Studierende der FHWS auf einer Wiese, c Jonas Kron

THWS students on a meadow, c Jonas Kron

Studierende der FHWS an Bohrmaschine, c Stefan Bausewein

THWS students a drilling machine, c Stefan Bausewein

Studierende der FHWS, c Jonas Kron

THWS students, c Jonas Kron

„Das Thema meines Promotionsvorhabens ist einfach sehr relevant“

Viele Nachwuchsforschende stoßen im Studium auf ein Thema, das sie begeistert und in die Forschung führt. Dazu gehört auch Luisa Falkenstörfer, die gerade kooperativ an der JMU und der THWS promoviert. Warum ihr Betreuer der Masterarbeit eine entscheidende Rolle in ihrem Werdegang gespielt hat, und was sie tut, um motiviert und diszipliniert zu bleiben.

Nachwuchsforscherin Luisa Falkenstörfer.
Foto: Jonas Hahn

Ihr Bachelorstudium in Psychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat Luisa Falkenstörfer eigentlich mit der Intention begonnen, Psychotherapeutin zu werden. Im Studium merkt sie aber bald, dass ihre Interessen breiter gefächert sind und die Psychologie viele interessante und relevante Arbeitsbereiche bietet: Sie sammelt Erfahrungen in vielen verschiedenen Fachgebieten, macht Praktika in einer Personalabteilung, einer Reha-Klinik und in der sozialpsychologischen Forschung. Während ihres Masterstudiums in Psychologie besucht sie dann ein Projektseminar über digitale Gesundheitstechnologien und schreibt ihre Masterarbeit im gleichen Themenfeld. „Mein Betreuer wusste, dass ich mich sehr für das Thema interessiere, und hat mir eine Ausschreibung für eine Promotionsstelle weitergeleitet“, erzählt Luisa Falkenstörfer. Sie bewirbt sich. „Ich fand das Thema super spannend“, sagt sie. Im Bewerbungsgespräch haben auch die Rahmenbedingungen sie überzeugt. Sie bekommt die Stelle und beginnt nach ihrem Masterabschluss nahtlos an der THWS am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften (IFAS) zu arbeiten.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Autonomie Digital" geht sie der Frage nach, wie digitale Gesundheitstechnologien Menschen mit chronischen Krankheiten in ihrer Autonomie stärken können. „Ein Ziel ist es, eine Übersicht zu schaffen“, erklärt Falkenstörfer. Diese soll darstellen, welche digitalen Technologien für chronisch kranke Menschen geeignet sind, um etwa ihre Gesundheitsparameter zu verbessern oder ihr Selbst-Management zu fördern. „Besonderen Fokus möchten wir noch auf die Autonomie von chronisch kranken Menschen legen. Digitale Technologien haben das Potenzial die Autonomie von chronisch Kranken aufrechtzuerhalten und zu fördern, können aber auch zur Barriere werden. Wie genau das aussehen kann, möchten wir untersuchen.“

“Es ist wichtig, Interesse an seinem Promotionsthema zu haben, damit einen die eigene Neugier ein bisschen mit antreibt.”

Seit 2022 promoviert die 28-Jährige nun kooperativ an der JMU mit der THWS (finanziert im Rahmen der Hightech Agenda Bayern) und ist Mitglied im Verbundkolleg Gesundheit des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS). „Mit der kooperativen Promotion bin ich sehr zufrieden“, sagt Luisa Falkenstörfer. Zwei engagierte Betreuende zu haben, sieht sie als Vorteil. Das übergeordnete Forschungsziel im Blick zu behalten sei allerdings nicht immer einfach, gesteht sie: „Es ist ein sehr selbstständiges Projekt über mehrere Jahre mit wenigen externen Strukturen und Deadlines.“ Da sei umso mehr eigene Struktur, Motivation und Disziplin gefragt. Im Umgang mit solchen Herausforderungen helfe ihr vor allem der Austausch mit ihren Betreuenden, aber auch mit Gleichgesinnten, meint Falkenstörfer - zum Beispiel über Workshops des ProPereTHWS-Projekts, den Promovierendenstammtisch oder die BayWISS-Veranstaltungen. „Es ist normal, wenn es mal nicht so läuft, wie man ursprünglich gedacht hat. Davon sollte man sich nicht unterkriegen lassen.“, sagt sie. Wichtig sei, Interesse an seinem Promotionsthema zu haben, „damit einen die eigene Neugier ein bisschen mit antreibt.“

In ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin konnte Luisa Falkenstörfer bereits Lehrerfahrung sammeln – zum Beispiel zum Thema Selbstregulation oder Gesprächsführung in der sozialen Arbeit. „Es war spannend, mal die andere Seite kennenzulernen“, erzählt sie und lacht. Für die Zeit nach der Promotion kann sie sich vorstellen, weiterhin im Bereich der digitalen Gesundheitstechnologien zu bleiben, sagt sie: „Das Thema ist einfach sehr relevant.“ 

Zum Weiterlesen:

Stand: Januar 2024; Text: Sophia Krotter, Dr. Simone Stork


Der Beitrag ist Teil der Reihe "Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher der THWS", eine Initiative des Teilprojekts Nachwuchsförderung im hochschulweiten Projekt "ProPereTHWS - Professorale Personalgewinnung und -entwicklung an der THWS". Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickeln wir Angebote für verschiedene Zielgruppen entlang der wissenschaftlichen Karriere.