Die FHWS ist für mich:
der Raum, in dem wissenschaftliche Ideen und Visionen zur Wirklichkeit wurden.
Was schätzen Sie an der FHWS?
An der FHWS durfte ich junge Menschen auf ihrem Weg durch das Studium und in weiterführenden wissenschaftlichen Qualifizierungen bis in verantwortliche Positionen begleiten. Die FHWS hat hierfür mit engagierten Mitarbeitenden und Kolleginnen und Kollegen und einem einzigartigen Hochspannungslabor ein hervorragendes Umfeld geboten. Dadurch ist ein kleiner wissenschaftlicher Kosmos entstanden, mit dem ersten forschungsorientierten Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik in Deutschland, dem Institut für Energie- und Hochspannungstechnik, anspruchsvollen Forschungsprojekten, Publikationen und kooperativen Promotionen. Dass diese Arbeit auch künftig von der Hochschule unterstützt und von meinem Nachfolger Prof. Dr. Markus Zink fortgeführt wird, schätze ich sehr.
Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn und warum? Was hat sich danach geändert?
Eine besondere Wegmarke meiner wissenschaftlichen Arbeit war mein Lehr- und Fachbuch der Hochspannungstechnik. Ich ahnte zunächst nicht, wieviel Arbeit dies machen würde. Es hat sich dann jedoch gezeigt, dass ich dadurch die Wissensvermittlung in der Hochschule und den Kontakt zur Wirtschaft und Wissenschaft auf eine ganz neue Basis stellen und immer weiterentwickeln konnte.
Was hat Ihrer Ansicht nach die FHWS in den letzten 50 Jahren am meisten geprägt?
Die FHWS hat eine erstaunliche Transformation von einer regionalen, ausschließlich für die Lehre konzipierten Hochschule hin zu einer international agierenden „University of Applied Sciences“ vollzogen, die durch eigene Forschung dem Ideal der Einheit von Forschung und Lehre wesentlich nähergekommen ist. Dabei hat sich das klassische Studienangebot zu einer Vielfalt bewährter und neuer Studiengänge entwickelt, in denen die modernen Trends wie Forschungsorientierung, Internationalisierung, Digitalisierung, Automatisierung, Logistik, erneuerbare Energien und E-Mobilität breit abgedeckt werden. Bemerkenswert ist dabei auch, dass Studienangebote offener geworden sind, sowohl beim Zugang zum Studium, als auch bei weiterführenden wissenschaftlichen Qualifizierungen in Kooperation mit Universitäten.
Wie ist Ihre Zukunftsvision von der FHWS? Wie könnte die FHWS in 50 Jahren aussehen?
Na ja, die Zukunft vorherzusagen, wäre sicher sehr gewagt. Aber natürlich hoffe ich, dass die o. g. positiven Entwicklungen auch künftig weitergehen werden. Hochwertige Ingenieursausbildung, die mir besonders am Herzen liegt, Forschung und Industriekooperationen an der FHWS sollen zur technologischen Spitzenstellung Deutschlands beitragen: Wichtig sind dafür wissenschaftliche Exzellenz und praktische Verwurzelung der Professorenschaft, thematische Vielfalt und fachlicher Tiefgang der Studienangebote und Forschungsaktivitäten, eine gute Ausstattung mit wissenschaftlichem Personal und Forschungsmitteln und ein großer zeitlicher und administrativer Freiraum, um Praxis und Wissenschaftlichkeit auf hohem Niveau zu verbinden und gute Perspektiven für Industriekooperationen und Promotionsprojekte zu bieten.
Was ist Ihr Geheimtipp für Würzburg oder Schweinfurt und warum?
Als Eisenbahnfreund empfehle ich die Fahrt mit der Saaletalbahn von Schweinfurt über Bad Kissingen bis Gemünden am Main, eine wunderbare Strecke entlang der fränkischen Saale, mit historischer Bahntechnik und vielen interessanten Zwischenstopps.