4.000 Schüler nutzen die 17. Hochschulinfotage mit über hundert Vorträgen, Infoständen und Gesprächen
Rund 4.000 Schüler aus Stadt und Region besuchen die zweitägigen 17., nicht kommerziellen Hochschulinformationstage (HIT) im Rahmen des Schulunterrichts. An den Infoständen stellen sich 45 regionale wie überregionale Universitäten, Hochschulen, die Agenturen für Arbeit und das Studentenwerk den Studieninteressierten vor. 126 Vorträge geben erste Einblicke in die zahlreichen Studienmöglichkeiten.
Bundesweit können sich Interessierte in über 20.000 Studiengängen einschreiben. Jörg Bauer, Berufs- und Studienberater der Agentur für Arbeit Würzburg, empfiehlt, die Entscheidung für eine Studienrichtung jeweils nach Eignung und Neigung zu treffen. Eine realistische Selbsteinschätzung sei notwendig, die u.a. in Praktika, Online-Orientierungstests, individuellen Beratungsgesprächen, Schnupperstudien-Angeboten unterstützt werden könne. Die Studien- und Berufsorientierung an Gymnasien, so Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Unterfranken, werde kontinuierlich ausgebaut, ebenso die Integration von Praxiselementen im Unterricht. Die Agentur für Arbeit bietet über die Beantwortung von 25 interessenskanalisierenden Fragen ein Berufswahl-Cockpit an, das wiederum weiterleitet zu ausgewählten Vorträgen des HIT.
Die Festlegung eines Schulabsolventen auf eine Studien- und Berufsausrichtung bedeute nicht zwangsläufig eine Fixierung auf nur ein eingeschränktes Tätigkeitssegment: Aufgrund der Vollbeschäftigung sowie der Durchlässigkeit der Bildungswege in Bayern biete die Arbeitswelt eine große Bandbreite an Möglichkeiten. An der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, so Vizepräsident Professor Dr. Jürgen Hartmann, nutzen Meister sowie fachlich Qualifizierte den zweiten Bildungsweg, um in einem Studium bereits vorhandene Kenntnisse zu vertiefen.
Der Trend zur Akademisierung ist ungebremst: Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes sind mit 2,9 Millionen so viele Studierende wie nie an den deutschen Hochschulen eingeschrieben; die Arbeitslosenquote bei Akademikern fällt mit 2,2 Prozent am geringsten aus. Studierten 2009 noch 31 Prozent, nähmen jetzt bereits 46 Prozent ein Studium auf - fast die Hälfte aller Schulabsolventen, so Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg.
Gefragteste akademische Berufe sind Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge Wirtschaftswissenschaften, technisches Ingenieurwesen, Sozialwesen, gefolgt von Informatik sowie Bau und Architektur. Die FHWS, so Hartmann, biete im kommenden Wintersemester ihren neuen Studiengang Robotik als TWIN-Studiengang in deutscher wie englischer Sprache am Standort in Schweinfurt an und komme so dem aktuellen Bedarf an Informatikern wie Ingenieuren nach.
Angeboten wird der HIT von den Agenturen für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, Schweinfurt und Würzburg in Kooperation mit den Gymnasien Unterfrankens, der Julius-Maximilians Universität Würzburg sowie der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS).