Die FHWS ist für mich:
der endlich doch wahr gewordene Traum.
Was schätzen Sie an der FHWS?
Ich bin seit 25 Jahren im Job. Ich habe an menschlicher Größe und organisatorischer Armut alles gesehen, was diese Welt zu bieten hat, ich kenne hunderte Kolleginnen und Kollegen und hunderte Bibliotheken. Aber nirgendwo lässt es sich so kollegial, so entspannt und zugleich konzentriert arbeiten wie an der FHWS. Alle Kolleginnen und Kollegen habe ich als fachlich hochkompetent und dabei menschlich sehr angenehm kennengelernt. Das ist unbezahlbar. Wenn man nicht mal über seinen Chef irgendetwas Bedauerndes formulieren könnte, dann muss das schon so ziemlich das Paradies sein.
Obwohl: mir fiele noch eine Steigerung ein – siehe unten.
Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn und warum? Was hat sich danach geändert?
Die beste Entscheidung hat zwei Teile.
Teil eins war 1996 die Übernahme der Bibliotheksleitung an der neugegründeten Hochschule Ansbach, statt an der Würzburger Unibibliothek ein kleines Rädchen im großen Getriebe zu werden. In Ansbach konnte ich Gebäude, Technik, Services aus dem Nichts zu einer tollen Bibliothek aufbauen. Zum Schluss war ich „nebenbei“ auch sechs Jahre lang Persönlicher Referent der Präsidentin und konnte mich austoben bis zum Umfallen. Aber alles um den Preis eines langen Pendelweges an einen weit entfernten Ort, der mir nie eine Heimat wurde.
Darum Teil zwei und der Wechsel 2019 an die FHWS. Eine neue Herausforderung, lauter nette Mitarbeitende und endlich zu Hause ankommen. Man sagt ja „liebe, was du tust, und du wirst nie mehr einen Tag zur Arbeit gehen“. So fühlt sich FHWS an: jeden Morgen ein leichtes Aufstehen, weil man sich auf das Team, die Studierenden, die Lehrenden, die Kolleginnen und Kollegen freut. Und an den allermeisten Tagen freut man sich am Ende des Arbeitstages immer noch. Was will man mehr?
Was hat Ihrer Ansicht nach die FHWS in den letzten 50 Jahren am meisten geprägt?
Auch wenn ich erst seit zwei Jahren an Bord bin: Der Wandel einer Bibliothek von Zettelkasten und gedrucktem Buch zur internationalen IT-Vernetzung mit Massen an E-Books und E-Journals und hunderte Schulungen im Jahr: das hat die Arbeit von Grund auf umgekrempelt. Digitalisierung, Internationalisierung, Professionalisierung waren und sind die Kernelemente. Der Wandel ist die Konstante. Dieser Umbruch prägt auch die anderen Bereiche der Hochschule, Lehre und Forschung. Bei all dem ist die FHWS führend dabei, erkennt die Zukunftstrends, gestaltet und prägt das Morgen mit.
Mein Motto: „Wo vorne ist, erkennt man daran, dass dort die FHWS ist.“
Wie ist Ihre Zukunftsvision von der FHWS? Wie könnte die FHWS in 50 Jahren aussehen?
Wenn die gute Fee ein paar Millionen vom Himmel wirft, dann würde ich meiner Hochschule die grandioseste Bibliothek des Universums bauen. Einen Ort, wo alle Studierenden sicher und komfortabel 365/24/7 ein Zuhause finden und gemeinsam lernen, leben, lachen, loungen, Abschlussarbeit schreiben, zusammen singen, Wäsche waschen und eine persönliche Ansprechperson für jede Frage zum Studium und zum Leben überhaupt finden. Einen Namen hat das auch schon: „The Paradise“. Ich sehe es schon genau vor mir. Wo ist nur die verflixte Fee abgeblieben………?
Was ist Ihr Geheimtipp für Würzburg oder Schweinfurt und warum?
Übers Käppele zur Annaschlucht. Wilde Natur, nur einen Steinwurf von der Großstadt entfernt. Zurück übers Steinbachtal zum Biergarten am Zollhaus.