Studierende der THWS, c Jonas Kron

4.000 Schüler nutzten die 17. Hochschulinfotage mit hundert Vorträgen, Infoständen und Gesprächen

27.09.2018 | thws.de, Pressemeldung
Bei einer Auswahl von 20.000 Studiengängen sind „Filter“ gefragt, gute (Fach-)Beratungsangebote, Online-Selbsttests

4.000 Schüler aus Stadt und Region besuchten die zweitägigen 17., nicht kommerziellen Hochschulinformationstage (HIT) im Rahmen des Schulunterrichts ohne Eltern. An den Infoständen stellten sich rund vierzig regionale wie überregionale Universitäten, Hochschulen, die Agenturen für Arbeit und das Studentenwerk den Studieninteressierten vor. Rund hundert Vorträge gaben erste Einblicke in die zahlreichen Studienmöglichkeiten – die Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) war mit 16 Referenten und ihren Studiengängen vertreten, u.a. mit der neuen Technomathematik und der Geo-Visualisierung. Bundesweit können sich Interessierte in über 20.000 Studiengänge einschreiben.

In Würzburg und in Schweinfurt sind aktuell über 10.000 freie Stellen gemeldet – Abiturienten können also mit ihrer Studien- und Berufswahl im Prinzip nichts falsch machen und integrieren sich später problemlos im Zuge einer Vollbeschäftigung im bayrischen Raum im Arbeitsmarkt. Bis sie die individuelle Wahl zu Studium und Beruf treffen können, werden bereits im Vorfeld berufsorientierende Maßnahmen an den Schulen angeboten, so Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Unterfranken.

Diejenigen, die sich nach dem Abitur erst einmal eine Auszeit nehmen, kommen anschließend oft gereifter, mit einem tieferen Bewusstsein für sich und ihre eigenen Fähigkeiten wieder – jedoch könne man, so Professor Henning Rogge-Pott, Dekan an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, nicht automatisch folgern, dass die Reisezeit immer auch eine Reifezeit sei. Jörg Bauer, Berufs- und Studienberater der Agentur für Arbeit Würzburg, erläuterte, dass pro Tag in Deutschland 14.000 Beratungsgespräche geführt werden, die Hälfte mit jungen Menschen. Diesen Info-Bedarf bestätigte auch Professorin Dr. Barbara Sponholz, Vizepräsidentin der Universität Würzburg.

Es seien gute „Filter“ gefragt bei der Studien- und Berufswahl, Online-Selbsttests beispielsweise würden von der Universität sowie der Hochschule angeboten; Schüler können Probe-Studieren an den Schnuppertagen oder über „Studieren probieren“-Angebote, Tage der offenen Tür laden ein zu Infos und Gesprächen.

Der Trend zur Akademisierung ist ungebrochen: Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im Wintersemester 2017/2018 so viele Studierende wie nie an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. 2.847.800 Studierende waren im letzten Wintersemester an einer deutschen Hochschule immatrikuliert, damit erhöhte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 40.800 (ein Plus von 1,5 Prozent). Mittlerweile fast 30 Prozent der 30- bis 34-Jährigen verfügen über einen akademischen Abschluss; der Anteil derjenigen mit Hochschulabschluss, die heute das Rentenalter erreichen, liegt noch bei 19 Prozent. Die Arbeitslosenquote bei Akademikern fällt mit 2,5 Prozent am geringsten aus. Engpässe, so die Agentur für Arbeit Würzburg, gäbe es bei der Stellenbesetzung vor allem in IT-Berufen und in der Medizin, in den Ingenieurberufen zeichne sich inzwischen eine leichte Entspannung ab. Aus einer solchen Aussage, so Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg, könne er allerdings keine Studienempfehlung ableiten, die Arbeitswelt sei hierzu viel zu volatil.

Angeboten wird der jährliche HIT von der Bundesagentur für Arbeit in Kooperation mit Cinemaxx, der Stadt Würzburg, dem WVV, der VVM, der Uni Würzburg sowie der FHWS.