Studierende der THWS, c Jonas Kron

„5. Menschenrechtswoche“ anlässlich der Unterzeichnung der Menschenrechtscharta vor 70 Jahren

11.12.2018 | thws.de, Pressemeldung, FAS
Die Hochschule lädt ein zu Vorträgen und zwei Ausstellungen an die FHWS, Münzstraße 12

Die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt lädt ein zur „5. Menschenrechtswoche“ mit 16 Vorträgen und zwei Ausstellungen. Anlass ist die Unterzeichnung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ vor genau siebzig Jahren am 10. Dezember 1948.

Der Vizepräsident der FHWS, Professor Dr. Ralf Roßkopf, begrüßte die Teilnehmer an der Hochschule. Vor zehn Jahren als „Human Rights Film Week“ begonnen, bleibe das Anliegen der Menschenrechtswoche Ideal und Verpflichtung – gerade auch für die Soziale Arbeit, die sich als eine Menschenrechtsprofession verstehe. Als staatliche Hochschule sei aber auch die FHWS als Ganzes über das Grundgesetz den Menschenrechten verpflichtet. Lehre und Forschung müssten daher immer dem Menschen dienen. 

Die Dekanin der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften, Professorin Dr. Dagmar Unz, wies darauf hin, wie sehr die dreißig unterzeichneten Artikel zum Feiern und Nachdenken anregen, Anspruch und Wirklichkeit leider noch immer nicht weltweit realisiert worden seien. Sie stellte die Frage, wo die Menschenrechte beginnen: gleich auf dem nahegelegenen Platz – in einer Straße, einer Fabrik, in der Nachbarschaft, auf dem Bauernhof. Werde an einem dieser Plätze die Würde des Menschen nicht garantiert, bliebe viel zu tun.

Im ersten Vortrag von Dr. Claudia Mahler vom Deutschen Institut für Menschenrechte leitete sie ein in das Thema „Menschenrechte (k)eine Selbstverständlichkeit“. Dabei ging sie auf die aktuelle Menschenrechtslage in Deutschland ein. Mahler beschäftigt sich vor allem mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten sowie den Menschenrechten Älterer. Sie ist Lehrbeauftragte an der Alice Salomon Hochschule. Es sei wichtig, den Menschenrechten Wirkung zu verleihen, denn leider sei es immer noch so, dass die Menschenrechte auch in Deutschland nicht für alle gelten. Ein besonderer Blick richtete sie dabei auf Menschenrechtsverteidiger, die geschützt werden müssen. Das Deutsche Institut für Menschenrechte wolle die Rechte schützen, bekannter machen, forschen und eine Brücke zu den Vereinigten Staaten bilden.

Menschenrechte schützen alle Menschen, unabhängig von Alter und Aufenthaltsstatus. Sie gelten universell und weltweit. Es liegt in der Pflicht des Staates, die Menschenrechte umzusetzen und somit für alle Menschen zu verwirklichen. Drei grundlegende Pflichten seien, so Mahler weiter, in den Menschenrechten verankert: die Achtung der Rechte des Einzelnen, Schutzpflicht und Gewährleistung. Ausgangspunkt dafür sei die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Allerdings entwickelten sich diese Rechte stetig weiter und müssten an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden. So forderten immer wieder Gruppen einzelne gesonderte Rechte ein, aus denen neuen Konventionen wie beispielsweise die Behindertenrechtskonvention entstehen.

Besonders wichtig in der Arbeit sei es, ein allgemeines Bewusstsein für die Menschenrechte zu schaffen. Manche Menschen seien immer noch unsichtbar. Vor allem die Rechte von älteren Menschen würden vernachlässigt werden und seien in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte kaum spezifisch aufgegriffen. Gewalt an alten Menschen sei beispielsweise bis heute ein großes Tabuthema. Die Empfehlung sei daher, den Schutz von älteren Menschen zu verstärken, ein Bewusstsein zu schaffen und den menschenrechtlichen Rahmen zu vervollständigen.

Fotoausstellungen während der 5. Menschenrechtswoche in der FHWS, Münzstraße 12

  • Nürnberger Menschenrechtszentrum: „Menschenrechte. Meine Rechte. Deine Rechte. Ausgelöst!“
  • AWO Bezirksverband Unterfranken: „AWO sagt NEIN zu Gewalt an Frauen“

Interessierte sind herzlich willkommen in der FHWS, Münzstraße 12.

Weitere Informationen unter Menschenrechtswoche