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Anschauliches Projekt zum „Klimawandel zum Anfassen“ im Rahmen der Begabtenförderung

Susanna Götz konzipierte ein virtuelles wie reales Klimamodell mit haptischen und akustischen Elementen

„Ja, ich habe ein bisschen einen Faible für lateinische Projektnamen”, gesteht Susanna Götz vor Studierenden ihrer Würzburger Hochschulgruppe der Konrad-Adenauer-Stiftung aus den Fachbereichen Physik, Politik- und Rechtswissenschaften, Betriebswirtschaft, Human- und Zahnmedizin und weiteren. Das Ziel des Treffens: der multidisziplinäre Austausch darüber, was die Studierenden in ihren jeweiligen Fachrichtungen aktuell beschäftigt.

„Orbis – Climate change in time relation” ist der Name der Arbeit, die Susanna, Studentin des Kommunikationsdesigns an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) im letzten Sommersemester konzipiert hat. „Spannende, interaktive Visualisierungsmodelle” sollten entwickelt werden, die verdeutlichen und aufklären. Das Thema ist der Klimawandel: Viele Menschen scheinen aufgrund der fortwährenden Berichterstattungen schon überbeansprucht – wie also trotzdem Spannung erzeugen? Eine umfassende Recherche sei notwendig und Originalität. So könne beispielsweise ein Modell erstellt werden, in dem der Regenwald durch das Begießen mit dem Ottokraftstoff E10 zerstört wird oder Gletscher durch das Bewerfen mit Kühen zum Abschmelzen gebracht werden. „Die Situation korrekt darstellen und die Menschen mit ihren Emotionen isolieren” mit einer „fassbaren“ Virtual Reality ist Susannas Ansatz. Der Großteil eines Semesters sei in Konzeption und Realisierung geflossen. Das Anfassen einer Edelstahlkugel in der echten Welt führt dazu, dass parallel in der Virtual Reality eine Erdkugel „berührt“ wird, deren Meeresspiegel dramatisch steigt, die durch den Treibhauseffekt abbrennt oder deren Gletscher schmelzen. Die Teilnehmenden „erleben“ Kälte, Hitze oder Nässe. Gleichzeitig werden anhand von Live-Daten, die direkt von einer NASA-Schnittstelle bezogen werden, Schadenswerte angezeigt. Sobald die Kugel eine Sekunde lang berührt wird, schmelzen 264 Tonnen Eis, bei zwei Sekunden bereits 528 Tonnen – ein Klimawandel zum Anfassen.

Die Ergebnisse im Vortrag zu hören, sei faszinierend, so die Stipendiatin, noch mehr wurden einige Ausstellungsgäste berührt - eine Frau weinte unter ihrer VR-Brille. Susanna hat in ihrem Projekt die notwendige Hard- und Software selbst realisiert: „Das eigene Konzept feuert beim Lernen an - und das ist das Beste, was einem passieren kann.”

Die Veranstaltung aus der Reihe „Wie wir Wissen und Bauchspeck schaffen” fand dieses Semester zum dritten Mal statt. Themen der vorherigen Vorträge waren u.a. die Christenverfolgung, Fragen der Ethik, die Grundrechtsverpflichtung der Europäischen Zentralbank (EZB), die finanzielle Sicherheit sowie „Hate Speech on Social Media“. „Es ist immer wieder beeindruckend, wie sehr alle Stipendiatinnen und Stipendiaten von gegenseitigem interdisziplinären Austausch profitieren”, so der Initiator der Veranstaltungsreihe, der Vertrauensdozent Professor Dr. Harald Bolsinger, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der FHWS.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung fördert Stipendiaten ideell und finanziell. Entscheidend für die Bewerbung ist eine gute Mischung überdurchschnittlicher Noten sowie ehrenamtliches Engagement. Informationen zu den Begabtenförderungswerken unter Stipendium plus, zum Projekt „Orbis“ unter ORBIS clima change in time relation