Netzwerken nachhaltig und digital gestalten: THWS KickStart-Team gründet Start-up
Geschäftliche Kontakte nachhaltig und intelligent revolutionieren: Mit diesem Ziel haben die Studierenden der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) Dhairya Shah, Jakob Hebenstreit und Lorenz Wolf die App CAARD entwickelt, die seit Anfang des Jahres weltweit im App-Store erhältlich ist.
Die THWS als Inkubator für Innovation und Unternehmertum fördert mit dem Innovationslabor Werk:Raum studentische Start-ups mit Ressourcen, Finanzierung und Mentoring. Das Projekt läuft bis zum Februar 2026. Die Fördersumme beträgt insgesamt rund 1,9 Millionen Euro und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitgestellt. Die Hochschule ist eng mit regionalen Unternehmen, Investoren und sogenannten Accelerators verbunden und spielte so auch eine Schlüsselrolle für das unternehmerische Wachstum und den Erfolg des Start-ups. „Die Unterstützung durch die THWS und Werk:Raum war entscheidend für das schnelle Wachstum von CAARD“, freut sich Dhairya Shah, CEO des Start-ups. „Die THWS ist nicht nur eine Bildungseinrichtung, sondern ein Sprungbrett für studentische Innovationen. Ihr Engagement für die Unterstützung von Unternehmertum und den Aufbau von Geschäftskontakten in Bayern hat eine entscheidende Rolle im Wachstum von CAARD gespielt.“ Dhairya Shah schreibt aktuell an seiner Bachelorarbeit, die als Blaupause für das Wachstum von CAARD dient. Sie trägt den Titel „Scaling CAARD: Strategische Ansätze zur Marktexpansion, Finanzplanung und Geschäftsoptimierung".
Die Problematik traditioneller Kontaktverwaltung
Den Ist-Zustand des traditionellen Netzwerkens beschreiben die Gründer so: Visitenkarten in Papierform würden verloren gehen oder seien nicht immer auf dem aktuellen Stand. Sie seien statisch, ineffizient und umweltschädlich. Jährlich würden über sieben Milliarden Visitenkarten gedruckt, von denen 88 Prozent innerhalb einer Woche entsorgt würden. Digitale Plattformen lieferten dagegen keinen Kontext darüber, wie und wann eine Verbindung zustande kam. Fazit: Das Verwalten von Kontakten sei ein unorganisiertes Chaos. Eine ganzheitliche Lösung zur Nachverfolgung bedeutungsvoller Interaktionen müsse es geben. Ein optimiertes System, das Beziehungen erfasst, Nachverfolgung erleichtert und Interkationen fördern kann.
Die Lösung: CAARD
Die Herausforderungen geht CAARD an, indem die App Echtzeit-Updates und Analysen bereitstellt sowie Papier-Visitenkarten eliminiert – für sofortiges, organisiertes und intelligentes Networking. Dies ist möglich durch die Verbindung von NFC-Technologie mit einem modernen App-Ökosystem. NFC-Technologie („Near Field Communication“) ist Nahfeld-Kommunikation, mit der Daten über kurze Distanzen übertragen werden können. Über die integrierte App und ein Admin-Dashboard werden Werkzeuge für Einzelpersonen und Unternehmen geliefert. Für Unternehmen ermöglicht das Dashboard die zentrale Verwaltung von Teamprofilen und individuelles Branding für ein konsistentes Netzwerken. Hierfür entwickelte Dhairya Shah die NFC-Hardware- und Software-Integration, konzipierte das CAARD-Ökosystem und leitete die Marketingstrategie, das App-Design und die Produktentwicklung.
Der Weg mit dem Startup-Lab Werk:Raum der THWS
Durch das Labor Werk:Raum der THWS erreichten die Gründer von CAARD den nötigen Support:
- KickStart Wettbewerb: Bereitstellung finanzieller Unterstützung, einschließlich einer Finanzierung in Höhe von 7.500 €, die es CAARD ermöglichte, die Produktentwicklung zu beschleunigen.
- Die richtigen Leute finden: Verbindung des CAARD-Teams mit den richtigen Personen – Rechtsberatern, Branchenmentoren, Anwälten, Startup-Coaches und mehr.
- Promotion und Sichtbarkeit: Unterstützung bei Medienarbeit, Networking-Events und Start-up-Showcases, um sicherzustellen, dass CAARD regionale Anerkennung erhielt.
