„Der Kontakt zu den Studierenden macht mir großen Spaß“
Maximilian Hell arbeitet gerne mit Satellitenbildern. Innerhalb seines Promotionsprojekts an der THWS nutzt er sie, um die Erdoberfläche im Amazonasgebiet zu analysieren. Zusätzliche Motivation holt er sich beim Austausch mit anderen – in Würzburg organisiert er deshalb den monatlichen Promovierenden-Stammtisch.
Maximilian Hell ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Artificial Intelligence for Environmental Monitoring“, kurz AI4EM. Dabei befasst er sich mit der Erdoberfläche im Amazonasgebiet: Anhand von Satellitenbildern soll die Fläche nach Landnutzung (z. B. Agrarfläche oder Siedlungsgebiet) und Landbedeckung (z. B. Wald oder Gewässer) klassifiziert werden. Dafür entwickelt er Deep Learning Modelle, die diese Klassifizierung automatisiert vornehmen können.
Dass der Regenwald zunehmend in Agrar- und Weidefläche umgewandelt wird, etwa durch Rodung, habe großen Einfluss auf das Klima, sagt Hell. „Es ist wichtig, das zu beobachten – zur Überwachung, aber auch als Grundlage für politische Entscheidungen.“ Im Rahmen der EGU General Assembly in Wien durfte Hell sein Projekt im April 2023 auf einer europaweiten Konferenz mit rund 16.000 Teilnehmenden vorstellen.
Nach dem Abitur hat Maximilian Hell zunächst „Informatik: Games Engineering“ an der Technischen Universität München studiert. Nach fünf Semestern beschließt er allerdings, nochmal neu anzufangen: Er wechselt an die Hochschule München und studiert dort Geoinformatik und Satellitenpositionierung im Bachelor sowie Geomatik im Master.
„Es ist wichtig, sich mit anderen auszutauschen, denn viele stehen vor ähnlichen Hürden und Problemen.“
Seine Masterarbeit verfasst er bei ESRI Deutschland, einem Anbieter von Geoinformationssystemen. Als seine damalige Betreuerin Dr. Melanie Brandmeier Professorin an der THWS wird, bietet sie Maximilian Hell eine Promotionsstelle an – diese nimmt er an. Seit Oktober 2021 ist er nun Doktorand an der Fakultät Kunststofftechnik und Vermessung und promoviert kooperativ an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. „Die Promotion war eine gute Chance, mal aus meiner „Bubble“ in München rauszukommen und etwas anderes zu sehen“, erzählt er.
Mit Künstlicher Intelligenz (KI) kommt Maximilian Hell zum ersten Mal während seiner Masterarbeit in Kontakt. Damals wie heute finde er dieses Thema hochspannend, erzählt er. Gelegentlich nimmt er auch am KI-Meeting des Center for Artificial Intelligence and Robotics (CAIRO) teil, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Treffen wie diese geben Hell einen großen Motivationsschub.
In Würzburg organisiert er einmal im Monat den Promovierenden-Stammtisch, ein privates Treffen für Promovendinnen und Promovenden der THWS. „Auf den ersten Blick scheint es bei den anderen immer besser zu laufen als bei einem selbst“, sagt Hell, „letztendlich stehen wir aber alle vor ähnlichen Hürden und Problemen.“ Deshalb sei es hilfreich und wichtig, sich untereinander auszutauschen.
Für die Zeit nach der Promotion plant Maximilian Hell, Praxiserfahrung in der Industrie zu sammeln. Langfristig kann er sich aber auch vorstellen, wieder an eine Hochschule zurückzukommen: „Der Kontakt zu den Studierenden hat mir während meiner Lehrtätigkeit großen Spaß gemacht, aber auch die Forschung gefällt mir. Eine HAW-Professur kann ich mir daher gut vorstellen.“
Zum Weiterlesen:
Stand: August 2023; Text: Sophia Krotter
Der Beitrag ist Teil der Reihe "Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher der THWS", eine Initiative des Teilprojekts Nachwuchsförderung im hochschulweiten Projekt "ProPereTHWS - Professorale Personalgewinnung und -entwicklung an der THWS". Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickeln wir Angebote für verschiedene Zielgruppen entlang der wissenschaftlichen Karriere.