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„Anton Fink Wissenschaftspreis“ erstmals für Zukunfts-Technologien rund um die KI vergeben

30.06.2022 | thws.de, Pressemeldung, IDEE
Prof. Dr. Jan Schmitt von der FHWS wird für seine Arbeiten in der Roboterkoordinaten-Messtechnik mittels KI ausgezeichnet

Der „Anton Fink Wissenschaftspreis für Künstliche Intelligenz“ ist zum ersten Mal an der Technischen Hochschule Deggendorf verliehen worden. Preisträger ist Prof. Dr. Jan Schmitt vom Institut Digital Engineering der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Der Deggendorfer Apotheker Anton (Toni) Fink hatte den Preis mit 10.000 Euro ausgestattet.

Seine Arbeit, mit der er industrielle Messaufgaben mit Hilfe von Robotern und Künstlicher Intelligenz (KI) realisieren will, stellte der erste Fink-Preisträger den Ehrengästen aus Politik und Wissenschaft vor. Wenn bei der Qualitätssicherung von industriell gefertigten Bauteilen Roboter eingesetzt werden, erklärte er, sollen diese möglichst einfach bedient werden können. Mit dem vorgestellten System kann man dem Roboter mit der Hand das Werkstück zeigen – Kameras erkennen dabei mit Hilfe der KI den Zeigefinger und dessen Ausrichtung. Auch sehr genaue Messungen soll der Roboter mit Hilfe eines trainierten Modells zu Kalibrierung ausführen können, um in der Industrie gut einsetzbar zu sein.

Für den Preis, mit dem Toni Fink die Zukunftstechnologien rund um die KI fördern will, bedankte sich der gebürtige Hesse Schmitt, der in Franken tätig ist. Er könne sich durchaus vorstellen, eine bayerische Allianz mit den Deggendorfern zu schmieden.

16 Einsendungen aus Deutschland und Österreich hatte die Jury um KI-Professor Dr. Patrick Glauner, Prof. Dr. Dr. Heribert Popp, Landrat Bernd Sibler (zu dem Zeitpunkt noch Wissenschaftsminister) und Toni Fink vorliegen. „Manche haben viele Jahre Erfahrung wie Dr. Jan Schmitt", erklärte Patrick Glauner, „andere stehen noch am Anfang." So kam es zur Idee, zusätzlich einen mit 1.000 Euro dotierten Nachwuchspreis zu vergeben. Den bekamen Sarah Riedmann und Jonas Harb von der Fachhochschule Salzburg, die mit ihrer Doppel-Masterarbeit maschinelles Lernen in eine innovative Leitsteuerung für Produktionssysteme einbinden.

Ganz praktische Anwendungen von KI in der Industrie beschrieb Hans-Joachim Köppen, Elektrotechnik-Ingenieur und seit vierzig Jahren bei IBM, in seiner Keynote. Zusammen mit seinen Kunden versucht er, Lösungen für deren Zukunftsfähigkeit zu finden. IBM forscht demzufolge mit einem autonomen Schiff, das Daten zum Klimawandel sammelt, mit einem Roboter-Hund, der in einer Produktionshalle alle Feuerlöscher kontrolliert, hilft Banken und Versicherungen mit KI Betrugsfällen auf die Schliche zu kommen.

„KI ist die Wissenschaft der Zukunft", das ist auch Bernd Sibler bewusst, der ein Video-Grußwort geschickt hatte. THD-Vizepräsident Prof. Dr. Horst Kunhardt kann dem nur zustimmen.

(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Passauer Neuen Presse)