- Beta-Tests und Nutzendenfeedback: Organisation strukturierter Beta-Tests mit frühen Nutzenden, um kritische Iterationen und Verbesserungen vor dem Launch zu ermöglichen.
- Expertenrat und Mentoring: Regelmäßige strategische Anleitung durch Experten wie Prof. Dr.-Ing. Volker Bräutigam, dessen Einblicke das Geschäftsmodell und den Skalierungsansatz mitgeprägt haben.
Der gesamte Weg: Von einer Idee bis zum globalen Launch
Die Reise von CAARD begann im März 2024, als Dhairya Shah seine Idee einer intelligenteren, nachhaltigeren Networking-Lösung mit Jakob Hebenstreit und Lorenz Wolf teilte. Das Brainstorming wurde zum Plan für eine Networking Revolution. Auf der 6. THWS Campus Startup-Night heimsten die drei Kommilitonen mit ihrer Idee den 3. Platz ein. Die Gründung von CAARD sei das Projekt gemeinsamer Ambitionen, denn in nur 255 Tagen verwandelte das Team die Vision in Realität, erinnert sich Dhairya Shah:
- Über 450 Meetings mit globalen Lieferantinnen und Lieferanten, Entwicklerinnen und Entwicklern sowie Stakeholderinnen und Stakeholdern
- Mehr als zehn internationale Kooperationen zur Materialbeschaffung und Perfektionierung des Produktdesigns
- 14-stündige Arbeitstage ohne Wochenenden oder Feiertage
- Mehr als 170 Interviews zur Rekrutierung der besten Talente und Bildung eines vielfältigen globalen Teams mit 15 Fachkräften
- 7.893 Design- und Software-Updates sowie 132 App-Test-Builds zur Produktverfeinerung.
- 23 Hardware-Iterationen zur Sicherstellung von Langlebigkeit, Funktionalität und Stil.
- Zwei Monate engagierte Tests und Debugging zur Gewährleistung einer nahtlosen Benutzererfahrung.
Das Unternehmen hat mit Jakob Hebenstreit als CTO einen Verantwortlichen für die technologische Innovation von CAARD. Er entwickelte die App-Architektur und die Backend-Infrastruktur. Dabei arbeitet er mit Ingenieurinnen und Ingenieuren zusammen, um Kontakt-Mapping und Analysefunktionen zu optimieren. Lorenz Wolf leitet als CMO die Marken- und Marketingstrategie, indem er Marketingkampagnen entwickelt, um die Markenbekanntheit und Nutzerbindung auf globaler Ebene zu steigern. Daneben definiert er die Markenidentität von CAARD und optimiert die Benutzererfahrung.
Die konkrete Nutzung der App
CAARD ist in über 175 Ländern verfügbar. Die Zielgruppe setzt sich nach Angaben der Gründer sowohl aus Einzelpersonen (B2C) und Unternehmen (B2B) zusammen. Erste Gruppe können junge Berufstätige, die Generation Z, Influencer und technikaffine Nutzende sein, die Komfort und Nachhaltigkeit suchen. Auf B2B-Ebene setzen die drei Unternehmen, Event-Veranstalter und Hochschulen, die skalier- und anpassbare Networking-Lösungen suchen.
Die Ambitionen des Teams stechen klar heraus: „Wir möchten die Art und Weise, wie Menschen sich vernetzen und ihre digitale Identität teilen, neu definieren. CAARD ist mehr als nur eine digitale Visitenkarte – es ist ein umfassendes Ökosystem,“ so Dhairya Shah.
Prof. Dr.-Ing. Bräutigam, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, ist freut sich über die Leistung der Studierenden: „CAARD ist ein herausragendes Beispiel für das Potenzial des THWS-Startup-Ökosystems. Mit Innovationsgeist und harter Arbeit haben Dhairya, Jakob und Lorenz eine visionäre Idee in eine global skalierbare Lösung verwandelt. Wir sind stolz, ihre Reise zu unterstützen.“
Kontakt:
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Startup-Lab Werk:Raum
Prof. Dr.-Ing. Volker Bräutigam
Ignaz-Schön-Str. 11
97421 Schweinfurt
Pressekontakt:
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Angela Kreipl
Münzstr. 12
97070 Würzburg
0931 3511-8354