschäftigten sich mit einer Vielzahl von politischen, gesellschaftlichen, ökologischen, historischen, spielerischen oder ästhetischen Aspekten.
Eine Auswahl.
„Gott vertrauen wir, alle anderen hören wir ab“: Dieses Zitat des amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters Christopher McLarren nahm die Studentin Anna Ficker im Studienschwerpunkt „Gestaltung im Raum“ in ihre Installation „Lauschen“ auf, die den Reiz des heimlichen Zuhörens und Praktiken von Geheimdiensten zeigt.
Lorna Bittner beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit der „Kolonisierung der Nacht durch elektrisches Licht“: Haben Menschen Macht über die Nacht? Die Absolventin geht der Frage nach, ob die Nacht als „terra incognita“ erhellt, vertrieben, die Tage in die Nacht hinein verlängert werden in eine so genannte Nachtökonomie.
„NTG2N“: Luis Bullinger und Laurin Stemmann gehen mit ihrem Projekt Lösungen des „Big Brother is watching you“ nach: „NTG2N befasst sich mit neuen Instrumenten der Massenüberwachung, welche sich in der Entwicklung befinden oder schon im Einsatz sind. Ausgehend von der damit einhergehenden Problematik wurden Schutzmaßnahmen entwickelt. Die Produkte sind neu, radikal und absurd – die Bedrohung extrem real und stetig wachsend.“
Julian Grein entwickelte im Studienschwerpunkt „offenes Atelier“ sein Spiel „ROM“: Vier Spielende übernehmen die Rolle als mächtige Senatoren zur Zeit der römischen Kaiser von 37 v. Chr. bis 476 n. Chr. Ziel des Spiels: Die Rolle des neuen Herrschenden übernimmt die- oder derjenige, die/der bis zum Tod des alten Imperators am meisten Machtpunkte gesammelt hat.
Kobalt, Mangan und Sulfide: Wie weit reicht die tiefe Gier? Dieser Frage geht die Studentin Julia Seitz nach. Sie recherchiert, wie weit der Tiefseebergbau vorangeschritten ist, und stellt die Ergebnisse auf Plakaten vor. „Weltweit arbeiten Regierungen und Unternehmen an Technologien für den Beginn des Abbaus des größten und letzten fast unberührten Ökosystems unserer Erde – der Tiefsee. Dieses Projekt zeigt, um welche Rohstoffe es geht, welche Folgen es haben kann und ob ein solcher Abbau überhaupt notwendig ist.“
In „Weiße Welten“ beschäftigt sich die Grafik-Designerin Lisa-Marie Schneider mit Zucker. Eine Welt ohne Süßungsmittel sei kaum noch vorstellbar, es hinterlasse Spuren im Körper. Die Dosis mache das Gift, so ihr Fazit.
Im Bergwerk-Shop konnten u. a. Poster, Postkarten, Kleidung und Ohrringe der Studierenden gekauft werden. Für Pausen und Gespräche standen im Fotolabor Getränke und Speisen zur Verfügung. Darüber hinaus wurden die Bachelor- und Masterabsolventinnen und –absolventen anlässlich ihrer erfolgreichen Studienabschlüsse feierlich verabschiedet.
50 Jahre Fakultät Gestaltung
Seit über fünfzig Jahren bildet die Fakultät Gestaltung junge Menschen im Kommunikationsdesign aus. Zuletzt kührte der Art Directors Club (ADC) die Würzburger Designfakultät nach 2021 auch 2022 zur kreativsten Hochschule in Deutschland. Die Auszeichnung begründet sich mit der Anzahl gewonnener Preise beim ADC Talent Award innerhalb der letzten drei Jahre. Darüber hinaus konnte die Fakultät Gestaltung zahlreiche nationale und internationale Preise gewinnen. Die Vorgänger-Institution der Fakultät, die Werkkunstschule der Stadt Würzburg, ging 1971 im Rahmen der Gründung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt in diese über.
Kontakt: Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Sanderheinrichsleitenweg 20
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