Die FHWS ist für mich:
1. Ein bedeutender Teil meines Lebens.
2. Ein Arbeitsplatz mit sehr breitem Aufgabenspektrum und der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.
Was schätzen Sie an der FHWS?
Ein früherer Präsident soll einmal gesagt haben: „Wenn es die FH nicht gäbe, müsste man sie erfinden.“ Mit dem äußerst breiten Fächerspektrum in Würzburg und in Schweinfurt finden so gut wie alle, die ein praxisorientiertes Studium ergreifen wollen, ein sehr gutes Angebot. Je nach Neigung und Fähigkeit kann der Bachelor, der Master oder gar eine Promotion erreicht werden. Auch die Variationsbreite der Zulassungsvoraussetzungen geht vom Abitur über Fachabitur bis zu besonders qualifizierten Berufstätigen. Damit bietet die FHWS sehr vielen jungen Leuten die Möglichkeit, sich eine solide und praktische Basis für ihr künftiges Berufsleben zu erarbeiten.
Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn und warum? Was hat sich danach geändert?
Die beste Entscheidung war sicher, auf die Stellenausschreibung für den „Betriebsleiter des Rechenzentrums der FH in Würzburg“ zu antworten und mich zu bewerben. Nach dem Wechsel zur (damals noch) FH gab es erst mal deutlich weniger Gehalt als vorher als Software-Ingenieur. Dies wurde aber mit den Jahren als Beamter langsam besser. Ein sehr positiver und auch beabsichtigter Effekt war, dass ich durch den beruflichen Wechsel von Nürnberg zurück nach Würzburg mein soziales Umfeld, besonders im Sport, wieder pflegen konnte. So lernte ich auch meine Frau kennen, mit der ich inzwischen drei (jetzt längst erwachsene) Kinder habe. Nun gehe ich nach fast 36 Jahren an der FHWS in den Ruhestand und der Kreis schließt sich.
Was hat Ihrer Ansicht nach die FHWS in den letzten 50 Jahren am meisten geprägt?
- Präsidenten, Kanzlerinnen und Kanzler, Dekaninnen und Dekane
- die Bautätigkeiten der vergangenen Jahrzehnte. Es gab 1971 in Schweinfurt den Bau der vormaligen Ingenieurschule und in Würzburg den jetzigen Verwaltungstrakt Sanderring 8. Alles andere kam danach hinzu. Und es wird weiter gebaut!
- nach außen kaum sichtbar: Die Einführung des hochschulweiten Rechnernetzes mit flächendeckendem WLAN. Mit der im Hintergrund laufenden Rechner-Infrastruktur konnten wir die Herausforderungen der Digitalisierung stemmen. Die Digitalisierung ist ein entscheidender Schlüssel für Forschung und Lehre in der Zukunft.
Wie ist Ihre Zukunftsvision von der FHWS? Wie könnte die FHWS in 50 Jahren aussehen?
In der Vorgängerbroschüre bekam ich vor 20 Jahren schon einmal diese Frage gestellt und ich erinnere mich gesagt zu haben „…wenn es der FH gelingt, ihr Profil zu schärfen und sich von anderen Unis und Fachhochschulen zu unterscheiden, dann hat sie eine gute Zukunft…“. Das gilt auch heute noch. Aber es ist schwieriger geworden. Denn wenn, wie es der Bologna-Prozess fordert, alle Fächer vergleichbare Inhalte mit vergleichbaren Modulen anbieten, u. v. m., dann ist die Profilschärfung eine Kunst. Andernfalls kann man sich als Steuerzahler fragen, warum man sich in unserem Land zwei Hochschultypen leistet. Mein Vorschlag für die Zukunft: Nicht die Zahl der Studierenden soll für die Mittelzuweisungen entscheidend sein, sondern die Qualität der Absolventinnen und Absolventen. Nur so kann eine Hochschule langfristig am Markt bestehen.
Was ist Ihr Geheimtipp für Würzburg oder Schweinfurt und warum?
Wenn Corona sich gelegt hat, dann einen Besuch in einer schönen Weinstube und bei einem Silvaner ein paar blaue Zipfel. Was kann schöner sein…