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Der „Faustkeil“: Kunst am THWS-Campus Ledward

30.10.2024 | Pressemeldung, FWI
Berliner Künstlerin Andrea Böning überzeugt mit Bronzeskulptur im Wettbewerb für Außenbereich des Hochschulneubaus in Schweinfurt

Die „Urform des Werkzeugs“: Dies symbolisiert der „Faustkeil“. Die Arbeit der Berliner Künstlerin Andrea Böning ist auf dem Außenbereich des Neubaus der Fakultät Wirtschaftsingenieurwissenschaften am Campus Ledward der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in Schweinfurt errichtet worden. Der Faustkeil stellt gewissermaßen den Beginn des Ingenieurwesens dar, spannt damit den Bogen zum Hochschulstandort und verweist auf die Notwendigkeit, Wissen zu vermitteln.

Prof. Martin Naumann, Vizepräsident für Nachhaltigkeit und Infrastruktur an der THWS, berichtet: „Andrea Böning hat mit dem Entwurf des ,Faustkeilsʼ für die Fakultät Wirtschaftsingenieurswissenschaften ein Werk erdacht, das viele Aspekte auf elegant beiläufige Art und Weise beinhaltet.“ Hierunter seien die heutigen Werkzeuge in ihrer Komplexität zu verstehen, die teilweise in immaterielle Sphären verlagert seien. Hochmoderne Maschinen, digitale Welten und eine alles durchdringende Vernetzung charakterisierten unsere Zeit. In der „Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick ist die Erkenntnis, Dinge als Werkzeug zu nutzen, zentrales Element. Werkzeuge nicht einfach zu nehmen, sondern sie zu schaffen, sei sicher noch ein größerer Schritt, erklärt Vizepräsident Prof. Naumann. „Der steinzeitliche Faustkeil ist ein solches menschengemachtes Werkzeug – eines der ersten überhaupt und damit zumindest aus einer Ingenieursperspektive der Beginn der Menschheit, wie wir sie heute kennen.“ Als die steinzeitlichen Menschen begannen, geschliffene Steingeräte zu verwenden, Pflanzen anzubauen und Tiere zu halten, fand damit einhergehend sozialer und kultureller Wandel statt.

Gestern mit morgen verknüpfen: Die Entstehung des „Faustkeils“

Andrea Böning formte am Rechner das Kunstwerk – seinen Weg aus der digitalen Sphäre in die Realität fand es mittels 3D-Druck des Rohlings für die Gussformherstellung. Die Bronzeskulptur, angelegt als großformatige Plastik, nimmt durch platzierte Augenpaare menschliche Züge an. Dadurch versinnbildlicht sie sowohl ein archaisches Handwerk als auch ein modernes 3D-Verfahren. Als Werkzeug zu verstehen, wirft der „Faustkeil“ als Skulptur den Blick mit zwei Augen zurück auf den Betrachtenden. So hebt es sich aus der passiven Rolle heraus in die Sphäre des aktiven Protagonisten. Wie die THWS als Ort der Wissensvermittlung und -entscheidung sei dieses Werk geprägt vom nicht direkt Sichtbaren, so Prof. Naumann. „Der ,Faustkeilʼ steht nun vor dem Gebäude, aus der ephemeren Gedankenwelt über die ebenso ungreifbaren digitalen Datenströme hinaus mit einem Automaten und dann traditioneller Handwerkskunst befördert. Wer mag, kann einfach einen Faustkeil sehen – oder das Menschliche daran erkennen. Letztlich erschließen sich in der Beschäftigung mit diesem anmutenden Kunstwerk Welten!" 

 

Zum Hintergrund des Projekts

Die öffentliche Ausschreibung eines zweistufigen Kunstwettbewerbs des Staatlichen Bauamts Schweinfurt ging der Aufstellung dieser Bronzeskulptur voraus. Das Staatliche Bauamt bat neun Künstlerinnen und Künstler, die sich hierauf beworben hatten, ihren Vorschlag einzureichen. Das Preisgericht tagte im Dezember 2023 und bewertete die Entwürfe. Die siebenköpfige Jury setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern der THWS, der Kunstschaffenden, der Stadt Schweinfurt und der Regierung von Unterfranken zusammen. Die Entwürfe wurden von den Beteiligten anonymisiert bewertet. Andrea Böning überzeugte einstimmig mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „Faustkeil“ sowohl inhaltlich als auch formal. „Die Ambivalenz der Augenpaare entspricht den offenen Fragen über die Zukunft“, so die Jury über das Siegerwerk.

 

Kontakt:
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Prof. Dr. Martin Naumann

Münzstraße 12

97070 Würzburg

martin.naumann[at]thws.de

 

 

Pressekontakt:  
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Angela Kreipl

Münzstr. 12

97070 Würzburg

angela.kreipl[at]thws.de

0931 3511-8354