Studierende der FHWS auf einer Wiese, c Jonas Kron

THWS students on a meadow, c Jonas Kron

Studierende der FHWS an Bohrmaschine, c Stefan Bausewein

THWS students a drilling machine, c Stefan Bausewein

Studierende der FHWS, c Jonas Kron

THWS students, c Jonas Kron

„Die fachlichen Weiterbildungsmöglichkeiten machen die Arbeit an der Hochschule einzigartig“

Die THWS konnte Max Schuler schon als Student kennenlernen. Seit 2020 arbeitet er nun als wissenschaftlicher Mitarbeiter am TTZ-EMO in Schweinfurt - und sieht dabei große Unterschiede zur Arbeit in der Industrie.

Nachwuchsforscher Max Schuler.
Max Schuler kommt ursprünglich aus Günzburg. In seiner Wahlheimat Würzburg wohnt der 26-Jährige seit fünf Jahren. Foto: Steffen Schneider.

Seinen Bachelor in Elektrotechnik hat Max Schuler dual beim Automobilzulieferer Brose in Würzburg und an der Dualen Hochschule Friedrichshafen gemacht. Als er den Abschluss mit 21 Jahren in der Tasche hat, will er fachlich noch weiterkommen: „Bei Brose hatte ich meine Faszination für Elektromotoren entdeckt, deshalb hat der Master in Elektroinformationstechnik an der THWS in Schweinfurt perfekt gepasst.“

Zum Projekt „PyEMMO“ am Technologietransferzentrum Elektromobilität (TTZ-EMO) kam Schuler eher durch einen glücklichen Zufall, da nach seinem Abschluss spontan eine Stelle besetzt werden musste und er aus dem Masterstudium bereits Kontakt zu den Professoren hatte. Ziel des Projekts ist es, thermisch bedingte Ungenauigkeiten im Werkzeugmaschinenbau zu korrigieren. Dafür erstellen er und sein Kollege Lukas Koch (Fakultät Maschinenbau) ein Modell, das das thermische Verhalten einzelner Maschinenteile beschreibt: „Wenn man weiß, wie groß die wärmebedingte Ausdehnung – und damit der Fehler – ist, kann man die ganze Struktur so ausrichten, dass der Fehler korrigiert wird.“

Max Schuler ist dabei hauptsächlich für die Modellierung von Elektromotoren verantwortlich. Mithilfe des Open-Source-Tools ONELAB berechnet er elektromagnetische Felder in Elektromotoren. „Mir gefällt es, Methoden zu finden und neue Verfahren zu implementieren“, erzählt er begeistert. „Aktuell programmiere ich zum Beispiel ein Verlustberechnungsverfahren mit Python.“

„Im Vergleich zur Industrie hat man bei der Arbeit an der Hochschule sehr viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden.“

Das TTZ-EMO als Institut sei eine super Arbeitsumgebung, findet er: „Das Projektbüro kümmert sich um Dinge wie Verwaltung und IT. Bei den vielen verschiedenen organisatorischen Abläufen an der Hochschule werden wir also richtig gut unterstützt.“ Darüber hinaus schätzt er die Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit Spezialistinnen und Spezialisten, Professorinnen und Professoren und Mitarbeitenden aus allen Bereichen der Energietechnik.

Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sieht Max Schuler als Vorteil: „Im Vergleich zur Industrie hat man bei der Arbeit an der Hochschule sehr viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden.“ Wenn ihn ein Thema brennend interessiert, könne er sich problemlos mal einen Tag lang nur damit beschäftigen, erzählt er. Dass man sich selbst organisieren muss, könne zwar manchmal anstrengend sein, „aber dadurch hat man auch sehr viele Freiheiten, was die fachliche Weiterentwicklung angeht“, meint Schuler. „Dahingehend ist das Arbeiten an der Hochschule wirklich einzigartig.“

Einer zusätzlichen Herausforderung durfte sich Max Schuler im Sommersemester 2023 stellen: der Lehre. Im Studiengang Mechatronik vermittelte er internationalen Studierenden das nötige Wissen über elektrische Aktoren („Actuators“), und das auf Englisch. Das habe ihm nicht nur Spaß gemacht, sondern sei auch eine gute Übung gewesen: „Präsentationen halten und anderen Menschen komplexe technische Inhalte vermitteln – das sind Fähigkeiten, die man auf jeden Fall brauchen kann, sei es bei Konferenzen oder in der Lehre.“

Auch eine Promotion ist bei Max Schuler geplant, aber nicht obligatorisch. Vielmehr gehe es ihm darum, ein spannendes Thema zu finden, und dieses nach Möglichkeit in einer Promotion zu bearbeiten. „Wenn es sich nicht ergibt, dann ist das auch nicht schlimm“, meint er, „denn die Arbeit am TTZ bringt mich auch so unglaublich weiter.“

Zum Weiterlesen:

Stand: Januar 2024; Text: Sophia Krotter


Der Beitrag ist Teil der Reihe "Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher der THWS", eine Initiative des Teilprojekts Nachwuchsförderung im hochschulweiten Projekt "ProPereTHWS - Professorale Personalgewinnung und -entwicklung an der THWS". Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickeln wir Angebote für verschiedene Zielgruppen entlang der wissenschaftlichen Karriere.