Studierende der THWS, c Jonas Kron

1. Forum für betriebliche Gesundheit an der FHWS Würzburg: Plädoyer für „Chefsache Gesundheit“

Der Musiker und Extremsportler Joey Kelly hielt einen Vortrag zum Thema „No limits – wie schaffe ich mein Ziel“

Zum „1. Forum für betriebliche Gesundheit“ hatte Professor Dr. Steffen Hillebrecht von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt Personalverantwortliche, Unternehmer und Interessierte eingeladen. 150 Gäste nutzten die Einladung zu Vorträgen und zum Forum „Chefsache Gesundheit“.

Im ersten Teil des Abends erläuterten Sabine Tast als Vertreterin einer Krankenkasse, der Unternehmensberater und Geschäftsführer Marco Scheerbaum sowie der Sportwissenschaftler Thomas Frobel Gesundheitsaspekte und Präventionsmaßnahmen in Unternehmen.

Der Gesetzgeber, so Sabine Tast, habe 2015 ein Präventionsgesetz erlassen, dessen Möglichkeiten von den Firmen nur teilweise genutzt werde. Rund ca. 76 Prozent der schweren Erkrankungen könnten durch Vorsorgemaßnahmen vermieden bzw. rechtzeitig aufgefangen werden. Thomas Frobel wies hin auf oft sehr lange Wartezeiten, bis ein Mitarbeiter diagnostiziert und anschließend behandelt werden könne – für Unternehmen ein langer, kostspieliger Ausfall des Personals. Er plädierte dafür, dass Firmenleitung wie Mitarbeiter Maßnahmen zur Gesunderhaltung wie z.B. Sport und gesunde Ernährung nutzen sollten.

Marco Scheerbaum zeigte Möglichkeiten der Präventionsberatung in Unternehmen auf, die teils erhebliche Kosten einsparen könnten, da bei einer Arbeitsunfähigkeit Kosten von rund 200 bis 400 Euro pro Mitarbeiter und Tag anfallen könnten. Es sei erstaunlich, dass Investitionen in Maschinen getätigt werden mit einem regelmäßigen Maschinen-Support, während in das „Humankapital“, sprich in die Mitarbeiter, entsprechende Investitionen meist nicht vorgesehen seien.

Professor Dr. Steffen Hillebrecht führte anschließend ein in die betriebswirtschaftliche Seite des betrieblichen Gesundheitsmanagements und den „return of invest“. Dieses fuße auf den drei Säulen des Arbeitsschutzes, des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Das BGF könne aus einem Bündel an Maßnahmen bestehen, die reichen können von Lob und Anerkennung, ausreichender Bewegung bis hin zu einer wertschätzenden Unternehmens-/ Führungskultur. Dies könne zu einer Senkung der Arbeitsunfähigkeitstage um 25 Prozent führen und die Ausfallkosten deutlich senken um ca. 550 bis 750 Euro pro Mitarbeiter pro Tag.

Im dritten Teil der Veranstaltung hielt der Musiker und Extremsportler Joey Kelly einen Vortrag zum Thema „No limits – wie schaffe ich mein Ziel“: Wichtig seien ihm Ausdauer, Leidenschaft, Wille und klare Ziele. Zuerst gebe immer der Kopf auf, nicht der Körper. Diese Aspekte hätten ihm im Leben, als Unternehmer, Musiker sowie Extremsportler weitergeholfen und angespornt. Er habe alles Erreichte mit Disziplin und Durchhaltevermögen erreicht - das letzte Drittel sei immer das schwierigste, und man müsse bereit sein, immer noch eine Extrameile zu gehen.